Donnerstag, 27. Februar 2014

Fasten regeln

Als Impuls zur Fastenzeit heute ein Beitrag von Heinz Schüttler


Zu Beginn der Fastenzeit werden von Menschen gerne Vorsätze gefasst oder alte Regeln wiederbelebt, auch wenn der bisherige Erfolg bescheiden war und die Freude daran gering.

Eine gute Gelegenheit sich einmal kurz damit zu beschäftigen.
Eine Regel z.B. eine Ordensregel heisst Regel, weil sie etwas regelt. 
Angesichts dieser vordergründigen Binsenweisheit, mag manch eine/r denken: „das geht ja schon gut los!“
Bei näherer Betrachtung sieht das dann doch anders aus. 

geregelt

Wenn nämlich etwas geregelt wird, mag manche Menschen die Angst beschleichen, dass sie damit Freiheit verlieren und Dinge über ihren Kopf hinweg von anderen Autoritäten entschieden werden. 
Recht schnell taucht dann der Ruf nach Autonomie auf. 
Das Interessante dabei ist, wie schnell sich Menschen an diesem Punkt in einem dualistischen Denkmuster befinden und verstricken (und die Autonomie ist da eh schon futsch, da das Wort Regel nur noch mit dem Begriff Freiheit als Gegenpart gedacht wird). Dem einen wird ein positiver Wert zugeschrieben und der andere Begriff wird automatisch negativ bewertet.
Dabei folgen viele Menschen Regeln, z.B. der Straßenverkehrsordnung und darüber hinaus sogar ganz persönlichen „Gesetzen“, die oft nicht als solche wahrgenommen werden. 

ungeschriebene Regeln

Die ungeschriebenen Regeln, Gesetze gar, sind oft die härtesten, z.B. „Wer nicht arbeitet, ist faul“. Es gibt  sicher einige fragwürdige Exemplare von solchen Regeln. Manche tarnen sich auch als Meinung, Urteil, Haltung, Ethik, Werte oder einfach als eine Aussage.
Kein Wunder  dass viele Menschen versuchen solchen Regeln möglichst zu entkommen. 
Was ist also eigentlich das Problem? 

Die Fastenzeit?

Ist die Fastenzeit vielleicht eine Einladung, solche Regeln zu hinterfragen und eigene Regeln sorgfältig auszuwählen? Sie könnten ein paar neue Regeln für den persönlichen Gebrauch aufstellen und sie dann ausprobieren. 
Vielleicht scheitern Sie daran - vielleicht aber auch nicht. 
Wie gehen Sie damit um?
An diesem Punkt kann vielleicht gerade das Scheitern an Regeln ein Spiegel für Bedürfnisse sein, die Sie nie wahrgenommen wurden. 
Vielleicht ist das für Sie ein erster Schritt zu einer neuen Achtsamkeit und einer neuen Ehrlichkeit mit sich selbst? 
Sollten sich ein paar taugliche Regeln, vielleicht sogar alltagstaugliche Regeln herauskristallisiert haben, sollten Sie diese nach Ostern über Bord werfen, nur weil die Fastenzeit vorbei ist?


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Unsere Impulse für diese neue Zeit

In den kommenden sieben Wochen werden Heinz und ich Impulse verfolgen, die um "mehr Gott" kreisen. Allen atheistischen Unkenrufen zum Trotz wollen wir das Leben und den christlichen Glauben feiern. 
Nicht Verzicht auf, kein Pflegen von, kein Besinnen auf, kein Weniger von Etwas, stattdessen ein Mehr von allem. Ein Mehr von Gott! 
Wir sind unersättlich. 
Wir werden unser Leben anhand dieser Impulse kommentieren, reflektieren, erzählen, was wir erlebten - und unter dem Blickwinkel des gewählten Impulses mit Euch teilen. 
Genauer heißt das: Vom 5.3. an, dem Aschermittwoch, bis jeweils zum folgenden Mittwoch verfolgen wir jeweils einen Impuls.  


Ab Aschermittwoch gibt es hier im Blog den ersten Impuls zu lesen!

Da liest Du schon vorher, was auf Dich zukommt!

Dienstag, 25. Februar 2014

Wem kannst Du noch glauben?

