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Montag, 5. Mai 2014

Freundschaft schließen heißt sich öffnen

Freundschaft

Andere Dinge übrigens waren es, die an den Freunden das Gemüt stärker anzogen: Miteinander plaudern und zusammen lachen und sich gegenseitig Gefälligkeiten erweisen, gemeinsam schöne Bücher lesen, miteinander scherzen und sich gegenseitig Achtung schenken, bisweilen sich veruneinen, aber ohne Hass, so wie man auch einmal mit sich selber uneins ist und eben durch den nur seltenen Streit die sonst bestehende Eintracht würzen, einander belehren und voneinander lernen; die Abwesenden schmerzlich vermissen, die Kommenden freudig begrüßen; durch solche und ähnliche Zeichen, wie sie Liebe und Gegenliebe aus dem Herzen sich äußern in Kuss und Wort, in Blicken und in tausend freundlichen Gesten einander in Bewegung versetzen , so dass aus den vielen eine Einheit wird. Dies ist es, was man an den Freunden liebt und dermaßen liebt, dass man sich Gewissensvorwürfe machte, wollte man nicht Liebe mit Gegenliebe, Gegenliebe mit Liebe vergelten, wollte man vom anderen noch Greifbareres verlangen als solche Beweise des Wohlwollens. (Augustinus: Bekenntnisse IV,8,13, nach verschiedenen Übersetzungen)

Freundschaft ist nahe an der Liebe

Augustinus war ein Mensch, dessen Freunde ihm sehr viel bedeuteten. Freundschaft steht für Augustinus sogar ganz nahe bei der Liebe: Zwei verlangen danach, eins zu sein. Er schreibt, dass er seine »Seele und die Seele seines Freundes als eine Seele in einem zweifachen Leben erlebt«.[1] Er erlebt das wohl deshalb so, weil Freunde es wagen, einander »all ihr Inneres anzuvertrauen«.[2]
  • Es ist klar, dass eine solche Übereinstimmung zwischen zwei oder mehr Menschen für Augustinus eine Art Vorgeschmack auf den Himmel ist. 
  • Dass Freunde einander die Wahrheit sagen, ohne sich gegenseitig zu verurteilen[3] und nicht in allen Fragen übereinstimmen müssen, gehört auch dazu. 
  • Es geht nicht darum, Freunde zu haben, sondern selbst Freund für andere sein zu können. »Ohne Freunde könnte ich nicht glücklich sein«, schreibt er.[4] Es ist daher auch verständlich, wenn er die Anwesenheit seiner Freunde vermisst.[5]
Wenn er über Freundschaft nachdenkt, hat er nicht den gegenseitigen Nutzen im Auge, der durchaus auch dabei sein kann, ebenso wie gegenseitige Hilfe und Unterstützung im Alltag oder in besonderen Situationen. 
Nein, Augustinus meint den Freund selbst, nicht seinen Besitz, seine Eigenarten, seine Qualitäten oder seine Begabungen. Ehrlichkeit und Offenheit, Offen-herz-igkeit, sind natürlich Eigenschaften, die auf die möglichen Freunde anziehend wirken. 
Ohne diese und ohne Treue und Vertrauen kann es keine Freundschaft geben. 
Schmeichelei (adulatio, wörtl. Schwanzwedeln) und Harmoniesucht sind der Tod der Freundschaft. Dies gilt auch für die Blindheit. Kritik ist erlaubt, auf Fehler wird aufmerksam gemacht: 
»Nicht jeder, der Nachsicht übt, ist ein Freund; nicht jeder, der uns hart anfasst ein Feind« (Spr 27,6)
»Du liebst deinen Freund, in dem du verabscheust, was ihm schadet.«[6]
Und natürlich erhofft man sich in einer Freundschaft auch nur wohlwollende Zeichen und erwartet z.B. keine Schläge. Freunden geht es also darum, das Wohl des Anderen zu wollen, zuerst für den Anderen, dann für beide.
Er lässt Freunde nicht alleine, wenn sich in ihrem Leben etwas ändert: 
»Der Freund wird plötzlich arm, du willst nichts mehr von ihm wissen? Dann war sein Geld dein Freund und nicht er selbst.«[7] 
Man kann einander noch immer das Wohlwollen schenken, auch wenn man nichts hat.

Schlechte Freundschaften?

Allerdings geht Augustinus nicht soweit, dass er für den Freund sündigen würde, nur um seine Freundschaft zu erhalten. 
Schlechte Freundschaften sollte man sogar nach seiner Ansicht schleunigst beenden, jedoch nicht beim kleinsten Fehler bereits die Freundschaft in Frage stellen.
Beweisen aber kann man Freundschaft nicht. (vgl. Blogbeitrag zu Vertrauen)

Freundschaft schließen heißt sich öffnen

Die gegenseitigen Gefühle und Empfindungen der Freundschaft, das Wohlwollen kann man zwar spüren, aber nicht erzwingen. Freundschaft ist und bleibt ein Geschenk. Und sicher geht es um eine Entscheidung, man "schließt" Freundschaft. 
Augustinus weist niemanden ab, der Freundschaft mit ihm schließen will, ohne selbst gleich diesen in die Freundschaft aufzunehmen. Aber er ist bemüht, diesen Menschen so zu behandeln, dass er in die Freundschaft aufgenommen werden kann.
In jeder Lebenslage braucht man Freunde oder muss sie sich suchen, und ohne Freunde ist alles nichts: 
»Sobald gute Menschen da sind, meistert man die Schwierigkeiten.«[8]
Und in den guten Menschen, den Freunden sieht Augustinus Gott tätig. 
Ja, er geht sogar noch einen Schritt weiter und sucht die Nähe von Freunden, weil er genau da Gott, man könnte sagen "mit Haut und Haar gegenwärtig" erlebt:
»In die Arme lieber Freunde fliehe ich gern mit meinem ganzen Ich, wenn ich müde bin von den Widerwärtigkeiten des Lebens; in ihrer Liebe finde ich Ruhe und Frieden. Denn ich spüre: Da wohnt Gott. Und ihm überlasse ich mich sorglos.« (Augustinus: Brief 73,10).
Stell Dir vor, Du wärst ein solcher Freund. 
Und so lass uns einander Freunde sein! 
Ich freue mich auf Dich. 



[1] Liebe - was ist sie anderes als ein Leben, in dem zwei sich einen oder eins zu sein verlangen? So erlebe ich meine Seele und die Seele meines Freundes als eine Seele in einem zweifachen Leben. (Augustinus)[2] Von dem können wir sagen, dass er in die Freundschaft aufgenommen ist, dem wir all unser Inneres anzuvertrauen wagen. (Augustinus: Über 83 verschiedene Fragen 71,6)[3] Niemand kann in Wahrheit der Freund eines Menschen sein, wenn er nicht zuvor ein Freund der Wahrheit ist. (Augustinus: Brief 155,1); Niemals dürfen wir über einen unbekannten Menschen ein Urteil fällen; und keinen können wir erkennen, es sei denn durch Freundschaft. (Augustinus: Über 83 verschiedene Fragen 70,5)[4] Bekenntnisse VI,16,26.[5] Ich empfinde Schmerz, lieber Freund, dass ich dich nicht sehe, und doch tröstet mich gerade dieser Schmerz. Deshalb missfällt mir die Willenskraft, mit der man die Abwesenheit guter Menschen, wie du einer bist, zu ertragen versucht. Ich kann mich der Sehnsucht nicht erwehren, und wenn ich es könnte, wäre es ein entsetzliches Können. Es freut mich, dass ich es nicht kann, und in dieser Freude liegt mein Trost. (Augustinus: Brief 27,1)[6] Predigt 49,5,5,8[7] Vgl. Tars van Bavel: Charisma: Gemeinschaft; 52ff.
[8] Wenn Armut uns bedrückt oder Trauer uns lähmt, körperlicher Schmerz uns quält oder wir traurig in der Ferne weilen, - was immer an Unglück uns treffen mag, sobald denn gute Menschen da sind, die nicht nur mit den Frohen sich zu freuen wissen, sondern auch mit den Weinenden zu weinen, ein aufmunterndes Wort sprechen oder ein Gespräch anknüpfen können, dann sind die Widerwärtigkeiten meist schon gelindert, das Schwere wird leicht, und man meistert die Schwierigkeiten. In ihnen und durch sie wird aber ER tätig, der durch seinen Geist andere gut macht... So ist im Gesamt menschlichen Lebens nichts, was uns freundlich ist, ohne die Freundschaft eines Menschen. (Augustinus: Brief 130, II, 4)

