Mittwoch, 12. Februar 2014

In drei einfachen Schritten schnell zum Job

Nach wie vor halte ich die Zielgruppenkurzbewerbung (ZKB) für eine einfache und schnelle Strategie, die sofort Resultate bringt. Diese Methode wurde in zahlreichen Fällen angewendet und führte zu 
  • Jobs, 
  • zu sinnvollen Tätigkeiten 
  • oder zur Erkenntnis, dass eine neue Idee her muss, denn der bisherige Job oder der angestrebte Job zeigt sich mangels kurzfristigem Ergebnis schnell als Sackgasse. 
Die Zielgruppenbewerbung gehört daher für mich zu den Methoden die eine "A-Werbung" im Gegensatz zu einer "B-Werbung" sind. Also, denken Sie um! 
  • A-Werbungen sind interessant, sie wecken Aufmerksamkeit, 
  • B-Werbungen sind langweilig. 
Klar ist, dass nur ein kleiner Teil aller verfügbaren Jobs in Stellenanzeigen veröffentlicht wird. Hier geistern einige Zahlen durchs Netz, und diese mögen interessengeleitet sein. Ich halte eine Grobschätzung von 80:20 für realistisch. Auf eine ausgeschriebene kommen weitere vier offene Stellen. Der größte Teil offener Stellen ist im „grauen Arbeitsmarkt“ verborgen, kann aber mit kreativen Strategien vom Arbeitssuchenden erschlossen werden. 
Fakt ist daher: 
  • Stellen sind heute mit größerem Erfolg selbst zu erschließen. 
  • Auf Stellenanzeigen zu reagieren, ist eine zweite Möglichkeit, nicht die erste und schon gar nicht die beste. Das kann jeder. 
Hier setzt das Konzept der ZKB an. 
An mögliche Arbeitgeber wird eine "A-Werbung" geschickt.  Wie gehen Sie am besten vor?

1. Erarbeiten Sie eine auf Sie zugeschnittene ZKB

Sie besteht aus zwei Seiten: 
  • einem Anschreiben auf der einen Seite
  • und einem Kurzprofil (oder einem Lebenslauf) auf einer weiteren Seite. 
Was sollte enthalten sein? 
Bieten Sie in klaren, kurzen und knackigen Aussagen Ihre Arbeitskraft als Problemlöser an. 
  • Was nützen Sie dem Unternehmen? 
Ihre beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen sind natürlich zwingend erforderlich, zeigen Sie aber Ihre Einsatzmöglichkeiten auch auf unter den folgenden drei Fragestellungen
  • "Wer bin ich?" 
  • "Was biete ich meinem zukünftigen Chef?" – und vielleicht noch 
  • "Was suche ich?"
Zum Beispiel sieht das so aus: 
  • "Wer bin ich?" 
Hochmotivierte Akademikerin (46 Jahre alt) 
  • "Was biete ich meinem zukünftigen Chef?"
langjährige Erfahrung im operativen Personalgeschäft und Office Management
engagierte Mitarbeit
  • "Was suche ich?"
Assistentin in Teilzeit (ca. 25 Std.).

Der wesentliche Kern der ZKB ist Ihr Berufsprofil, einer kurzen Darstellung Ihrer Fähigkeiten und Erfahrungen, das fett in der Betreffzeile dargestellt wird. Das obige Beispiel sieht dann so aus: 
Hochmotivierte Akademikerin (46 J.) mit langjähriger Erfahrung im operativen Personalgeschäft und Office Management, bietet Ihrem Unternehmen engagierte Mitarbeit als Assistentin in Teilzeit (ca. 25 Std.) an. 
oder so: 
Motivierter Chemieingenieur (28) mit praktischen Erfahrungen in analytischer und organischer Chemie, Biotechnologie und Biochemie bietet Ihnen tatkräftige Unterstützung bei der Lösung chemisch-technischer Fragestellungen.
oder so: 
Teamorientierter Informatiker (35) mit umfassenden Kenntnissen aktueller Hard- und Software und hoher Begeisterung für die IT bietet fachlich kompetente und zielorientierte Mitarbeit an Projekten im Testen von Software, Customer Support sowie System- und Netzwerkadministration.  
oder so: 
Als examinierte Altenpflegerin (35) mit langjähriger Berufserfahrung im Bereich Pflegeheim, ambulante Pflege und mit behinderten Kindern in Schule, Freizeit und auf Freizeitfahrten, biete ich Ihrem Unternehmen einfühlsame, kompetente, verantwortungsbewusste Mitarbeit als Alltagsbegleiterin in Teil- oder Vollzeit an. 
oder so: 
Engagierter junger Mann (20) mit zweijähriger Ausbildungserfahrung als Koch, mit Kenntnissen der gutbürgerlichen Küche sucht eine Möglichkeit, im Raum Aschaffenburg seine Ausbildung abzuschließen. Ein Umzug ist sofort möglich.
Was passiert? 
Die Betreffzeile wird immer gelesen! Und schon haben Sie Aufmerksamkeit erreicht. 