"Wem kannst Du noch glauben?"
Meine Mutter sitzt im Fernsehsessel und erlebt Nachrichten. Wieder ein neuer Skandal, eigentlich ist es mittlerweile egal, welcher. Sie fragt nach einer echten Autorität, nach jemand oder etwas, auf das noch Verlass ist, was Sicherheit gibt? 
Da braucht sie keine Diskussion. Da braucht sie auch keine Antwort. Da äußert sie ein gewisses Entsetzen. 
Was könnte ich ihr auch antworten? 
Autorität ist im weitesten Sinne eine soziale Positionierung, die einer Institution oder Person zugeschrieben wird und dazu führt, dass sich andere Menschen in ihrem Denken und Handeln nach ihr richten. Sie entsteht (durch Vereinbarungen oder Herrschaftsbeziehungen) in gesellschaftlichen Prozessen (Lehrer/Schüler, Vorgesetzter/Mitarbeiter) oder durch vorausgehende Erfahrungen (von Entschlusskraft, Kompetenz, Tradition, Charisma oder Offenbarung). Der Begriff hat seine Wurzeln im römischen Recht (auctoritas). (Wikipedia)
Demnach ist Autorität als Beziehungsqualität zu verstehen. Da Beziehungsgeschehen keine Einbahnstraße ist, gilt also nicht, dass den "Autoritäten" einfach nur der nötige Respekt entgegengebracht werden muss, sondern dass die Autorität sich auch als "würdig" erweist, besser: als glaub-würdig zu erweisen hat. 

Glaub-Würdig?

Das bedeutet: Würdig, geglaubt zu werden. 
Es herrscht ein eindeutiges Machtgefälle zwischen den beiden Positionen des Anerkennung zollenden Menschen und des Autorität habenden Menschen bzw. der Gruppe von Menschen die eine Autorität anerkennt und der Autorität, wobei hier auch eine gewisse Gruppendynamik deutlich wird, aus der auszubrechen nicht einfach ist.
Aus dem Staat auszutreten ist im Vergleich zum Aus-der-Kirche-austreten nicht möglich. 
In früheren Zeiten galt die Zugehörigkeit zur Gruppe als überlebensnotwendig. 
Heute nicht mehr? 
Zu welchen Gruppen gehören wir? Verein? Freunde? Familie? Arbeitskollegen? Nachbarn? Dorfbewohner? Bewohner der Metropolregion Frankfurt? Deutscher? Bewohner der Bundesrepublik? Facebookgruppe "Academia Aurata"? 
Für mich gelten gerade alle, mit unterschiedlichen Herausforderungen und Gewichtungen. Es gibt andere Gruppen, zu denen gehöre ich nicht, profitiere aber davon: Die Freiwillige Feuerwehr der Heimatgemeinde, ohne die ich jedoch verständlicherweise auch gerne auskomme; die Müllabfuhr, auf die ich ungerne verzichte, und ich lasse auch gerne die Bahn die Verbindungen organisieren. 
Man muss zum Glück nicht alles selber machen. 
Als Erwachsene handeln wir gegenüber Lehrern und Eltern anders als wir es als Kinder taten. Die dazugehörigen Wertvorstellungen und Verhaltensweisen ändern sich also offenbar.
Respektvoll handeln können wir 
  • freiwillig (bis hin zu unterwürfig), 
  • gesellschaftlich anerzogen und zeitlich bedingt (gegenüber Eltern, Lehrern, Vorgesetzten, ...), 
  • vorgetäuscht (um Nachteile zu vermeiden), 
  • erzwungen (in eindeutig unterlegenen Positionen) 
  • oder gar als Auflehnung und Pflicht, wie Thomas Payne es formulierte:
“The duty of a patriot is to protect his country from its government.”

Wem kannst Du noch glauben? 