Samstag, 26. April 2014

Vertrauen

von Jörg Dankert und Thomas Körbel
"Krise wird wirklich aus Mangel an Vertrauen.", Karl Jaspers
Vertrauen braucht einen guten Grund. Einen guten Grund, auf dem es wächst, und bestehen bleiben kann.
Besser, es hat mehrere gute Gründe.
Aber das ist nicht das wesentliche Merkmal von Vertrauen.

1. Vertrauen muss immer über gute Gründe hinausgehen, sonst ist es keines.

Vertrauen darf in einer Beziehung enttäuscht werden können, obwohl der Vertrauende genau das nicht erwartet, gar befürchtet.
Aber es "sollte" natürlich nicht enttäuscht werden. Niemals.
Denn erst im Aufheben des Vertrauens überwindet das Vertrauen die Ungewissheit.
Das meine ich in der Hegel'schen Doppelbedeutung, im Negieren und im Aufbewahren oder Aufgehoben-Sein oder Geborgen-Sein.
Der Zweifel wird anfangs da sein, ob das Vertrauen gerechtfertigt ist. Vielleicht bleibt er lange.
Zweifel am Vertrauen hält alles wach, das Ringen, das immer wieder neu Erringen, das Vergeben und Verzeihen und das Wachsen.
  • Geht der Zweifel, kommt Gewissheit.
Da gibt es zwei Möglichkeiten:
a. Gewissheit, dass Vertrauen missbraucht wurde, dann ist Vertrauen weg. In solchem Aufheben ist kein Vertrauen mehr. 
Oder aber - und das ist wünschenswert -
b. Gewissheit, dass Vertrauen eingehalten wurde. Und damit auch zukünftig eingehalten werden wird. Hier bleibt Hoffnung, doch keine Erwartung darf da sein.

2. Du gewinnst Selbstvertrauen

Du gewinnst Selbstvertrauen, wenn Du zuerst darauf vertraust, dass Du ganz und gar angenommen bist.
  • Indem ich Dir vertraue, ermutige ich Dich, mir zu vertrauen.
Ich kann Dir (als einem anderen Menschen) nur vertrauen, wenn ich ein gesundes Selbstvertrauen habe und - wenn ich Gott vertraue.
  • Vertrauen ist Festigkeit und Treue.
Ich stehe in mir fest. Ich stehe zu mir. Ich stehe für mich ein - und für dich.
Als Christ glaube ich, dass ein anderer, Gott, vorher bereits zu mir steht. Mir wurde zuerst Vertrauen geschenkt.
So bin ich auch fähig dem anderen Vertrauen zu schenken und zugleich Vertrauen zu vermitteln. Nicht nur aus mir heraus, aus meiner eigenen Kraft.
Manchmal sehnst Du Dich, Dich fallenzulassen, getragen zu sein.
  • Getragen zu sein ist Vertrauen.
In der Natur erfahre ich es, wenn ich mich in eine wunderschöne Wiese lege und mich von dieser (von ihrem Duft, ihrer Sanftheit, Weichheit, ihrer Lieblichkeit, den Schmetterlingen, die ich dort fliegend finde) tragen lasse. Ich erlaube mir, so zu sein, wie ich bin, mit meinen Stärken und Schwächen. Wenn ich das mir erlaube, dürfen auch andere so sein, wie sie sind.

3. Vertrauen ist natürlich

Vertrauen braucht einen guten Boden, einen durchlässigen, einen nährstoffhaltigen. Dann können wunderbare, stabile Wurzeln entstehen. Und diese Wurzeln halten den Stürmen des Lebens stand. Diese Wurzeln brauchen Wasser, Nährstoffe, sonst vertrocknen sie. Diese Wurzeln brauchen den Schutz der Mutter Erde, von Sonne und Mond, von Wasser und Luft.
Vertrauen ist also niemals eine Einbahnstraße, keine Sackgasse, sondern immer nähren und wachsen und zurückgeben.
  • Vertrauen ist eine faszinierende Erdung.

4. Wer Menschen vertraut, profitiert langfristig.

  • Du investierst Deine Zeit (durch die Information, das Sichten der Auswahl, den Weg zum Arbeitsplatz, deine Arbeitszeit, ... )
  • Du investierst Gleichgewicht (Wird diese Begegnung eine win-win-Situation oder gewinnt nur einer? Wer? Der Chef, der Kunde, nur Du? Dein Freund, Partner, ...)
Wer auf Kosten anderer Erfolg haben will, wird sich schnell verlieren. Wenn nur einer gewinnt, ist der Gewinn schal. 
  • Du investierst Deinen Wert. Du zahlst einen Preis, und du bekommst einen Gewinn (Geld in Honorar, Lohn, Gehalt, ... - auch wenn Du in der freundschaftlichen Begegnung nicht mit Geld bezahlt wirst.) 
  • Du investierst Dein Vertrauen (Du verlässt Dich darauf, dass der Andere sich an Abmachungen hält. Du gewinnst Sicherheit.) 
  • Du investierst nun auch Dein Bedürfnis nach Sicherheit. (Was geschähe, wenn der Andere die Freundschaft, Beziehung beendete, den Arbeitsvertrag kündigte? Er ließe Dich gestärkt zurück.)
Kurz: Du baust eine Vertrauensbeziehung auf, in der Du wächst.

5. Ohne Vertrauen geht kein Geschäft, kein Job, keine Feundschaft

Wer in wirtschaftlich unruhigen Zeiten handelt, egal ob Mensch oder Unternehmen (= eine Ansammlung von Menschen), für den wird Vertrauen zum wichtigsten Erfolgsfaktor. 
  • Vertrauen der Mitarbeiter in die Unternehmensführung, dass dort die richtigen Weichenstellungen vorgenommen werden. 
  • Vertrauen der Unternehmensführung in die Mitarbeiter, dass jeder seinen Teil zur Zukunft des (gemeinsamen) Unternehmens beiträgt.
  • Vertrauen der Kunden zum Unternehmen, dass die Produkte und Dienstleistungen halten, was sie versprechen.
  • Vertrauen in der Unternehmung an sich, dass die eigenen Schwächen optimiert, die eigenen Stärken gestärkt und die Zukunft gemeistert wird.
Ich bin davon überzeugt, dass Vertrauen ein Trainingsprozess ist. Wer nach einer Enttäuschung sagt, er könne sich nie wieder auf jemanden einlassen, nimmt sich selbst ganz viele Möglichkeiten. (Verena Bentele) 

