Donnerstag, 30. Januar 2014

Wie du Dein Leben verbesserst

Eigentlich ist es ganz einfach, und während ich dies schreibe, liefere ich selbst den Beweis. 
Ich habe heute einen Kursauftrag: Bewerbungscoaching für Arbeit-Suchende.
Jeder der Teilnehmer ist entweder versorgt oder hat gerade deutlich signalisiert, dass er nicht kann, nicht will, oder sonst einen guten Grund hat.
So habe ich Zeit, diesen Artikel zu beginnen. Es verbessert mein Leben. 
Da ich meine Zeit nützlich und sinnvoll verbringen möchte, hilft es vielleicht auch Dir weiter?

Erst mal kapieren, dass es gut ist, wie es ist ...

Die guten Gründe meiner Teilnehmer zuerst:
Von den sechs Teilnehmern dieses Kurses haben zwei einen Arbeitsvertrag - und fragen sich, warum sie vom "Arbeitsamt" (so nennen sie das noch immer!) in solch einen Kurs verwaltet werden.
Einer ist über sechzig und soll hier Online-Bewerbungen verschicken, kennt sich aber weder mit Computer aus, noch will er es wirklich lernen - wozu auch: Er wird in seinem Berufsleben, sollte er je wieder einen Job finden, den Computer nicht brauchen. 

Wie ist das bei Dir? Bist du zufrieden mit dem, was da ist? 
Es ist der beste Startpunkt für etwas Neues. Einen anderen hast Du nicht.
Ob es berufliche oder persönliche Veränderungen sind, die Du anstrebst, Du brauchst nichts Anderes als das, was Du hast. Nur in Deinem Denken darf sich was ändern. 
Denn allzuviele Menschen glauben, wenn sie das machen, was sie immer gemacht haben, kommt etwas anderes dabei raus. 
Du machst schon etwas anders, wenn Du diesen Artikel liest.
Schon mein Großvater, der noch Landwirt war, wusste: Du kannst nur ernten, was du säst. 

...und dann darf es besser werden.

Es bleiben drei weitere Teilnehmer meines Kurses.
Einer hat heute ein Vorstellungsgespräch. Da muss man nichts üben, es ist bei einer Zeitarbeitsfirma. Das kann er, hat er auch schon mehrfach bewiesen.
Ein erhebendes Gefühl scheint es nicht für ihn zu sein. 
Erwartete er nicht etwas anderes vom Leben? Etwas Besseres? 
Und einen besser bezahlten Job obendrein? 

Die verbleibenden beiden Teilnehmer recherchieren Stellen.
Das ist gut. Es gibt immerhin eine geringe Erfolgswahrscheinlichkeit.
Es ist davon auszugehen, dass die meisten Menschen so vorgehen. 
Warum auch nicht? Es ist richtig. 
Aber was alle machen muss nicht zielführend sein. 
Denn wenn die offenen Stellen nicht ausgeschrieben sind, was dann?
Firmenhomepages recherchieren? Das wäre eine Möglichkeit.
Kontakte fragen: Das müsste man sich erst mal trauen.Das kannst Du lernen.

Ideenreichtum ist gefragt. Kreativität ist angebracht. Der Plan B (C, D, ...) muss her. 
Darauf komme ich gleich zurück.


Da noch kein Kommunikationsmeister vom Himmel gefallen ist, machst Du da sicher Fehler.
Das darfst Du. Ohne Fehler lernst Du nichts.
Das ist dennoch peinlich.
Und da viele von uns sich doch entwicklungsbedingt mehr Gedanken darüber machen, wie sie anderen besser gefallen, lassen wir das, was zu Peinlichkeit führen könnte und reden erst mal nicht mit Anderen.
Dabei geht es genau darum: Dem Anderen besser gefallen.
Und das bedeutet konkret, für den Arbeitgeber attraktiver zu werden. 

Und wie ist das bei Dir? Wo wird es unbequem - und daher lässt Du es? 
Vermeide diese "Ausreden" und tue es einfach. 
Und wenn Du denkst etwas geht nicht, denkst Du vielleicht nur, es geht etwas nicht. 
Meiner Erfahrung nach liegen viele Bewerbungsfehler im Denken. 
"Ich dachte, da hab ich eh keine Chance", "wenn du über 50 bist, findest du eh nichts mehr",   "dazu bin ich nicht gut genug" "da fehlt mir der Schulabschluss" "ich hab leider keine Zeugnisse", "ich kann nicht so gut Deutsch", "ich kann das nicht", ...
(Psst, ganz im Vertrauen: früher konnten wir auch mal nicht laufen und haben es gelernt. Und sprechen haben wir auch gelernt.)
Die Krönung war mal eine, die davon schwärmte, eine Topstelle beinahe gehabt zu haben, wenn sie denn Englisch gekonnt hätte. Das war vor fünf Jahren. Das wäre Zeit genug gewesen, to improve her knowledge, auf deutsch: es inzwischen zu lernen.