  • Dem ADAC? - Die "gelben Engel" haben uns (nur, wie man hört) über Autos belogen. Die brauchen wir noch auf der Autobahn als Notfallhelfer, damit wird sich der Ruf wieder hochschaukeln. 
  • den Universitäten? - Indem sie den öffentlichen Presse / Pressuren / Pressungen wegen erschlichenen und halbherzig erarbeiteter Doktorarbeiten nachgegeben haben, haben sie sich selbst ihrer glaub- oder hier: wissenswürdigen Wissenschaftlichkeit beraubt. 
  • der Presse? - Die vierte Macht im Staate beherrscht immerhin die öffentliche Meinung; aber wie können wir uns noch sicher sein, dass nicht nur Verkaufszahlen die Berichterstattung legitimieren sondern echter und glaubwürdiger, und das bedeutet: vertrauenswürdiger Informationswert. 
  • den Ärzten? - Welche Umsatzvorgaben braucht eine Arztpraxis, um wirtschaftlich zu sein? Welchen Preis zahle ich, zahlt meine Krankenkasse, für meine Gesundheit?
  • den Politikern? (Und dem Staat) - "Ouh", höre ich viele stöhnen. Politik für Bürger oder für Lobby-isten? (Die natürlich auch Bürger sind!) Bundespräsidenten, die wir mundtot machen? Rücktrittsgründe für unliebsame Parteikollegen lassen sich in allen Farben und auf allen Kommunal-, Bezirks-, Landes- und Bundesebenen finden und auch erfinden.
    "The duty of a patríot ..."
  • Apropos, und die USA? - Hat wirklich jemand vor Snowden geglaubt, wir würden nicht vom selbsternannten (und vertrauensvoll von uns geglaubten) Demokratie-Retter und Weltpolizisten nicht abgehört? Hat wirklich jemand geglaubt, Whatsapp würde aus bloßem Gutmenschentum nichts kosten? Facebook hat es uns mal wieder gezeigt. Und mit "das geht gar nicht" scheint es auf dieser Seite des Atlantiks nun getan. Bloß nicht hingucken, dass wir (der Staat) uns selbst (die Bürger) überwachen?
  • Und dann ist da noch (...) ah, natürlich, die Liste ist sicher zu ergänzen.
    An wen denkst Du? 
  • Und dann frage ich:
    Welche "Institution" ist Deiner Meinung nach die nächste? 
Natürlich habe ich eine große Institution noch nicht genannt, eine der größeren, bedeutenden Anbieter von Sinn- und Weltanschauung, mit der Aufgabe uns vom Erlöstsein zu erzählen: 
  • der Kirche? - Nachdem das Gelübde der "Keuschheit" mit missbrauchten Kindern endgültig auf der Strecke blieb und das der "Armut" jüngst in goldenen Badewannen gewaschen wurde, versucht der Papst nun mit Wirtschaftskritik erneut Eindruck zu gewinnen. Doch der "Gehorsam" der Gläubigen gehört schon lange nur noch sich selbst. 

Was tut sich da?

Was bedeutet diese allgemein um sich greifende Unglaubwürdigkeit der Institutionen? Folgende Gedanken kommen mir: 
  • Das Ende der Über-Ich-Aktivitäten?
    Institution ade! 
  • Das Zurückgeworfen-Sein des Individuums auf sich selbst?
    Na freilich, was sonst. Das "Ich" strahlt vor Glückseligkeit.
    (Aber bitte lasst mich nicht den Müll selber zur Deponie fahren, ja?)
  • Die Rückkehr zu Stamm und Clan?
    Auch die Institution "Ehe" und "Familie" ist doch schon längst aus sich selbst heraus unglaubwürdig. Warum war Jesus wohl so familienkritisch? Warum gilt uns Familie als Heiligstes? Was will die Kirche mit der Ehe-Moral und der Familie denn noch beschwören, was nicht längst vergangen ist? 
  • Die Verstärkung des Rufes nach einem kommenden starken Ordnenden, der uns allen sagt, wo es lang geht, weil wir auf Dauer müde sein werden, alles selbst zu entscheiden? Schreien wir "Heil Ökodiktator", Beten wir "Errette uns vom Müll!", "Bewahre uns vor der Umweltverschmutzung" und "Führe uns in die Nachhaltigkeit"? 
Auf wen kann man sich noch verlassen? Wer ist also noch glaub-würdig? 
Das große Defizit aller Sicherheit und aller Sicherheit gebenden Strukturen besteht darin, die Gewissheit nicht geben zu können, die wir aber so dringend bräuchten, gerade im Alter, im Altersheim, in der Pflege und Betreuung. (Günter Funke)
Bleibt am Ende nur die Hoffnung auf Gott? Bricht deshalb alles zusammen? 
So apokalyptisch wollte ich mich gar nicht anhören. 
Aber da hätte Gott sicherlich was zu tun. 
Tu mir kein Wunder zulieb. Gib deinen Gesetzen Recht, die von Geschlecht zu Geschlecht sichtbarer sind. (Rainer Maria Rilke)