6. Wie gewinnst Du?

Wir betreuen, beraten und begleiten Dich, Dein Unternehmen, Unternehmer - Organisationen und Menschen
Das Beschäftigen mit und das Einsetzen von Change Management und Organisationsentwicklung schafft Vertrauen zwischen uns und legt den Grundstein für eine durch Vertrauen geprägte Unternehmenskultur.
Am Anfang einer Beratung steht das Erstgespräch. Das ist kostenfrei und unverbindlich. Und es bleibt kostenfrei, wenn ein Vertrag zwischen uns zustande kommt. 
Die Schritte, die wir im Rahmen dieser ersten Zusammenkunft mit den Klienten und Kunden gemeinsam gehen, sind: 
  • Einander kennenlernen und schauen, ob die Chemie zwischen uns beiden (oder drei) Menschen und unseren "Mentalitäten" stimmt. 
  • Wir erfahren Deine Situation und Deine Kultur. Oder die Situation Deines Unternehmens. 
  • Du, als Kunde bzw. Klient, wirst Dir ein Bild von uns als Menschen und als Berater machen. 
  • Stimmt die Chemie wird über die Ziele gesprochen, die Du hast. 
  • Wir zeigen, was wir dazu beitragen können. 
  • Gemeinsam wird die aktuelle Situation vor dem Hintergrund des Beratungszieles betrachtet, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wo Du bereits wie weit bist. 
  • Wir entwerfen ein erstes Bild eines Konzeptes, wie die Betreuung, Begleitung und Beratung ausschauen könnte und wie es sinnvoll zu einer ersten Aktion kommen kann. 
  • Schließlich werden weitere Themen, die Dir, dem Kunden und Klienten, am Herzen liegen, besprochen.

Mittwoch, 2. April 2014

Impulse für die Fastenzeit (5. Woche)

  1. zuhören
  2. ermutigen 
  3. danken
  4. lieben 
  5. umdenken Aus einer anderen Perspektive anschauen, was wir in uns, im Leben, in anderen vorfinden. Den Blick und die Richtung wechseln, das Gegenteil von dem annehmen, was wir als mies, doof, schlecht, blöd, negativ und einfach "bäh" deuten. (Scheiße ist der beste Mist ;-) ) 
aktualisiert: 7.4.14
  • Es ist so. > Nein, es ist alles ganz anders :-)
  • Das war blöd von mir. > Ja, das war eine gute Entscheidung.
  • Da hab ich Mist gebaut. > Ja, das ist mein Leben.
  • Die anderen sind schuld. > Auch wenn mir die Konsequenzen weniger gefallen, es war meine freie Entscheidung, die Dinge getan zu haben, die ich getan habe.
  • Ich finde keinen Job. > Der Arbeitsmarkt bietet für jeden heute enorme Chancen.
  • Mir tut alles weh. > Es ist gut, krank zu sein. Ich lebe!
  • Der nervt. > Diese Beziehung bereichert mich.
  • Mir ist langweilig > Was kann ich heute lernen?
  • Da habe ich einen Fehler gemacht > Da habe ich etwas entdeckt, was mir fehlt.
  • ...
Dein Kopfkino läuft eh. Die Bilder wirken. Die Technik hast Du also schon längst drauf.
Umdenken beginnt damit, mal testweise das Gegenteil zu denken von dem, was Du bislang gedacht hast.
Es wird Dir, mit etwas Übung, helfen, eine völlig neuen Sicht auf die Welt zu erleben.
Und zu dieser neuen Welt wirst Du neue Gefühle entwickeln. Bessere!
Du wirst anders handeln als bisher, denn Du denkst auch anders.
Das führt zu völlig neuen Ergebnissen.
Es wird eine neue Welt hervorbringen. 
Stell dir vor, was dich gerade völlig aufregt geschieht zu deinem Besten für Dich und diese Welt. (Thomas Körbel)
Den Beweis treten wir im Academia Aurata Coaching täglich an.
Welche Erfahrungen machst Du damit? 

Karl Pilsl bemerkt in seinem Newsletter diese Woche, dass Abschalten einfacher sei als umdenken: 
Nach dem Abschalten sollte man wieder Einschalten - aber in ein anderes, besseres Programm wechseln. (Pilsl)
Wo auch immer Du hinschaust: Umdenken ist ein aktuelles Thema.
Deutschland, so unsere Analyse, steht gut da. Ein wichtiger Grund ist das einzigartige Ökosystem aus großen und kleinen Unternehmen, Zulieferfirmen, Universitäten, Forschungseinrichtungen und Forschungsverbünden. Das „Internet der Dinge“, wie das Zusammenwachsen von virtueller Datenwelt und Produktion genannt wird, verschafft gerade kleineren Unternehmen Vorteile: Standardisierte Massenproduktion war gestern, das magische Ziel ist die „Losgröße 1“ und entscheidender Wettbewerbsfaktor die Verkürzung der Rüstzeiten. (WirtschaftsWoche <agenda@mailservice.wiwo.de> 7.4.2014)
In dieser kleinen Passage finden sich genügend Hinweise, wo der Arbeitsmarkt hingeht. Produktion 4.0 heißt es auf der Hannover-Messe. Also ist es höchste Zeit für neue Wege in Job und Karriere.
Auch Arbeitgeber dürfen umdenken.
Und den Job bei Lidl an der Kasse kann sich frau auch abschminken. 
Es wird also für Arbeitnehmende höchste Zeit, die eigene kommunikative Kompetenz zu stärken und für Arbeitgebende das Change Management einzuleiten. 
Auch dafür stehen unsere Kollegen Joachim Studt und Jörg Dankert in der Academia Aurata
Beinahe hätte ich übersehen, dass die Wirtschaftswoche eine Aufforderung an die Politiker sendet; das Zitat oben wird folgendermaßen fortgesetzt: 
Dieser erstaunlichen Innovationsfähigkeit und -bereitschaft der Wirtschaft steht die rückwärtsgewandte Politik entgegen. Vorwärts nach gestern, scheint ihre Devise zu sein: Zurück zur Rente mit 63 und generell zu einem Sozialstaatsmodell, das schon unter Helmut Schmidt gescheitert ist. 263 Milliarden Euro wird allein die verkorkste Rentenreform von CDU und SPD kosten. Stellen wir uns mal vor, wie Gerhard Schröder es als Gedankenexperiment vorgeschlagen hat, nur der halbe Betrag würde in Bildung, Infrastruktur und Forschungsförderung investiert! Der so ausgelöste Zuwachs an Wachstum und Arbeitsplätzen würde mehr Wohlstand bewirken als alle diese künstlichen Rentenreformen und Mindestlohnregelungen, die viel kosten und doch nur Umverteilen statt Mehrwert zu schaffen. Der intellektuelle Graben zwischen einer zukunftsorientierten Wirtschaft und einer kleinkarierten Politik wird immer tiefer. Neu denken oder auch nur: erst mal denken! Das wäre auch ein Schlachtruf für die Berliner Politik. (WirtschaftsWoche)
 Und wie weit bist Du mit Deinem Umdenken? 

Dienstag, 25. März 2014

Impulse für die Fastenzeit (4. Woche)

  1. zuhören
  2. ermutigen 
  3. danken  
Diese Woche der Dankbarkeit, war ein sehr schöner Impuls. Ich hab mich bei ganz vielen lieben Menschen bedankt und da ist auch ganz viel zurück gekommen. Ich bin im tiefsten Herzen ein sehr dankbarer Mensch und lebe das auch sehr gerne. Mir wurde nochmals bewusst, für was ich alles dankbar bin, dankbar sein darf. (Erika)
Schwierig wird es doch erst, wenn wir dankbar sind auch für die Dinge, die wir nicht mögen. Nervige Menschen, Heuschnupfen, das Funkloch, der Stau, ... 
Das ist die eigentliche Übung für mich gewesen. 
Das wirft völlig neue Perspektiven vor mich hin. 
Die verdaue ich noch. Gerade weil es so selten zu gelingen scheint. Ach, vielleicht darf ich mich auch dankbar selbst lieben, wenn ich den eigenen Ansprüchen nicht genüge? 