Wie werde ich für Arbeitgeber attraktiv?

Seit den Erfahrungen von Richard Nelson Bolles wissen wir, dass es Beziehungen sind, die Jobs bringen. Auch die Agentur für Arbeit (das ist die offizielle Bezeichnung dieser Institution) hat herausgefunden, dass es (mindestens) 25% sind, die über Beziehungen und Empfehlungen in eine neue Anstellung kommen. Tendenz steigend.

Im Beziehungsleben gibt es sicher immer was zu verbessern.
Meine drei Stellenrecherchierenden könnten davon profitieren, wenn sie es wollten. 
Alle paar Minuten frage ich nach, doch niemand zeigt den Willen. 
 "Oh, die Zeit geht heute überhaupt nicht rum", beklagt sich dafür gerade eine.
Diese Gruppe habe ich letzte Woche darauf hingewiesen, wie sie strategisch ihre Jobsuche verbessern könnten. 
Das Ergebnis ist: Sie recherchieren wohl lieber. Sicher ist sicher.
Und ich gewinne den Eindruck, es ist für sie bequemer.
Es sind die folgenden Ansätze, die - strategisch eingesetzt - bedeutende Verbesserungen im Leben schaffen. 
  • Kreativität
  • Weiterbildung
  • Ausdruck
  • Auftreten
  • Qualifikationen beweisen
  • Kontakte pflegen

Kreativität

Wenn ich etwas kaufen will, sagen wir Mehl und finde keines, gehe ich in den nächsten Laden, und ansonsten in den übernächsten Laden oder kaufe ein anderes Mehl. 
Bei Bewerbungen fällt den Bewerbern oft genug nichts mehr ein, wo sie denn noch eine Bewerbung hinschicken könnten. Man will bedient und versorgt werden, statt eigenverantwortlich weiterzugehen. Und man ist über 18. 
Dabei sind es einfache Fragen, die den Denkhorizont erweitern: 
  • Was kann ich denn noch?
  • Wo wird das gebraucht?
  • Worin bin ich gut?
  • Wen kenne ich denn noch?
  • ...

Weiterbildung

Das wäre einfach. irgendein Fachbuch gibt es garantiert in der nächsten Buchhandlung.
Was würde passieren, wenn man es durchliest und durcharbeitet?
Es würde diesen Jobsuchenden deutlich attraktiver machen gegenüber dem, der nichts gelesen hat. 
Statt dessen höre ich leider oft genug: "Herr Körbel, wo ist denn die xyz-Straße?" Wie wäre es wohl, wenn ein Erwachsener, der jederzeit auf der Straße nach dem Weg fragen kann, selbst mit Google-Maps recherchieren würde?

Ausdruck

"Wie soll ich denn das sagen?", "Ich weiß nicht, was ich da sagen soll?", "ich weiß nicht, was ich da schreiben soll", ... 
(Eine Überlegungen wäre mal, ob diese "Soll"-Krankheit auch zur "Soll"-Situation auf dem Konto führt?) 
Aber wirklich: Wo lebt der, der mir sagt, wie etwas sein soll? Brauchen wir Befehlsempfänger und Nicht-selbst-denkende?
Wenn der Arbeitsmarkt heute Menschen braucht, die initiativ vorgehen, die sich gut ausdrücken können, dann wäre es sinnvoller, zu sagen, was Du sagen willst.
Ausdruck und Sprache zu verbessern, ist einfach. 
  • Lesen (Zeitung, Buch, ...), reden, lesen, reden, 
  • nachdenken, lesen, 
  • Fremdwörter nachschlagen, um sie zu verstehen, 
  • reden, lesen, reden, ...

Auftreten

Nun, spätestens im Vorstellungsgespräch wollen sich alle benehmen, besser benehmen als hier im Kurs. Ohne Übung? Wie kann das gehen? 
Beim Laufenlernen sind wir auch auf die Fr*** und den A** gefallen. Wir haben es gelernt. 
So besteht Hoffnung. 
Es bleibt sonst nur, dem Chef was vorzuspielen. Fällt er drauf rein, war der Bewerber immerhin ein guter Schauspieler und hat seinen Job. 
Dann kommt die Probezeit.