Donnerstag, 20. Februar 2014

Hochbewusstsein

Das hohe spirituelle Bewusstsein ist eine esoterische Aussage, die ich immer wieder höre, und die mir immer wieder Fragen aufwirft. 
Denn meistens sagen die Menschen, sie hätte es verloren, also früher einmal gehabt. 
Wann? Im Mutterleib? Davor? In einem vergangenen und verlorenen Zeitalter? In der All-Einheit, die Du ebenfalls verloren hast? 
Ob Du je ein solches Bewusstsein hattest, weiß ja keiner so genau. 
Das behaupten nur so viele. 
Das muss man glauben, oder lässt es. 

Aber gut, mal angenommen, du hattest es. (Vergangenheitsform!)
Also hast Du es heute nicht mehr. (Gegenwart!)

Das kann gut sein, das kann schlecht sein. 
Wer vermag das heute zu beurteilen? 
Du nicht. 
Hast Du doch auf Grund Deiner eigenen Beurteilung das Bewusstsein dazu gar nicht (mehr), ein Urteil darüber fällen zu können, ob es gut oder schlecht sei, das Bewusstsein nicht mehr zu haben. 
Mal abgesehen davon, dass Du womöglich gar nicht der Richter bist. 

Gut

Nehmen wir an, es wäre gut  für Dich, dieses Bewusstsein nicht zu haben.
Dann wäre es vielleicht wichtig, den Grund für den Verlust zu verstehen. 
Aber da wir das Bewusstsein dazu nicht haben ... *seufz*
Und warum dann die Aufregung über den (geglaubten) Verlust? 
Es ist doch gut so! 

Nicht gut

Nehmen wir an, es wäre schlecht für Dich, dieses einmal gehabte Bewusstsein verloren zu haben. 
Dann bist Du vielleicht bestrebt, es wiederzuerlangen? 
Meditation, Guruweisheit, Dopezufuhr, Gebet und fünfmal täglich zur Messfeier und der Nachbarin die Treppe kehren oder was auch immer Du anstellen magst: Du kannst immer noch auf Grund von fehlendem Bewusstsein gar nicht wissen, ob es gut für Dich ist, es wiederzuerlangen. 
Geschweige denn, dass Du wissen könntest, wie Du erlangen könntest, was Du nicht kennst. 
Und warum dann die Aufregung über den (geglaubten) Verlust? 
Es ist doch gut so! 

Gut

Nehmen wir abschließend einmal an, wir hätten alle diese uns innewohnende Bewusstsein, gleich ob wir es erleben oder nicht. 

Ich weiß nicht, wie es Dir geht: Bei dieser Annahme kehrt Friede in mir ein. 
Das hat was von Erlösung. 
Dann weiß ich: Es ist doch gut so! 
Auf immer und ewig können Sie woanders nach Wahrheit, Liebe, Intelligenz und Wohlwollen suchen, Gott und die Menschen anflehen – alles umsonst. Sie müssen bei sich selbst anfangen, mit sich selbst, das ist das unumgängliche Gesetz. Sie können nicht das Spiegelbild ändern, ohne Ihr Gesicht zu ändern. Realisieren Sie zuerst, dass die Welt nur eine Reflexion Ihrer selbst ist, und hören Sie auf, nach Fehlern an der Reflexion zu suchen. Beschäftigen Sie sich mit sich selbst, bringen Sie sich selbst in Ordnung – mental und emotional. Das Physische wird automatisch folgen. [...] Um den Film zu ändern, wechseln Sie einfach die Filmrolle aus, Sie attackieren nicht die Leinwand. Sie müssen aufhören, im Äußeren zu suchen, was nur im Inneren gefunden werden kann. Klären Sie Ihre Sicht, bevor Sie anfangen zu agieren. Läutern Sie Ihren Verstand, reinigen Sie Ihr Herz, heiligen Sie Ihr Leben – das ist der schnellste Weg, Ihre Welt zu verändern. 
Sri Nisargadatta Maharaj

Montag, 17. Februar 2014

Drei Grundpfeiler des Seins

Heute gibt es einen Gastbeitrag von meinem geschätzten Kollegen Jörg Dankert.