Denn schon ist der nächsten Schritt zu gehen. 

4. Woche: Lieben - Lieben? - Ohne viele Worte

Andere Dinge übrigens waren es, die an den Freunden das Gemüt stärker anzogen: Miteinander plaudern und zusammen lachen und sich gegenseitig Gefälligkeiten erweisen, gemeinsam schöne Bücher lesen, miteinander scherzen und sich gegenseitig Achtung schenken, bisweilen sich veruneinen, aber ohne Hass, so wie man auch einmal mit sich selber uneins ist und eben durch den nur seltenen Streit die sonst bestehende Eintracht würzen, einander belehren und voneinander lernen; die Abwesenden schmerzlich vermissen, die Kommenden freudig begrüßen; durch solche und ähnliche Zeichen, wie sie Liebe und Gegenliebe aus dem Herzen sich äußern in Kuss und Wort, in Blicken und in tausend freundlichen Gesten einander in Bewegung versetzen, so dass aus den vielen eine Einheit wird.  
Dies ist es, was man an den Freunden liebt und dermaßen liebt, dass man sich Gewissensvorwürfe machte, wollte man nicht Liebe mit Gegenliebe, Gegenliebe mit Liebe vergelten, wollte man vom anderen noch Greifbareres verlangen als solche Beweise des Wohlwollens.
(Augustinus: Bekenntnisse IV,8,13 (nach verschiedenen Übersetzungen) 


Dienstag, 11. März 2014

Impulse für die Fastenzeit (2. Woche)

1. zuhören (das war die 1. Woche)

Wer nicht hören will, muss fühlen

Wir reden viel, wenn der Tag lang ist, auch beruflich. Und wir hören viel, vor allem aneinander vorbei. Ich wünschte mir in dieser Woche öfter mal selektive Taubheit, um den ganzen Lärm, das viele Gelabere, das uneinsichtige Streiten nicht zu hören. Dabei blieb mir gar nichts anderes übrig als zuhören. Das kann man kaum nicht oder gar nicht tun, zuhören.  Seltsam, fiel mir auf, denn das ist doch ein großer, häufig gehörter Vorwurf.

"Du hörst mir nicht zu!" 

Gemeint ist wahrscheinlich so etwas wie "Sei du mal gescheiter als ich, damit ich mich so gut ausdrücken muss", "versteh mich besser als ich mich" und "ich möchte doch einfach nur besser verstanden, mehr gemocht, überhaupt wahrgenommen werden, denn ich brauche Deine Anerkennung zum Überleben." Warum sagst Du also nicht, was du wirklich willst?

Zuhören ist eine Kunst

...und Abhören eine Technik. Hinhören, lauschen, verstehen und stehen lassen, schweigen, mal nichts dazu sagen. Durchs Hören lernen, angeblich lernen wir mehr als drei Viertel nur durchs Zuhören. 

Ein Erwachsener kann in der Minute 125 Worte sprechen, und in der gleichen Zeit (nicht gleichzeitig!) 400 Worte hören. Zuhören ernährt das Gehirn, lässt Wissen wachsen, stärkt unsere Leistungsfähigkeit und wirkt auf unsere Emotionen ein. 
Zuhören ist entscheidend für beruflichen Erfolg, auch wenn es immer wieder heißt, Chefs können nicht wirklich gut zuhören. 
Dabei wäre das eine der herausragendsten Führungsqualitäten, so mutlos, lethargisch, depressiv, abwartend, meckernd, veränderungsunwillig, sicherheitsbedürftig, kundenunfreundlich wie es in vielen, zum Glück nicht in allen Unternehmen zugeht. 
Auch die Angestellten sollten Zuhören: Im Vorstellungsgespräch redete sich schon mancher um Kopf und Kragen. 
Mit Zuhören wäre das nicht passiert.
Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal Fresse halten.
Mit diesem Zitat von Dieter Nuhr hätte ich am liebsten diese Woche öfter mal sagen wollen: "Halten Sie den Mund." Gehört sich ja auch nicht ...
2. ermutigen (jetzt kommt die 2. Woche)

Auf Verzweiflung verzichten

Eben mal nicht verzweifeln. Hoffen! Nicht weil die Hoffnung zuletzt stirbt und alles andere logischerweise vorher schon tot ist, sondern weil Hoffnung Gewissheit ist. Hoffnung ist größer als Erfahrung, Ermutigung stärker als Verzweiflung, eine Kerze heller als alle Dunkelheit. 
Das wird also die zweite Woche. 
Auf die Verzweiflung kannst Du verzichten, auch wenn es täglich hundert Gründe gibt, zu verzweifeln. Schluss mit Jammern, klagen, heulen, zähneknirschen und sich und die Welt anders wünschen. Es ist, was es ist. 
Träume, hab den Mut, sei der Mut, gehe gegen das Arm-an-Mut-Sein und die Arm-Mut an, auch gegen Deine eigene Armseligkeit. 
Du meinst das sagt sich so leicht? 
Das ist ganz einfach. Vielleicht am Anfang schwer, weil gewohnt. Dann gewöhne Dich um. 
So einfach ist es. 
Wenn Du es geübt hast und kannst es, weil du es wirklich willst, geht es irgendwann auch ganz leicht. Wie alle Dinge, muss man auch diesen Verzicht auf die Ver-Zwei-flung erst wollen, dann lernen und üben, dann weitertrainieren und dann wird er irgendwann zum Bestandteil des eigenen Charakters. Du hast Zeit!

Was sagt die Bibel? 

An dem Tage, da ich rief, antwortetest du mir; du hast mich ermutigt: in meiner Seele war Kraft. (Psalm 138,3)
Na bitte, keine lange Lieferzeit. Prompt erhalte ich Trost, wenn ich beteHab einiges an Trost und Ermutigung gehört, letzte Woche, ob ich wollte oder nicht, hab mir einiges angehört und anhören müssen. 
Weist die zurecht, die ein unordentliches Leben führen, ermutigt die Ängstlichen, nehmt euch der Schwachen an, seid geduldig mit allen! 1Thess 5,14 
Auftrieb und Bestätigung gelten als gleichbedeutend mit Ermutigung. Naja, wenn etwas nicht stimmt und mich jemand darin bestätigt, stimmt es nicht "mehr" (im Sinne von größer), es ist einfach immer noch nicht wirklich stimmig. Und wer wollte mir eine Zurechtweisung geben, wenn ich was Unordentliches lebe? Soll doch mal jeder vor seiner eigenen Tür kehren, oder? Geht mich ja auch nichts an, der Saustall eines anderen, oder etwa doch? Und wenn ja, wie?
Wenn dir etwas nicht gefällt, verändere es. Wenn du es nicht verändern kannst, ändere deine Einstellung. Beschwer dich nicht. (Maya Angelou)

Etwas wagen

  • Wage es, groß zu sein! 
  • Wage es, anders zu denken!
  • Wage es, Dich zu mögen wie Du bist! 
  • Wage es, mit Dir zufrieden zu sein!
  • Wage mehr Selbstwertgefühl! 
  • Wage es, Fehler zu machen und wage, daraus zu lernen! 
  • Wage verständnisvoller und toleranter zu sein! 
  • Wage, andere zu ermutigen! 
  • Wage es, mutiger zu sein! 
  • Wage einen anderen Umgang mit den Menschen um Dich herum! 
  • Wage es, Dich zu erheben, aufzustehen, Dich einzusetzen! 
"Ich glaube, die wichtigste Sache ist es zu wagen, etwas zu wagen." (Maya Angelou)
Und ein paar Gedanken mehr findest Du z.B. im Newsletter von Karl Pilsl in der "Ermutigung für die Woche" oder hierUnd die 3. Woche folgt dann nächsten Mittwoch!