Qualifikationen beweisen

Ob der Bewerber diese Lüge - und es ist nichts anderes - aufrechterhalten kann, zeigt sich spätestens, wenn er im Betrieb die fachlichen Qualifikationen beweisen darf, im Kundenkontakt besteht und die Erfolge vorweisen kann. Oder eben nicht. Kannst Du es? Dann tue es. 
Wenn du es tust, tue es besser als andere. Sei exzellent!
  • Du bist zuverlässig, beweise es.
  • Du bist pünktlich, sei es.
  • Du bist verantwortungsbewusst? Dann stehe zu Deinen Fehlern!
Ist das einfach?  Ja.
Zwei Fragen dazu:
  • Was macht es für einen Unterschied, ob Du diesen Job machst, oder ein anderer? 
  • Was hat der Chef davon, wenn er dich nimmt?

Kontakte pflegen

Dazu habe ich im Artikel über Beziehungen schon einiges gesschrieben. 


Kurz und gut. Es ist einfach. Es erfordert natürlich einiges an mentaler Disziplin. Das Beherrschen des Kopfkinos will auch gelernt und eingeübt sein. 


Welche Anregungen brauchst Du noch?

Freitag, 24. Januar 2014

abhängig

Willst Du auch unabhängig sein?  
"Weißt Du ich brauche keine selbständige Tätigkeit sondern eine versicherungspflichtige! Ich bin dann zwar von meinem Mann abhängig, das bin ich seit 30 Jahren, wir haben immer zusammen geholfen! Ich empfinde das als keine Abhängigkeit, sondern gegenseitiges Vertrauen! Ich kann Dinge, die er nicht gerne macht, die mache ich, aber ich hab ihm alles gezeigt, damit er das auch alleine schafft und es gibt Dinge die mag ich nicht, die macht er! Die will ich aber auch nicht wirklich gerne lernen, z. B. Reifen wechseln." 
Das schrieb mir jemand Liebes. 
Ein paar Gedanken dazu: 
Abhängigkeit ist für viele offenbar etwas, was sie loswerden wollen. 
Abhängigkeit bedeutet in diesem Zusammenhang immer Unfreiheit. 

Wie du Freiheit erlangst

Das Gegenteil von Freiheit, so hat man mir mal beizubringen versucht, sei Un-Freiheit.
Freiheit versteht sich hier als Ausdruck von Unabhängigkeit, z.B. finanzielle Unabhängigkeit. Am Monatsende möchte jeder eine bestimmte Summe oder größer auf dem Konto haben. 
Die Freiheit, Geld für Dinge auszugeben, bezeichnen wir passenderweise heute als Sparen und wundern uns, dass Haushalte sich verschulden. Und dann wundern sich viele, dass am Geldende noch eine größere Summe Monat da ist. Sparen hieß früher Geld aufs Sparbuch bringen und auf Ausgaben verzichten. Verzicht macht frei. 
Was heißt da also Freiheit, wenn ein Mensch vom Geld abhängig ist? Geldunabhängigkeit wäre mal eine Überlegung wert. 
In unseren Beratungen fällt mir immer wieder auf, wie fantasielos Menschen mit ihren Einkommensmöglichkeiten umgehen. Das gute, alte Sparen wäre ja ein Weg. 
Aber viele wollen glänzen, wollen haben, was alle (angeblich) haben, weil sie abhängig, süchtig geradezu sind, von anderen anerkannt zu sein. Wie Kleinkinder, die abhängig von Mama und Papa sind, sind sie auf der Suche nach Anerkennung von außen. Smartphone, Flachbildschirm, Auto, neues Wohnzimmer. 
Ein Baby bleibt für eine gewisse Zeit, abhängig. Es kommt sicher auf viele Umstände an, doch wenn ein Kind länger als nötig abhängig bleibt, stimmt was nicht. Was stimmt nicht mit den Geldabhängigen, den Ansehensüchtigen, den Unfreien?

Es gäbe übrigens noch viele andere Wege, die Abhängigkeit vom Geld zu reduzieren. Meistens liegen sie auf der Hand. Einer davon wäre: Statt es zu erjagen und zu bedauern, dass es fehlt, erst einmal den wirklichen Reichtum erkennen, der schon längst da ist! 