Meine drei Grundpfeiler des Seins sind 
  • Herz
  • Hirn 
  • Hand
Das Universum und damit alle Themen der Welt drehen sich um diesen Dreiklang. 
  • Was immer Du anfängst ist richtig, wenn Du Deinem Herz folgst.
    (Du spürst, dass Du das auch Berufung, Seele, Sinn, Pfad, Vision … nennen kannst)
  • Was immer Du planst wird gut, wenn Du Dein Hirn nutzt.
    (Du erkennst, dass Du auch Bewusstsein, Verstand, Plan, Struktur, Weg, Ziel …dazu sagen kannst.)
  • Was immer Du tust wird erfolgreich sein, wenn Du Deine Hand tatsächlich einsetzt. (Setze es um, sei aktiv, handle, gehe in die Aktion, engagiere Dich, suche Mitstreiter, tue etwas, verändere etwas, …)
Keine dieser Aussage ist  für sich alleine stimmig. In der Kombination und Mischung sind sie alle welt-, kultur- und spiritualitätsumfassend wahr. 
Menschliche Schicksale beweisen sich in folgenden Fragestellungen, anders formuliert: Probleme ergeben sich aus beispielsweise folgenden Fragestellungen: 
  • Was ist meine Berufung? 
  • Wie komme ich vom Planen ins Ausführen? 
  • Wie komme vom Denken ins Handeln? 
  • Was kann ich wirklich mit wem und in welchem Zeitraum erreichen? 
  • Lohnt sich das alles? 
  • ...
Tauchen solche Fragen in Dir auf, bekommst Du ein Geschenk: 
Deine persönliche Evolution (Deine Entwicklung, Dein Werden, Dein Verändern und Deine Veränderung, Dein Gestalten, Dein ... )

Aber da wo Licht ist, ist auch Schatten. 
Den Schatten an sich oder die Emotionen, Geschichten, Dinge, …  welche im Schatten liegen, betrachtet Mensch sehr ungerne und nicht immer, eigentlich sogar selten, freiwillig.
  • Was leistest Du in diesem Zusammenhang für „Deine Menschen“? 
  • Bist Du Katalysator?
    (Geburtshelfer? Ratgeber? Coach, Therapeut, ... )
  • Wie siehst Du Dich und Dein Wirken? 
  • Wo ist Dein Herz? 
  • Was leistet gerade Dein Hirn? 
  • Wen oder was hast Du gerade an der Hand? 
Eine schöne Zeit für Veränderung wünscht,
Jörg Dankert

Donnerstag, 13. Februar 2014

Wie Du zuversichtlich wirst

Zuversicht hilft weiter. Im Leben, in Beziehungen, in der Jobsuche.
Manchmal verliere ich sie. Das ist normal. Dann finde ich sie wieder. Hoffnung ist es, die Zuversicht. Eine Gewissheit.
So gehts in einfachen Schritten für Jobsuchende: 
Irgendjemand da draußen braucht Sie! Braucht Dich! Das ist gewiss.
Denn Du bist einzigartig. Und niemand läuft hier auf der Erde rum, der zu nichts zu gebrauchen ist:
Wie Du das nun heute engagiert angehen kannst, haben schon viele vor Dir bewiesen.
Das kannst Du auch. Das ist schon mal sicher.
Manche waren besser. Nun gut.
Manche waren schlechter. Umso besser für Dich.


Um eine solche Gewissheit zu erreichen, um diese Hoffnung zu stärken und in Aktion zu bringen, gibt es eine einfache, biblische Erzählung.

Das Gleichnis vom Sämann (vgl. Matthäus, Kap. 13)

Ein Sämann ging hinaus aus, zu säen.
Während er sät, fällt gar manches auf den Weg; da kommen die Vögel des Himmels und picken es auf.
Manches fällt auf steinigen Grund, dort gibt es nicht viel Erde. Doch es geht bald auf, obwohl nicht viel Grund da ist. Als aber die Sonne aufgeht, verwelkt es, und da die Wurzeln nicht tief reichen, verdorrt es.
Manches fällt in die Dornen. Die Dornen wachsen und ersticken die Saat.
Manches fällt auf gutes Land und trägt Frucht: hundertfach, sechzigfach, dreißigfach.
Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Die Deutung

Der Sämann sät also seine Saat.
Im Falle des Bewerbers ist das die "Saat" der Bewerbung.
Ist die Saat gut, ist es keine "B-Werbung", sondern eine "A-Werbung". :-)


Ein Teil der Saat fällt auf den Weg. Dort liegt sie.