    Donnerstag, 6. März 2014

    Wozu verzichten?

    von Heinz Schüttler

    Wozu verzichten?

    In einem Fernsehmagazin bei RTL lief eine Umfrage, auf was die Deutschen in der Fastenzeit verzichten wollen. Immerhin wollten da 13% ihr Handy ausschalten, neben den üblichen Anliegen, wie Rauchen aufzugeben und den Alkohol wegzulassen. 
    Verzichten soll uns unter anderem wieder sensibilisieren, damit wir die Dinge mehr wertschätzen können. Verzicht wird damit erst einmal zum Verlust. Der ein oder andere sehnt dann den Zeitpunkt herbei, an dem alles wieder erlaubt ist.

    Wie wäre es, wenn fasten statt ein "weniger" ein "mehr" wäre? 

    Und wenn ich mit dem "mehr" beginne und dann gleichzeitig ein "weniger" von anderem habe? Wenn dieses "mehr" so gut wäre, das es nach der Fastenzeit einfach bleiben darf und kann?
    Das ist die Idee hinter unserem etwas anderem Fastenkalender.
    Mehr Zuhören erspart Dir, etwas schnell kommentieren zu müssen, Du hast Zeit, darüber nachzudenken. 
    Für Dein Gegenüber entfällt die Notwendigkeit, Deine Aufmerksamkeit einfordern zu müssen, oder darum zu buhlen. 


    Weitere Vorteile sich vorzustellen ist Dir selbst überlassen. 

    Wenn Du magst, kannst Du es auch ausprobieren.
    Das Schöne daran ist, Du kannst jeden Tag damit neu starten, auch wenn es mal nicht so gut geklappt haben sollte.


    Diese paar Minuten sind so wertvoll! Dabei spüre ich mein Herz , ganz tief drinnen , ganz deutlich. Und ich merke, da gibt es etwas " Göttliches" das mich berührt. Für mich ist das ein sehr bedeutender Teil der Fastentage. Nicht der Verzicht auf Alkohol, auf Süßigkeiten...... nein, das " mehr" an Hinwendung zu einem geliebten Menschen, einem Freund. Das "Zeit nehmen" für meinen Nächsten, ein Aspekt, dem in unseren heutigen umtriebigen Gesellschaft so wenig Beachtung geschenkt wird. Gerade durch mein Teilen, mein bewusstes Zeit-Nehmen für den anderen und seien es auch nur wenige Minuten am Tag, wird diese Fastenzeit so wertvoll für mich. Ich habe mir letztes Jahr ganz bewusst jeden Tag Zeit genommen , um meinem Mann eine SMS zu schicken, einen kleinen Brief zu schicken mit einem Gedicht, einem Bild oder ... Es war gleichzeitig ein Geschenk an mich. Denn in dieser Zeit war ich meinem Herz so nahe, wurde ich auch meiner Beziehung zu Gott viel bewusster als im täglichen Allerlei. Dafür werde ich mir in dieser Fastenzeit wieder Zeit nehmen! (R.S. aus S.) 

    Mittwoch, 5. März 2014

    Impulse für die Fastenzeit (1. Woche)

    Unsere Impulse für diese neue Zeit

    Warum nennen wir das Fastenzeit? Was assoziieren wir heute damit? 

    Fast'ne Zeit? Also nix Echtes? Nicht an der Zeit? Fasten, nicht ganz zeitgemäß, oder doch? Es macht schließlich schlank, oder? Ja, und kann jeder brauchen, ich weiß. Natürlich und einfacher Leben ist auch auf jeden Fall besser als genussvoll genießend ungenießbar zu sein, weil man kränkelt ob des ganzen Luxus. Also eine Verzichtszeit? Eine Opferzeit? Sich bekämpfen, sich besiegen. "Ich will keine Schokolade essen", oder etwas anderes weglassen, solange Fastenzeit ist? Den Körper dressieren? Bodywellness? 

    Sich freimachen von Abhängigkeiten? Das hat was. 
    Das hilft, neue Wahrnehmungen zu erschließen. 
    Das ist vernünftig, sinnvoll, gesund. Aber das ist kein Fasten.

    Sack und Asche!

    Es fängt am Aschermittwoch mit dem Aschenkreuz auf der Stirn an. 
    "Das gehört dazu", sagt eine Teilnehmerin im Kurs, sie war mal obdachlos. 
    Die Kirche nennt das, was dann bis Ostern kommt, Bußzeit, vorösterliche Bußzeit. 
    Als ob es das einfacher machen würde. 
    Buße? Hä? Büßen müssen wir, wenn wir Mist gebaut haben oder das Täfelchen Schokolade auf den Lenden monatelang weiterschleppen. "Das wirst du büßen", droht mir jemand was an. Strafe also? Ist die Fastenzeit eine Bestrafung? Man sollte diesen alten und veralteten Wort-Mist ausmisten. Das wäre mal ein Fasten! 
    Und aufs Hirtenwort verzichten!

    Was ist ein Fasten in den Augen Gottes? 

    Gott fordert oder verlangt es nicht, das Fasten. Es ist gut, es ist vorteilhaft, zu fasten, aber keine Pflicht. In der Apostelgeschichte fasten Leute, bevor sie Entscheidungen treffen. (Apg. 13:4; 14:23). 
    Das täte allen Politikern gut, oder? 
    Aber lieber werfe ich einen Blick weg vom Weltlichen, hin zu Gott, dem Über-Weltlichen. 
    Eine Veränderung der Konzentration auf einen Punkt außerhalb oder "oberhalb" von mir. Eine Beziehung vertiefen. 
    Gutes tun. Anderen! Nicht sich selbst. Kein Wellness-Egokult, so gut er uns tut, holt das ein.
    Und doch ist es auf eine gewisse Art mit Wellnessfaktor: 
    Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur Gott, der auch das Verborgene sieht; und Gott wird dich belohnen. (nach Mt 6,17f.)
    Fasten ist: Das Geschenk des Lebens hörend und handelnd annehmen. Mehr an Beziehung, zu sich selbst, zum eigenen Herzen, zu Anderen, den Mitmenschen, zu Gott.
    Das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen. Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte und deine Wunden werden schnell vernarben. Deine Gerechtigkeit geht dir voran, die Herrlichkeit des Herrn folgt dir nach.