Fremdbilder versklaven dich, eigene auch

Wie wäre es mit der Unabhängigkeit von Fremdbildern und Eigen-heiten? Statt eigen-Dünken (und die Simulationen des eigenen Kopfkinos für wahr zu halten), selbst zu denken, mit anderen zu neuen Horizonten denken, die aus einer guten Zukunft uns entgegenharren? 
Nach Bertrand Russell ist die Furcht vor der Preisgabe des eigenen Ich ein psychologisches Hindernis für die freie Entfaltung der Liebe. 
"Individualität ist nicht Selbstzweck, sondern etwas, das in fruchtbare Berührung mit der Welt kommen und dadurch sein Isoliertsein verlieren muss." (Bertrand Russell, in Ehe und Moral) 
Das ist dann Interdependenz, wechselseitige Abhängigkeit, Reife. 
Andere nicht kopierend, das Eigene nicht simulierend, mit anderen zusammen seinen Teil zum Ganzen beitragen. 

Die richtigen Freiheiten nehmen 

Die Freiheit, zu tun was man will, endet bekanntlich da, wo die Freiheit des Anderen beginnt. 
Freiheit von und Freiheit für...
Ich unterscheide mehrere Freiheiten: 
Frei sein von Zwängen, Unterdrückung. 
Frei sein für Kreativität, Individualität, frei für Entscheidungen. 
Was nehmen in anderen Ländern die Leute auf sich, um endlich "frei" und demokratisch wählen zu können.
Was nehmen Schüler auf sich, um kilometerweit in die Schule zu gehen mit dem Hunger nach Bildung.
In unserem Ländern halten sich viele für so "frei", nicht wählen zu gehen und damit politisch gewonnene Freiheit aufs Spiel zu setzen. Und Jugendliche nehmen sich gerne die Freiheit, "abzuhängen" (Das erinnert mich irgendwie an abhängig sein.) und Zeit sinn-los zu vergeuden. Zumindest in den Augen der Reifen, der Erwachsenen, der Älteren. 

Ein anderer Gedanke: Wie sollte unsere Gesellschaft funktionieren ohne dass wir zu Informationen Zugang haben? Also: Dass wir frei sind für Informationsaufnahme, für Bildung, für Meinungen, und somit frei(er) von Manipulationen. 
Und noch ein anderer Gedanke: Vertrauen? Was ist dieses "gegenseitige Vertrauen", das im Zitat oben geradezu als Gegenteil von "Abhängigkeit" verstanden wird? Eine gegenseitige Ergänzung? Einfach eine Arbeitsteilung? Eine wechselseitige Abhängigkeit, ein Vertrag? 


Freitag, 17. Januar 2014

Probleme leicht lösen

Abwechslung macht froh

Mal etwas Neues tun, Dinge, die Du sonst nie tust, aus der Routine raus. Mal woanders arbeiten, statt im Büro im Café, oder in den Garten, oder ab in den nächsten Park. Schon ändert sich das Leben. Schon bessert sich die Laune. Abwechslung macht froh.
Ist es so einfach? 
Ja!
Übrigens: Das war ein "Ja" und nicht ein "Ja, aber ..."


Mit dem "Ja, aber ..." verschärft sich das Problem. 


Nimm einen anderen Arbeitsweg. 
Betrachte neue Häuser, erhöhe Deine Aufmerksamkeit. Schau mal links und rechts. 
Iss mal etwas anders und trinke was Neues. 
Nein, nicht den 10-Uhr-Cappuccino, sondern heute einen Tee? 
Ein neuer Geschmack bringt neue Erlebnisse.  
Neue ErLebnisse bringen neue ErGebnisse. 


ErGEBnis. Da steckt "geben" drin. Du kannst danach was anderes geben. 

Und was anderes musst du in die Situation hineingeben.
Denn was Du bisher in die Situation hineingegeben hast, hat das Problem nicht gelöst, sondern geschaffen. Es ist zumindest ein Teil des Problems. 
Was hast du bisher hineingegeben an Gedanken, an Taten? 
Da darf jetzt was anderes geschehen! 

...mal träumen.  

Visionen haben. Visionieren. Tagträumen. Sich erleben. Phantasieren. Luftschlösser bauen. 
Später (das reicht dann immer noch, wenn das Luftschloss im Kopfkino fertig gebaut ist) an das Fundament denken, damit es landen kann. 
Spielend Deine Zukunft inszenieren. 
Du darfst Dir erlauben, dahin zu wachsen. 


Hinterfrag mal Deine eigenen Überzeugungen und Vorstellungen. 

Stimmt das, was Du da denkst? 
Stimmt das wirklich?
Nimm mal (experimentell) die gegenteilige Position ein: 
Was Du bisher gedacht hast, sei völlig falsch. 
Nicht der Vater (oder wer auch immer) ist schuld an allem, was ist. 
Sei stattdessen mal dankbar: Was hast Du dem Vater (oder wem auch immer) zu verdanken? 