Was passiert? Die Vögel des Himmels kommen.
Das sind die Gedanken, unser Kopfkino: "Nee, dafür bin ich nicht gut genug." "Die suchen jemand anderes." "Da hab ich eh keine Chance." ... und weitere Selbstsabotage-Gedanken. Erkennst Du Dich?
Was passiert: Der Bewerber unterlässt seinen Versuch.
Was tun? Umdenken. Weitermachen. Was sonst?
Ja, ich weiß, ich apelliere nun. Ja und? Was ist die Alternative? Nicht säen?


Manches fällt auf steinigen Boden.

Die Sonne steigt, es wird heiß. Die Saat verdorrt, ohne aufzugehen.
Es gibt keinen Grund, keinen guten Grund. Vielleicht ist das ein Vorstellungsgespräch, und um es bis dahin geschafft zu haben, bist Du bereits gut. Das hilft aber auch nicht. Irgendjemand ist immer besser. Das ist so. 
Manche Chefs wollen Dich einfach nicht. Warum auch immer. Egal. Weitermachen.
Machen Bewerber wollen übrigens auch die vorhandenen Chefs nicht.
Auch egal. Es gibt andere Chefs. Weitersuchen. 


Dann fällt ein Teil der Saat in die Dornen. Sie fasst ebenfalls Wurzeln, erstickt aber in der Umgebung, denn die wächst schneller und vergiftet, erstickt die Saat.

Der Arbeitsplatz passt also irgendwie nicht. Warum auch immer.
Die Kollegen passen nicht, die Kunden passen nicht. 
Es wäre sinnvoll, sich vorher Gedanken darüber zu machen. Denn besser ist es, das vor der Probezeit herauszufinden.


Ein anderer Teil der Saat, ihrer Bewerbungen bringt Frucht, denn sie fällt auf fruchtbaren Boden.

Es genügt, im Vergleich zu einem echten Sämann und pflanzlicher Saat, nur ein einzelnes Samenkorn.
Nur ein einziger Mensch, der Ja zu Dir sagt. Manchmal muss man halt hundertfach säen, um den zu finden. Das ist der Job des Sämanns, des Bewerbers.
Dort bringst Du Frucht. 30fach, 60fach oder sogar 100fache Frucht. 
So sagt es das Gleichnis.
Warum das so ist, wissen wir nicht. Das ist auch nicht bedeutsam. 
Sie bringen Frucht. Ihre einzigartige Frucht. 
Deine einzigartige Frucht. 
Du hast Deinen Job und erfüllst Deine Aufgabe gut. Mehr ist nicht erforderlich.


Manche tun sich furchtbar schwer damit, andere wiederum gehen das mit Leichtigkeit an. Diese Leichtigkeit kann man lernen. Geht ganz einfach.

Hast Du Ohren? Dann hast Du es gehört. Viel Erfolg beim Umsetzen!
Wenn ich Dir helfen kann, lass es mich wissen.

Mittwoch, 12. Februar 2014

In drei einfachen Schritten schnell zum Job

Nach wie vor halte ich die Zielgruppenkurzbewerbung (ZKB) für eine einfache und schnelle Strategie, die sofort Resultate bringt. Diese Methode wurde in zahlreichen Fällen angewendet und führte zu 
  • Jobs, 
  • zu sinnvollen Tätigkeiten 
  • oder zur Erkenntnis, dass eine neue Idee her muss, denn der bisherige Job oder der angestrebte Job zeigt sich mangels kurzfristigem Ergebnis schnell als Sackgasse. 
Die Zielgruppenbewerbung gehört daher für mich zu den Methoden die eine "A-Werbung" im Gegensatz zu einer "B-Werbung" sind. Also, denken Sie um! 
  • A-Werbungen sind interessant, sie wecken Aufmerksamkeit, 
  • B-Werbungen sind langweilig. 
Klar ist, dass nur ein kleiner Teil aller verfügbaren Jobs in Stellenanzeigen veröffentlicht wird. Hier geistern einige Zahlen durchs Netz, und diese mögen interessengeleitet sein. Ich halte eine Grobschätzung von 80:20 für realistisch. Auf eine ausgeschriebene kommen weitere vier offene Stellen. Der größte Teil offener Stellen ist im „grauen Arbeitsmarkt“ verborgen, kann aber mit kreativen Strategien vom Arbeitssuchenden erschlossen werden. 
Fakt ist daher: 
  • Stellen sind heute mit größerem Erfolg selbst zu erschließen. 
  • Auf Stellenanzeigen zu reagieren, ist eine zweite Möglichkeit, nicht die erste und schon gar nicht die beste. Das kann jeder. 
Hier setzt das Konzept der ZKB an. 
An mögliche Arbeitgeber wird eine "A-Werbung" geschickt.  Wie gehen Sie am besten vor?