    Wenn du dann rufst, wird der Herr dir Antwort geben, und wenn du um Hilfe schreist, wird er sagen: Hier bin ich. Wenn du der Unterdrückung bei dir ein Ende machst, auf keinen mit dem Finger zeigst und niemand verleumdest, dem Hungrigen dein Brot reichst und den Darbenden satt machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf und deine Finsternis wird hell wie der Mittag. Der Herr wird dich immer führen, auch im dürren Land macht er dich satt und stärkt deine Glieder. Du gleichst einem bewässerten Garten, einer Quelle, deren Wasser niemals versiegt. Deine Leute bauen die uralten Trümmerstätten wieder auf, die Grundmauern aus der Zeit vergangener Generationen stellst du wieder her. Man nennt dich den Maurer, der die Risse ausbessert, den, der die Ruinen wieder bewohnbar macht. Wenn du am Sabbat nicht aus dem Haus gehst und an meinem heiligen Tag keine Geschäfte machst, wenn du den Sabbat (den Tag der) Wonne nennst, einen Ehrentag, den heiligen Tag des Herrn, wenn du ihn ehrst, indem du keine Gänge machst, keine Geschäfte betreibst und keine Verhandlungen führst, dann wirst du am Herrn deine Wonne haben, dann lasse ich dich über die Höhen der Erde dahinfahren und das Erbe deines Vaters Jakob genießen. Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen. (Jes 58,3-14, Einheitsübersetzung)
    Faszinierende Bilder. 
    Gehe gegen Unrecht vor, dann bricht Dein Licht hervor. 
    Mach der Unterdrückung ein Ende. 
    Gib Hungrigen Brot. 
    Dann heilen und vernarben Deine (körperlichen und seelischen) Wunden und Verletzungen, dann bist Du im Gespräch mit Gott, hörst Gott. 
    Dann bist Du erleuchtet, bist eine Quelle. 
    Aus den Trümmern Deines Lebens heraus machst Du Kaputtes (den Ruin) neu bewohnbar. Mach einen heiligen Tag - ohne Geschäft(igkeit), dann gehts Dir gut.

    Mehr Gott! 

    "In den kommenden sieben Wochen werden Heinz und ich Impulse verfolgen, die um "mehr Gott" kreisen. Allen atheistischen Unkenrufen zum Trotz wollen wir das Leben und den christlichen Glauben feiern. Nicht Verzicht auf, kein Pflegen von, kein Besinnen auf, kein Weniger von Etwas, stattdessen ein Mehr von allem. Ein Mehr von Gott! Wir sind unersättlich.

    Wir werden unser Leben anhand dieser Impulse kommentieren, reflektieren, erzählen, was wir erlebten - und unter dem Blickwinkel des gewählten Impulses mit Euch teilen.

    Genauer heißt das: Vom 5.3. an, dem Aschermittwoch, bis jeweils zum folgenden Mittwoch verfolgen wir jeweils einen Impuls." (Blogzitat)

    Die "geregelten" Themenwochen ...

    1. zuhören 
      Eben nicht reden, nicht kommentieren. ( Oder doch, hier im Blog, gerne! :-) )
      Doch der Schwerpunkt heißt: "Mach Augen und Ohren auf", und nicht die Klappe! 
      Lass das Gehörte mal stehen. Schweig, ruhig.  
      Genug der Worte. 
      Still werden. Leise sein. Hören. 
      Listen to the Sound of Silence!
      Geräusche, Worte und Wahrnehmen, was du hörst. Dich! Den Grund aller Dinge! 
      Oder noch etwas, nämlich ...?
    2. (folgt)

    ... vor ... 

    Am Gründonnerstag (von "grein", freuen; was, gerade noch erkennbar im *grinsen* auftaucht), am Frohen Donnerstag also feiern wir "Abendmahl". 
    Wie feiern wir das? Schaunmermal!  :-) Schaunmer-Mahl? 
    Und dann beginnen die Kartage (vermutlich ist dieser Begriff abgeleitet von etwas, was wir heute aus dem Englischen als "care", "fürsorgend", kennen). 

    Gott sorgt sich um uns, daher passierte das, damals! Das mit dem Jesus. Daher sollte ein Fasten auch, wie bei Jesaja, sich um den Anderen kümmern. Das tut uns gut. 

    Dann tut Gott uns gut.

    ... Ostern


    Und dann kommt "Ostern", die Auferstehung, der neue Mensch. 

    Wirst Du einer davon? 


    (Kommentiert von Thomas Körbel am 5.3. und 6.3.)

    Dienstag, 25. Februar 2014

    Wem kannst Du noch glauben?

    "Wem kannst Du noch glauben?"
    Meine Mutter sitzt im Fernsehsessel und erlebt Nachrichten. Wieder ein neuer Skandal, eigentlich ist es mittlerweile egal, welcher. Sie fragt nach einer echten Autorität, nach jemand oder etwas, auf das noch Verlass ist, was Sicherheit gibt? 
    Da braucht sie keine Diskussion. Da braucht sie auch keine Antwort. Da äußert sie ein gewisses Entsetzen. 
    Was könnte ich ihr auch antworten? 
    Autorität ist im weitesten Sinne eine soziale Positionierung, die einer Institution oder Person zugeschrieben wird und dazu führt, dass sich andere Menschen in ihrem Denken und Handeln nach ihr richten. Sie entsteht (durch Vereinbarungen oder Herrschaftsbeziehungen) in gesellschaftlichen Prozessen (Lehrer/Schüler, Vorgesetzter/Mitarbeiter) oder durch vorausgehende Erfahrungen (von Entschlusskraft, Kompetenz, Tradition, Charisma oder Offenbarung). Der Begriff hat seine Wurzeln im römischen Recht (auctoritas). (Wikipedia)
    Demnach ist Autorität als Beziehungsqualität zu verstehen. Da Beziehungsgeschehen keine Einbahnstraße ist, gilt also nicht, dass den "Autoritäten" einfach nur der nötige Respekt entgegengebracht werden muss, sondern dass die Autorität sich auch als "würdig" erweist, besser: als glaub-würdig zu erweisen hat. 

    Glaub-Würdig?

    Das bedeutet: Würdig, geglaubt zu werden. 
    Es herrscht ein eindeutiges Machtgefälle zwischen den beiden Positionen des Anerkennung zollenden Menschen und des Autorität habenden Menschen bzw. der Gruppe von Menschen die eine Autorität anerkennt und der Autorität, wobei hier auch eine gewisse Gruppendynamik deutlich wird, aus der auszubrechen nicht einfach ist.
    Aus dem Staat auszutreten ist im Vergleich zum Aus-der-Kirche-austreten nicht möglich. 
    In früheren Zeiten galt die Zugehörigkeit zur Gruppe als überlebensnotwendig. 
    Heute nicht mehr? 
    Zu welchen Gruppen gehören wir? Verein? Freunde? Familie? Arbeitskollegen? Nachbarn? Dorfbewohner? Bewohner der Metropolregion Frankfurt? Deutscher? Bewohner der Bundesrepublik? Facebookgruppe "Academia Aurata"? 
    Für mich gelten gerade alle, mit unterschiedlichen Herausforderungen und Gewichtungen. Es gibt andere Gruppen, zu denen gehöre ich nicht, profitiere aber davon: Die Freiwillige Feuerwehr der Heimatgemeinde, ohne die ich jedoch verständlicherweise auch gerne auskomme; die Müllabfuhr, auf die ich ungerne verzichte, und ich lasse auch gerne die Bahn die Verbindungen organisieren. 
    Man muss zum Glück nicht alles selber machen. 
    Als Erwachsene handeln wir gegenüber Lehrern und Eltern anders als wir es als Kinder taten. Die dazugehörigen Wertvorstellungen und Verhaltensweisen ändern sich also offenbar.
    Respektvoll handeln können wir 
    • freiwillig (bis hin zu unterwürfig), 
    • gesellschaftlich anerzogen und zeitlich bedingt (gegenüber Eltern, Lehrern, Vorgesetzten, ...), 
    • vorgetäuscht (um Nachteile zu vermeiden), 
    • erzwungen (in eindeutig unterlegenen Positionen) 
    • oder gar als Auflehnung und Pflicht, wie Thomas Payne es formulierte:
    “The duty of a patriot is to protect his country from its government.”

    Wem kannst Du noch glauben? 

