Donnerstag, 30. Januar 2014

Wie du Dein Leben verbesserst

Eigentlich ist es ganz einfach, und während ich dies schreibe, liefere ich selbst den Beweis. 
Ich habe heute einen Kursauftrag: Bewerbungscoaching für Arbeit-Suchende.
Jeder der Teilnehmer ist entweder versorgt oder hat gerade deutlich signalisiert, dass er nicht kann, nicht will, oder sonst einen guten Grund hat.
So habe ich Zeit, diesen Artikel zu beginnen. Es verbessert mein Leben. 
Da ich meine Zeit nützlich und sinnvoll verbringen möchte, hilft es vielleicht auch Dir weiter?

Erst mal kapieren, dass es gut ist, wie es ist ...

Die guten Gründe meiner Teilnehmer zuerst:
Von den sechs Teilnehmern dieses Kurses haben zwei einen Arbeitsvertrag - und fragen sich, warum sie vom "Arbeitsamt" (so nennen sie das noch immer!) in solch einen Kurs verwaltet werden.
Einer ist über sechzig und soll hier Online-Bewerbungen verschicken, kennt sich aber weder mit Computer aus, noch will er es wirklich lernen - wozu auch: Er wird in seinem Berufsleben, sollte er je wieder einen Job finden, den Computer nicht brauchen. 

Wie ist das bei Dir? Bist du zufrieden mit dem, was da ist? 
Es ist der beste Startpunkt für etwas Neues. Einen anderen hast Du nicht.
Ob es berufliche oder persönliche Veränderungen sind, die Du anstrebst, Du brauchst nichts Anderes als das, was Du hast. Nur in Deinem Denken darf sich was ändern. 
Denn allzuviele Menschen glauben, wenn sie das machen, was sie immer gemacht haben, kommt etwas anderes dabei raus. 
Du machst schon etwas anders, wenn Du diesen Artikel liest.
Schon mein Großvater, der noch Landwirt war, wusste: Du kannst nur ernten, was du säst. 

...und dann darf es besser werden.

Es bleiben drei weitere Teilnehmer meines Kurses.
Einer hat heute ein Vorstellungsgespräch. Da muss man nichts üben, es ist bei einer Zeitarbeitsfirma. Das kann er, hat er auch schon mehrfach bewiesen.
Ein erhebendes Gefühl scheint es nicht für ihn zu sein. 
Erwartete er nicht etwas anderes vom Leben? Etwas Besseres? 
Und einen besser bezahlten Job obendrein? 

Die verbleibenden beiden Teilnehmer recherchieren Stellen.
Das ist gut. Es gibt immerhin eine geringe Erfolgswahrscheinlichkeit.
Es ist davon auszugehen, dass die meisten Menschen so vorgehen. 
Warum auch nicht? Es ist richtig. 
Aber was alle machen muss nicht zielführend sein. 
Denn wenn die offenen Stellen nicht ausgeschrieben sind, was dann?
Firmenhomepages recherchieren? Das wäre eine Möglichkeit.
Kontakte fragen: Das müsste man sich erst mal trauen.Das kannst Du lernen.

Ideenreichtum ist gefragt. Kreativität ist angebracht. Der Plan B (C, D, ...) muss her. 
Darauf komme ich gleich zurück.


Da noch kein Kommunikationsmeister vom Himmel gefallen ist, machst Du da sicher Fehler.
Das darfst Du. Ohne Fehler lernst Du nichts.
Das ist dennoch peinlich.
Und da viele von uns sich doch entwicklungsbedingt mehr Gedanken darüber machen, wie sie anderen besser gefallen, lassen wir das, was zu Peinlichkeit führen könnte und reden erst mal nicht mit Anderen.
Dabei geht es genau darum: Dem Anderen besser gefallen.
Und das bedeutet konkret, für den Arbeitgeber attraktiver zu werden. 

Und wie ist das bei Dir? Wo wird es unbequem - und daher lässt Du es? 
Vermeide diese "Ausreden" und tue es einfach. 
Und wenn Du denkst etwas geht nicht, denkst Du vielleicht nur, es geht etwas nicht. 
Meiner Erfahrung nach liegen viele Bewerbungsfehler im Denken. 
"Ich dachte, da hab ich eh keine Chance", "wenn du über 50 bist, findest du eh nichts mehr",   "dazu bin ich nicht gut genug" "da fehlt mir der Schulabschluss" "ich hab leider keine Zeugnisse", "ich kann nicht so gut Deutsch", "ich kann das nicht", ...
(Psst, ganz im Vertrauen: früher konnten wir auch mal nicht laufen und haben es gelernt. Und sprechen haben wir auch gelernt.)
Die Krönung war mal eine, die davon schwärmte, eine Topstelle beinahe gehabt zu haben, wenn sie denn Englisch gekonnt hätte. Das war vor fünf Jahren. Das wäre Zeit genug gewesen, to improve her knowledge, auf deutsch: es inzwischen zu lernen.

Wie werde ich für Arbeitgeber attraktiv?