1. Erarbeiten Sie eine auf Sie zugeschnittene ZKB

Sie besteht aus zwei Seiten: 
  • einem Anschreiben auf der einen Seite
  • und einem Kurzprofil (oder einem Lebenslauf) auf einer weiteren Seite. 
Was sollte enthalten sein? 
Bieten Sie in klaren, kurzen und knackigen Aussagen Ihre Arbeitskraft als Problemlöser an. 
  • Was nützen Sie dem Unternehmen? 
Ihre beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen sind natürlich zwingend erforderlich, zeigen Sie aber Ihre Einsatzmöglichkeiten auch auf unter den folgenden drei Fragestellungen
  • "Wer bin ich?" 
  • "Was biete ich meinem zukünftigen Chef?" – und vielleicht noch 
  • "Was suche ich?"
Zum Beispiel sieht das so aus: 
  • "Wer bin ich?" 
Hochmotivierte Akademikerin (46 Jahre alt) 
  • "Was biete ich meinem zukünftigen Chef?"
langjährige Erfahrung im operativen Personalgeschäft und Office Management
engagierte Mitarbeit
  • "Was suche ich?"
Assistentin in Teilzeit (ca. 25 Std.).

Der wesentliche Kern der ZKB ist Ihr Berufsprofil, einer kurzen Darstellung Ihrer Fähigkeiten und Erfahrungen, das fett in der Betreffzeile dargestellt wird. Das obige Beispiel sieht dann so aus: 
Hochmotivierte Akademikerin (46 J.) mit langjähriger Erfahrung im operativen Personalgeschäft und Office Management, bietet Ihrem Unternehmen engagierte Mitarbeit als Assistentin in Teilzeit (ca. 25 Std.) an. 
oder so: 
Motivierter Chemieingenieur (28) mit praktischen Erfahrungen in analytischer und organischer Chemie, Biotechnologie und Biochemie bietet Ihnen tatkräftige Unterstützung bei der Lösung chemisch-technischer Fragestellungen.
oder so: 
Teamorientierter Informatiker (35) mit umfassenden Kenntnissen aktueller Hard- und Software und hoher Begeisterung für die IT bietet fachlich kompetente und zielorientierte Mitarbeit an Projekten im Testen von Software, Customer Support sowie System- und Netzwerkadministration.  
oder so: 
Als examinierte Altenpflegerin (35) mit langjähriger Berufserfahrung im Bereich Pflegeheim, ambulante Pflege und mit behinderten Kindern in Schule, Freizeit und auf Freizeitfahrten, biete ich Ihrem Unternehmen einfühlsame, kompetente, verantwortungsbewusste Mitarbeit als Alltagsbegleiterin in Teil- oder Vollzeit an. 
oder so: 
Engagierter junger Mann (20) mit zweijähriger Ausbildungserfahrung als Koch, mit Kenntnissen der gutbürgerlichen Küche sucht eine Möglichkeit, im Raum Aschaffenburg seine Ausbildung abzuschließen. Ein Umzug ist sofort möglich.
Was passiert? 
Die Betreffzeile wird immer gelesen! Und schon haben Sie Aufmerksamkeit erreicht. 

Was in der "Betreffzeile" nicht mehr passt, aber dennoch wichtig ist, erwähnen Sie wie in einem klassischen Anschreiben im Brieftext. 
Sie schließen ab mit einem ähnlichen Satz wie folgender: 
"Gerne sende ich Ihnen meine ausführlichen Unterlagen und Zeugnisse zu." 
Grußformel, Unterschrift und ab in die Post. 
Aber an wen?