Was in der "Betreffzeile" nicht mehr passt, aber dennoch wichtig ist, erwähnen Sie wie in einem klassischen Anschreiben im Brieftext. 
Sie schließen ab mit einem ähnlichen Satz wie folgender: 
"Gerne sende ich Ihnen meine ausführlichen Unterlagen und Zeugnisse zu." 
Grußformel, Unterschrift und ab in die Post. 
Aber an wen?

2. Legen Sie die Zielgruppe fest

Für den Erfolg einer ZKB ist die gezielte Auswahl und Ansprache potentieller Arbeitgeber entscheidend. Klassische Bewerbungsmethoden kommen mir immer wieder vor wie 
  • ins Auto setzen
  • Motor anlassen
  • Gas geben
  • dann überlegen, wo es hingehen soll. 
Es lieht nahe, anders vorzugehen, wenn man losfahren möchte, bevor der Tank leer ist. 

Wo sitzt der (die) eine, der (die) sie dafür bezahlt, was sie alles können? 
Adressen suchen können Sie überall: z.B. in den Gelben Seiten, in Branchenverzeichnissen, im Bundesfirmenregister, auf den Seiten der IHK, der Handwerkskammern, auf wer-zu-wem.de, bei wer liefert was und sogar, man glaubt es kaum, in Stellenanzeigen. :-) Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, die ZKB-Unterlagen nicht nur auf den "grauen" Markt zu versenden, sondern auch für ausgeschriebene Arbeitsstellen zu nutzen.
  • Wo soll es hingehen?
    Ziel und Zielgruppe: Wer sind Ihre möglichen Arbeitgeber?
  • Motor anlassen: Was können Sie alles?
    Qualifikationen
    Erfahrungen
    Stärken
    Fähigkeiten
    übertragbare Fähigkeiten
    Zielgruppe der Kollegen und Kunden: mit wem wollen Sie arbeiten?
    Interessensgebiete: Was interessiert Sie und was können Sie wie schnell lernen?
    Übrigens: Quereinstiege sind einfacher als Sie glauben. Wir helfen Ihnen gerne dabei. 
  • Gas geben: Was kann ich denn noch?
  • Noch mehr Gas geben: Was kann ich denn darüber hinaus auch noch?
  • Kupplung langsam kommen lassen: Schreiben Sie Ihre ZKB
  • losfahren: Briefe versenden
    Übrigens: 
    Eine ZKB spart Geld (€ 0,60 für die beiden Blätter, solange das Porto in dieser Höhe bleibt!)

Der Erfolg lässt sich sogar noch erhöhen, wenn die ZKB nicht an „Sehr geehrte Damen und Herren“ sondern an einen konkreten Ansprechpartner adressiert ist, der ein Entscheider sein sollte. Bei mittelständischen Unternehmen sind das in der Regel die Geschäftsführer. Informationen dazu erhalten Sie z.B. auf den Internetseiten der Firmen. Dort finden Sie übrigens auch Hinweise über die aktuelle Firmensituation, laufende und zukünftige Projekte etc. 

3. Erhöhen Sie Ihre Schlagzahl: "100 ist besser als 50"

Übrigens: Eine ZKB spart nicht nur Geld, sondern auch Zeit. 
Versenden Sie die ZKB in hoher Stückzahl  an die von Ihnen gezielt ausgewählten Arbeitgeber. Wenn Sie wollen, als Serienbrief. ;-) 
Hat ein potentieller Arbeitgeber Interesse an Ihnen, wird er sich melden. 
Senden Sie sofort (!) nach Aufforderung Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen zu.
Es kommt häufig direkt und telefonisch zu Gesprächseinladungen. Seien Sie also darauf vorbereitet, frisch rasiert und gepflegt, gut angezogen, geputzte Schuhe und Sie können heute noch persönlich dort erscheinen. 
Was ist das, was sonst noch passieren kann? 
  • Es kommt keine Antwort? 
  • Es kommen Absagen? 
  • Juchee! Freuen Sie sich auch über Absagen. Dort müssen Sie schon nicht arbeiten. 
Hat ein potentieller Arbeitgeber kein Interesse an Ihnen, wird er sich natürlich nicht melden. Absagen sind Gold wert, da es Ihnen auf diese Weise möglich ist, nach einem angemessenen Zeitraum sich evtl. nochmals zu bewerben oder telefonisch nachzufragen. 
Sie haben normalerweise einen konkreten Ansprechpartner und eine Telefondurchwahl auf der Absage. Und mit einem Namen kommen Sie immer weiter! 

Der Arbeitsmarkt kann auf diese Weise schnell und zügig auf Ihre Einsatzmöglichkeiten hin erforscht werden. Mit diesem Erkenntnisgewinn lässt sich auch schneller erkennen, dass eine neue Idee umgesetzt werden kann. Wir helfen Ihnen gerne dabei. 

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