Seit den Erfahrungen von Richard Nelson Bolles wissen wir, dass es Beziehungen sind, die Jobs bringen. Auch die Agentur für Arbeit (das ist die offizielle Bezeichnung dieser Institution) hat herausgefunden, dass es (mindestens) 25% sind, die über Beziehungen und Empfehlungen in eine neue Anstellung kommen. Tendenz steigend.

Im Beziehungsleben gibt es sicher immer was zu verbessern.
Meine drei Stellenrecherchierenden könnten davon profitieren, wenn sie es wollten. 
Alle paar Minuten frage ich nach, doch niemand zeigt den Willen. 
 "Oh, die Zeit geht heute überhaupt nicht rum", beklagt sich dafür gerade eine.
Diese Gruppe habe ich letzte Woche darauf hingewiesen, wie sie strategisch ihre Jobsuche verbessern könnten. 
Das Ergebnis ist: Sie recherchieren wohl lieber. Sicher ist sicher.
Und ich gewinne den Eindruck, es ist für sie bequemer.
Es sind die folgenden Ansätze, die - strategisch eingesetzt - bedeutende Verbesserungen im Leben schaffen. 
  • Kreativität
  • Weiterbildung
  • Ausdruck
  • Auftreten
  • Qualifikationen beweisen
  • Kontakte pflegen

Kreativität

Wenn ich etwas kaufen will, sagen wir Mehl und finde keines, gehe ich in den nächsten Laden, und ansonsten in den übernächsten Laden oder kaufe ein anderes Mehl. 
Bei Bewerbungen fällt den Bewerbern oft genug nichts mehr ein, wo sie denn noch eine Bewerbung hinschicken könnten. Man will bedient und versorgt werden, statt eigenverantwortlich weiterzugehen. Und man ist über 18. 
Dabei sind es einfache Fragen, die den Denkhorizont erweitern: 
  • Was kann ich denn noch?
  • Wo wird das gebraucht?
  • Worin bin ich gut?
  • Wen kenne ich denn noch?
  • ...

Weiterbildung

Das wäre einfach. irgendein Fachbuch gibt es garantiert in der nächsten Buchhandlung.
Was würde passieren, wenn man es durchliest und durcharbeitet?
Es würde diesen Jobsuchenden deutlich attraktiver machen gegenüber dem, der nichts gelesen hat. 
Statt dessen höre ich leider oft genug: "Herr Körbel, wo ist denn die xyz-Straße?" Wie wäre es wohl, wenn ein Erwachsener, der jederzeit auf der Straße nach dem Weg fragen kann, selbst mit Google-Maps recherchieren würde?

Ausdruck

"Wie soll ich denn das sagen?", "Ich weiß nicht, was ich da sagen soll?", "ich weiß nicht, was ich da schreiben soll", ... 
(Eine Überlegungen wäre mal, ob diese "Soll"-Krankheit auch zur "Soll"-Situation auf dem Konto führt?) 
Aber wirklich: Wo lebt der, der mir sagt, wie etwas sein soll? Brauchen wir Befehlsempfänger und Nicht-selbst-denkende?
Wenn der Arbeitsmarkt heute Menschen braucht, die initiativ vorgehen, die sich gut ausdrücken können, dann wäre es sinnvoller, zu sagen, was Du sagen willst.
Ausdruck und Sprache zu verbessern, ist einfach. 
  • Lesen (Zeitung, Buch, ...), reden, lesen, reden, 
  • nachdenken, lesen, 
  • Fremdwörter nachschlagen, um sie zu verstehen, 
  • reden, lesen, reden, ...

Auftreten

Nun, spätestens im Vorstellungsgespräch wollen sich alle benehmen, besser benehmen als hier im Kurs. Ohne Übung? Wie kann das gehen? 
Beim Laufenlernen sind wir auch auf die Fr*** und den A** gefallen. Wir haben es gelernt. 
So besteht Hoffnung. 
Es bleibt sonst nur, dem Chef was vorzuspielen. Fällt er drauf rein, war der Bewerber immerhin ein guter Schauspieler und hat seinen Job. 
Dann kommt die Probezeit.

Qualifikationen beweisen

Ob der Bewerber diese Lüge - und es ist nichts anderes - aufrechterhalten kann, zeigt sich spätestens, wenn er im Betrieb die fachlichen Qualifikationen beweisen darf, im Kundenkontakt besteht und die Erfolge vorweisen kann. Oder eben nicht. Kannst Du es? Dann tue es. 
Wenn du es tust, tue es besser als andere. Sei exzellent!
  • Du bist zuverlässig, beweise es.
  • Du bist pünktlich, sei es.
  • Du bist verantwortungsbewusst? Dann stehe zu Deinen Fehlern!
Ist das einfach?  Ja.
Zwei Fragen dazu:
  • Was macht es für einen Unterschied, ob Du diesen Job machst, oder ein anderer? 
  • Was hat der Chef davon, wenn er dich nimmt?

Kontakte pflegen

Dazu habe ich im Artikel über Beziehungen schon einiges gesschrieben. 


Kurz und gut. Es ist einfach. Es erfordert natürlich einiges an mentaler Disziplin. Das Beherrschen des Kopfkinos will auch gelernt und eingeübt sein. 


Welche Anregungen brauchst Du noch?

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