2. Legen Sie die Zielgruppe fest

Für den Erfolg einer ZKB ist die gezielte Auswahl und Ansprache potentieller Arbeitgeber entscheidend. Klassische Bewerbungsmethoden kommen mir immer wieder vor wie 
  • ins Auto setzen
  • Motor anlassen
  • Gas geben
  • dann überlegen, wo es hingehen soll. 
Es lieht nahe, anders vorzugehen, wenn man losfahren möchte, bevor der Tank leer ist. 

Wo sitzt der (die) eine, der (die) sie dafür bezahlt, was sie alles können? 
Adressen suchen können Sie überall: z.B. in den Gelben Seiten, in Branchenverzeichnissen, im Bundesfirmenregister, auf den Seiten der IHK, der Handwerkskammern, auf wer-zu-wem.de, bei wer liefert was und sogar, man glaubt es kaum, in Stellenanzeigen. :-) Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, die ZKB-Unterlagen nicht nur auf den "grauen" Markt zu versenden, sondern auch für ausgeschriebene Arbeitsstellen zu nutzen.
  • Wo soll es hingehen?
    Ziel und Zielgruppe: Wer sind Ihre möglichen Arbeitgeber?
  • Motor anlassen: Was können Sie alles?
    Qualifikationen
    Erfahrungen
    Stärken
    Fähigkeiten
    übertragbare Fähigkeiten
    Zielgruppe der Kollegen und Kunden: mit wem wollen Sie arbeiten?
    Interessensgebiete: Was interessiert Sie und was können Sie wie schnell lernen?
    Übrigens: Quereinstiege sind einfacher als Sie glauben. Wir helfen Ihnen gerne dabei. 
  • Gas geben: Was kann ich denn noch?
  • Noch mehr Gas geben: Was kann ich denn darüber hinaus auch noch?
  • Kupplung langsam kommen lassen: Schreiben Sie Ihre ZKB
  • losfahren: Briefe versenden
    Übrigens: 
    Eine ZKB spart Geld (€ 0,60 für die beiden Blätter, solange das Porto in dieser Höhe bleibt!)

Der Erfolg lässt sich sogar noch erhöhen, wenn die ZKB nicht an „Sehr geehrte Damen und Herren“ sondern an einen konkreten Ansprechpartner adressiert ist, der ein Entscheider sein sollte. Bei mittelständischen Unternehmen sind das in der Regel die Geschäftsführer. Informationen dazu erhalten Sie z.B. auf den Internetseiten der Firmen. Dort finden Sie übrigens auch Hinweise über die aktuelle Firmensituation, laufende und zukünftige Projekte etc. 

3. Erhöhen Sie Ihre Schlagzahl: "100 ist besser als 50"

Übrigens: Eine ZKB spart nicht nur Geld, sondern auch Zeit. 
Versenden Sie die ZKB in hoher Stückzahl  an die von Ihnen gezielt ausgewählten Arbeitgeber. Wenn Sie wollen, als Serienbrief. ;-) 
Hat ein potentieller Arbeitgeber Interesse an Ihnen, wird er sich melden. 
Senden Sie sofort (!) nach Aufforderung Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen zu.
Es kommt häufig direkt und telefonisch zu Gesprächseinladungen. Seien Sie also darauf vorbereitet, frisch rasiert und gepflegt, gut angezogen, geputzte Schuhe und Sie können heute noch persönlich dort erscheinen. 
Was ist das, was sonst noch passieren kann? 
  • Es kommt keine Antwort? 
  • Es kommen Absagen? 
  • Juchee! Freuen Sie sich auch über Absagen. Dort müssen Sie schon nicht arbeiten. 
Hat ein potentieller Arbeitgeber kein Interesse an Ihnen, wird er sich natürlich nicht melden. Absagen sind Gold wert, da es Ihnen auf diese Weise möglich ist, nach einem angemessenen Zeitraum sich evtl. nochmals zu bewerben oder telefonisch nachzufragen. 
Sie haben normalerweise einen konkreten Ansprechpartner und eine Telefondurchwahl auf der Absage. Und mit einem Namen kommen Sie immer weiter! 

Der Arbeitsmarkt kann auf diese Weise schnell und zügig auf Ihre Einsatzmöglichkeiten hin erforscht werden. Mit diesem Erkenntnisgewinn lässt sich auch schneller erkennen, dass eine neue Idee umgesetzt werden kann. Wir helfen Ihnen gerne dabei.