    • Dem ADAC? - Die "gelben Engel" haben uns (nur, wie man hört) über Autos belogen. Die brauchen wir noch auf der Autobahn als Notfallhelfer, damit wird sich der Ruf wieder hochschaukeln. 
    • den Universitäten? - Indem sie den öffentlichen Presse / Pressuren / Pressungen wegen erschlichenen und halbherzig erarbeiteter Doktorarbeiten nachgegeben haben, haben sie sich selbst ihrer glaub- oder hier: wissenswürdigen Wissenschaftlichkeit beraubt. 
    • der Presse? - Die vierte Macht im Staate beherrscht immerhin die öffentliche Meinung; aber wie können wir uns noch sicher sein, dass nicht nur Verkaufszahlen die Berichterstattung legitimieren sondern echter und glaubwürdiger, und das bedeutet: vertrauenswürdiger Informationswert. 
    • den Ärzten? - Welche Umsatzvorgaben braucht eine Arztpraxis, um wirtschaftlich zu sein? Welchen Preis zahle ich, zahlt meine Krankenkasse, für meine Gesundheit?
    • den Politikern? (Und dem Staat) - "Ouh", höre ich viele stöhnen. Politik für Bürger oder für Lobby-isten? (Die natürlich auch Bürger sind!) Bundespräsidenten, die wir mundtot machen? Rücktrittsgründe für unliebsame Parteikollegen lassen sich in allen Farben und auf allen Kommunal-, Bezirks-, Landes- und Bundesebenen finden und auch erfinden.
      "The duty of a patríot ..."
    • Apropos, und die USA? - Hat wirklich jemand vor Snowden geglaubt, wir würden nicht vom selbsternannten (und vertrauensvoll von uns geglaubten) Demokratie-Retter und Weltpolizisten nicht abgehört? Hat wirklich jemand geglaubt, Whatsapp würde aus bloßem Gutmenschentum nichts kosten? Facebook hat es uns mal wieder gezeigt. Und mit "das geht gar nicht" scheint es auf dieser Seite des Atlantiks nun getan. Bloß nicht hingucken, dass wir (der Staat) uns selbst (die Bürger) überwachen?
    • Und dann ist da noch (...) ah, natürlich, die Liste ist sicher zu ergänzen.
      An wen denkst Du? 
    • Und dann frage ich:
      Welche "Institution" ist Deiner Meinung nach die nächste? 
    Natürlich habe ich eine große Institution noch nicht genannt, eine der größeren, bedeutenden Anbieter von Sinn- und Weltanschauung, mit der Aufgabe uns vom Erlöstsein zu erzählen: 
    • der Kirche? - Nachdem das Gelübde der "Keuschheit" mit missbrauchten Kindern endgültig auf der Strecke blieb und das der "Armut" jüngst in goldenen Badewannen gewaschen wurde, versucht der Papst nun mit Wirtschaftskritik erneut Eindruck zu gewinnen. Doch der "Gehorsam" der Gläubigen gehört schon lange nur noch sich selbst. 

    Was tut sich da?

    Was bedeutet diese allgemein um sich greifende Unglaubwürdigkeit der Institutionen? Folgende Gedanken kommen mir: 
    • Das Ende der Über-Ich-Aktivitäten?
      Institution ade! 
    • Das Zurückgeworfen-Sein des Individuums auf sich selbst?
      Na freilich, was sonst. Das "Ich" strahlt vor Glückseligkeit.
      (Aber bitte lasst mich nicht den Müll selber zur Deponie fahren, ja?)
    • Die Rückkehr zu Stamm und Clan?
      Auch die Institution "Ehe" und "Familie" ist doch schon längst aus sich selbst heraus unglaubwürdig. Warum war Jesus wohl so familienkritisch? Warum gilt uns Familie als Heiligstes? Was will die Kirche mit der Ehe-Moral und der Familie denn noch beschwören, was nicht längst vergangen ist? 
    • Die Verstärkung des Rufes nach einem kommenden starken Ordnenden, der uns allen sagt, wo es lang geht, weil wir auf Dauer müde sein werden, alles selbst zu entscheiden? Schreien wir "Heil Ökodiktator", Beten wir "Errette uns vom Müll!", "Bewahre uns vor der Umweltverschmutzung" und "Führe uns in die Nachhaltigkeit"? 
    Auf wen kann man sich noch verlassen? Wer ist also noch glaub-würdig? 
    Das große Defizit aller Sicherheit und aller Sicherheit gebenden Strukturen besteht darin, die Gewissheit nicht geben zu können, die wir aber so dringend bräuchten, gerade im Alter, im Altersheim, in der Pflege und Betreuung. (Günter Funke)
    Bleibt am Ende nur die Hoffnung auf Gott? Bricht deshalb alles zusammen? 
    So apokalyptisch wollte ich mich gar nicht anhören. 
    Aber da hätte Gott sicherlich was zu tun. 
    Tu mir kein Wunder zulieb. Gib deinen Gesetzen Recht, die von Geschlecht zu Geschlecht sichtbarer sind. (Rainer Maria Rilke)

    Donnerstag, 30. Januar 2014

    Wie du Dein Leben verbesserst

    Eigentlich ist es ganz einfach, und während ich dies schreibe, liefere ich selbst den Beweis. 
    Ich habe heute einen Kursauftrag: Bewerbungscoaching für Arbeit-Suchende.
    Jeder der Teilnehmer ist entweder versorgt oder hat gerade deutlich signalisiert, dass er nicht kann, nicht will, oder sonst einen guten Grund hat.
    So habe ich Zeit, diesen Artikel zu beginnen. Es verbessert mein Leben. 
    Da ich meine Zeit nützlich und sinnvoll verbringen möchte, hilft es vielleicht auch Dir weiter?

    Erst mal kapieren, dass es gut ist, wie es ist ...

    Die guten Gründe meiner Teilnehmer zuerst:
    Von den sechs Teilnehmern dieses Kurses haben zwei einen Arbeitsvertrag - und fragen sich, warum sie vom "Arbeitsamt" (so nennen sie das noch immer!) in solch einen Kurs verwaltet werden.
    Einer ist über sechzig und soll hier Online-Bewerbungen verschicken, kennt sich aber weder mit Computer aus, noch will er es wirklich lernen - wozu auch: Er wird in seinem Berufsleben, sollte er je wieder einen Job finden, den Computer nicht brauchen. 

    Wie ist das bei Dir? Bist du zufrieden mit dem, was da ist? 
    Es ist der beste Startpunkt für etwas Neues. Einen anderen hast Du nicht.
    Ob es berufliche oder persönliche Veränderungen sind, die Du anstrebst, Du brauchst nichts Anderes als das, was Du hast. Nur in Deinem Denken darf sich was ändern. 
    Denn allzuviele Menschen glauben, wenn sie das machen, was sie immer gemacht haben, kommt etwas anderes dabei raus. 
    Du machst schon etwas anders, wenn Du diesen Artikel liest.
    Schon mein Großvater, der noch Landwirt war, wusste: Du kannst nur ernten, was du säst. 

    ...und dann darf es besser werden.

    Es bleiben drei weitere Teilnehmer meines Kurses.
    Einer hat heute ein Vorstellungsgespräch. Da muss man nichts üben, es ist bei einer Zeitarbeitsfirma. Das kann er, hat er auch schon mehrfach bewiesen.
    Ein erhebendes Gefühl scheint es nicht für ihn zu sein. 
    Erwartete er nicht etwas anderes vom Leben? Etwas Besseres? 
    Und einen besser bezahlten Job obendrein? 

    Die verbleibenden beiden Teilnehmer recherchieren Stellen.
    Das ist gut. Es gibt immerhin eine geringe Erfolgswahrscheinlichkeit.
    Es ist davon auszugehen, dass die meisten Menschen so vorgehen. 
    Warum auch nicht? Es ist richtig. 
    Aber was alle machen muss nicht zielführend sein. 
    Denn wenn die offenen Stellen nicht ausgeschrieben sind, was dann?
    Firmenhomepages recherchieren? Das wäre eine Möglichkeit.
    Kontakte fragen: Das müsste man sich erst mal trauen.Das kannst Du lernen.

    Ideenreichtum ist gefragt. Kreativität ist angebracht. Der Plan B (C, D, ...) muss her. 
    Darauf komme ich gleich zurück.


    Da noch kein Kommunikationsmeister vom Himmel gefallen ist, machst Du da sicher Fehler.
    Das darfst Du. Ohne Fehler lernst Du nichts.
    Das ist dennoch peinlich.
    Und da viele von uns sich doch entwicklungsbedingt mehr Gedanken darüber machen, wie sie anderen besser gefallen, lassen wir das, was zu Peinlichkeit führen könnte und reden erst mal nicht mit Anderen.
    Dabei geht es genau darum: Dem Anderen besser gefallen.
    Und das bedeutet konkret, für den Arbeitgeber attraktiver zu werden. 

    Und wie ist das bei Dir? Wo wird es unbequem - und daher lässt Du es? 
    Vermeide diese "Ausreden" und tue es einfach. 
    Und wenn Du denkst etwas geht nicht, denkst Du vielleicht nur, es geht etwas nicht. 
    Meiner Erfahrung nach liegen viele Bewerbungsfehler im Denken. 
    "Ich dachte, da hab ich eh keine Chance", "wenn du über 50 bist, findest du eh nichts mehr",   "dazu bin ich nicht gut genug" "da fehlt mir der Schulabschluss" "ich hab leider keine Zeugnisse", "ich kann nicht so gut Deutsch", "ich kann das nicht", ...
    (Psst, ganz im Vertrauen: früher konnten wir auch mal nicht laufen und haben es gelernt. Und sprechen haben wir auch gelernt.)
    Die Krönung war mal eine, die davon schwärmte, eine Topstelle beinahe gehabt zu haben, wenn sie denn Englisch gekonnt hätte. Das war vor fünf Jahren. Das wäre Zeit genug gewesen, to improve her knowledge, auf deutsch: es inzwischen zu lernen.

    Wie werde ich für Arbeitgeber attraktiv?

    Seit den Erfahrungen von Richard Nelson Bolles wissen wir, dass es Beziehungen sind, die Jobs bringen. Auch die Agentur für Arbeit (das ist die offizielle Bezeichnung dieser Institution) hat herausgefunden, dass es (mindestens) 25% sind, die über Beziehungen und Empfehlungen in eine neue Anstellung kommen. Tendenz steigend.

    Im Beziehungsleben gibt es sicher immer was zu verbessern.
    Meine drei Stellenrecherchierenden könnten davon profitieren, wenn sie es wollten. 
    Alle paar Minuten frage ich nach, doch niemand zeigt den Willen. 
     "Oh, die Zeit geht heute überhaupt nicht rum", beklagt sich dafür gerade eine.
    Diese Gruppe habe ich letzte Woche darauf hingewiesen, wie sie strategisch ihre Jobsuche verbessern könnten. 
    Das Ergebnis ist: Sie recherchieren wohl lieber. Sicher ist sicher.
    Und ich gewinne den Eindruck, es ist für sie bequemer.
    Es sind die folgenden Ansätze, die - strategisch eingesetzt - bedeutende Verbesserungen im Leben schaffen. 
    • Kreativität
    • Weiterbildung
    • Ausdruck
    • Auftreten
    • Qualifikationen beweisen
    • Kontakte pflegen

    Kreativität

    Wenn ich etwas kaufen will, sagen wir Mehl und finde keines, gehe ich in den nächsten Laden, und ansonsten in den übernächsten Laden oder kaufe ein anderes Mehl. 
    Bei Bewerbungen fällt den Bewerbern oft genug nichts mehr ein, wo sie denn noch eine Bewerbung hinschicken könnten. Man will bedient und versorgt werden, statt eigenverantwortlich weiterzugehen. Und man ist über 18. 
    Dabei sind es einfache Fragen, die den Denkhorizont erweitern: 
    • Was kann ich denn noch?
    • Wo wird das gebraucht?
    • Worin bin ich gut?
    • Wen kenne ich denn noch?
    • ...

    Weiterbildung

    Das wäre einfach. irgendein Fachbuch gibt es garantiert in der nächsten Buchhandlung.
    Was würde passieren, wenn man es durchliest und durcharbeitet?
    Es würde diesen Jobsuchenden deutlich attraktiver machen gegenüber dem, der nichts gelesen hat. 
    Statt dessen höre ich leider oft genug: "Herr Körbel, wo ist denn die xyz-Straße?" Wie wäre es wohl, wenn ein Erwachsener, der jederzeit auf der Straße nach dem Weg fragen kann, selbst mit Google-Maps recherchieren würde?

    Ausdruck

    "Wie soll ich denn das sagen?", "Ich weiß nicht, was ich da sagen soll?", "ich weiß nicht, was ich da schreiben soll", ... 
    (Eine Überlegungen wäre mal, ob diese "Soll"-Krankheit auch zur "Soll"-Situation auf dem Konto führt?) 
    Aber wirklich: Wo lebt der, der mir sagt, wie etwas sein soll? Brauchen wir Befehlsempfänger und Nicht-selbst-denkende?
    Wenn der Arbeitsmarkt heute Menschen braucht, die initiativ vorgehen, die sich gut ausdrücken können, dann wäre es sinnvoller, zu sagen, was Du sagen willst.
    Ausdruck und Sprache zu verbessern, ist einfach. 
    • Lesen (Zeitung, Buch, ...), reden, lesen, reden, 
    • nachdenken, lesen, 
    • Fremdwörter nachschlagen, um sie zu verstehen, 
    • reden, lesen, reden, ...

    Auftreten

    Nun, spätestens im Vorstellungsgespräch wollen sich alle benehmen, besser benehmen als hier im Kurs. Ohne Übung? Wie kann das gehen? 
    Beim Laufenlernen sind wir auch auf die Fr*** und den A** gefallen. Wir haben es gelernt. 
    So besteht Hoffnung. 
    Es bleibt sonst nur, dem Chef was vorzuspielen. Fällt er drauf rein, war der Bewerber immerhin ein guter Schauspieler und hat seinen Job. 
    Dann kommt die Probezeit.

    Qualifikationen beweisen

    Ob der Bewerber diese Lüge - und es ist nichts anderes - aufrechterhalten kann, zeigt sich spätestens, wenn er im Betrieb die fachlichen Qualifikationen beweisen darf, im Kundenkontakt besteht und die Erfolge vorweisen kann. Oder eben nicht. Kannst Du es? Dann tue es. 
    Wenn du es tust, tue es besser als andere. Sei exzellent!
    • Du bist zuverlässig, beweise es.
    • Du bist pünktlich, sei es.
    • Du bist verantwortungsbewusst? Dann stehe zu Deinen Fehlern!
    Ist das einfach?  Ja.
    Zwei Fragen dazu:
    • Was macht es für einen Unterschied, ob Du diesen Job machst, oder ein anderer? 
    • Was hat der Chef davon, wenn er dich nimmt?

    Kontakte pflegen

    Dazu habe ich im Artikel über Beziehungen schon einiges gesschrieben. 


    Kurz und gut. Es ist einfach. Es erfordert natürlich einiges an mentaler Disziplin. Das Beherrschen des Kopfkinos will auch gelernt und eingeübt sein. 


    Welche Anregungen brauchst Du noch?