Nein, wir haben die Dinge nicht schon immer so gemacht. 

Bevor wir das so gemacht haben, haben wir alle in die Hose gemacht. 
Und wenn man Sch... baut, darf man sich auch abwischen. Das haben wir gelernt. 
Leben ist Veränderung. Sonst würden wir noch immer krabbeln oder auf Bäumen leben. 
Und nur wenn es gut geht, brauchen wir irgendwann mal niemanden, der uns wieder den Hintern abwischt. 


So geht es. Das Leben ist dauernde Veränderung. 

Ob Du willst oder nicht. Das Leben geht weiter. Auch ohne Dich. 
Also spann ab, spann aus, komm runter, atme tief und spar Dir den Ärger. 
Der einzige, der sich ärgert, bist Du selbst über Dich selbst. 


Dein Problem löst Du nicht in der Denkhaltung, die Du hast. 

Denn diese hat zum Problem geführt. 
Dein Problem löst Du nicht in der Überzeugung, die Du hast. 
Denn diese hat zum Problem geführt.
Dein Problem löst Du nicht in der Einstellung, die Du hast. 
Denn diese hat zum Problem geführt. 
Dein Problem löst Du nicht mit den Arbeitsweisen, die Du normalerweise anwendest. 
Denn die haben zum Problem geführt. 

Auszeiten sind wichtig

Das heißt: Nimm Abstand, bring eine Distanz zwischen Dich und das Problem. 
"Aus", sagt man zum Hund. 
Das kann man auch zum Gedankenkreislauf rund um das Problem sagen.
Wer ist denn der Herr (die Herrin) im Haus Deiner Gedanken? Du. 
Wenn Du nicht mehr aufs Problem starrst, sondern woanders hinguckst, kannst Du dort womöglich eine kreative Lösung finden. 

Du bist nicht das Problem 

Alle Dinge sieht man nur aus einer mittleren Distanz wirklich gut. 
Betrachte das Problem aus möglichst vielen neuen Winkeln. Das sind jeweils neue Perspektiven. 
Wofür ist es überhaupt gut?
Was kannst Du daraus lernen?


Mutter Teresa soll mal gesagt haben: Es gibt keine Probleme, nur Aufgaben.

Was ist also Deine Aufgabe? 


Frag Jesus! (zum Beispiel), das ist kein frommer Scherz. Lass Deine Fragen mal von Jesus beantworten. Oder wenn Du nicht an ihn glaubst, von sonstwem, der Dir Vorbild ist: Nelson Mandela, Viktor Frankl, Queen Mom, Édith Piaf, Eminem, Cindy aus Marzahn oder wem auch immer. Lebende oder Dahingegangene. 

Was würde dieser Mensch Dir sagen, damit Du Dein Problem lösen kannst? 
Alle sind sich sicher darin einig: Schau auf die Lösung, und nicht auf das Problem. 
Die Konzentration (Fokus, Aufmerksamkeit) auf das, was das Problem löst, ist bereits der erste Schritt zur Lösung. 


Und sei ehrlich. Das hilft. Du weißt es genau, wenn Du in Dich hineinhörst. 

Halte das drei Wochen durch. Und Dein Leben ist anders! 

Montag, 13. Januar 2014

Beziehungen leben

Kontakte knüpfen, zu gestalten und dann zu pflegen, erfordert Einsatz.
Zum Beispiel im Reden und Hören. 
Im Gespräch ist jeder mal dran, es sollte ein Geben und Nehmen sein. 
Mit wem reden? 
Mit jedem reden! Als ob das Leben davon abhinge. Es hängt nämlich davon ab. 

Wozu Smalltalk?

Rede mir keiner von der Kunst des kleinen Gespräches. Ich hasse Geschwätz. So!
Normalerweise mag ich das Verb "hassen" nicht, hier passt es. 
Dumm herumsitzen, über das Wetter, den Fußball, den Promi-Klatsch etwas hören zu müssen, die nächste billige Vorabendserie (aus Amerika) oder Telenovela (die mit dieser bösen Frau) als bedeutende Information zu bekommen. Das billige ich höchstens Heranwachsenden zu, denn sie schreien nach Vorbildern und Orientierung. Aber flaches Gebabbel brauchen auch die nicht. 
Geschwätz ist unnötig, dummes Genöle, Gejammere und billige Witze ermüden meinen Geist, all das bereitet mir auch körperlich spürbaren Schmerz. 
Ich bin eine zu starke Person, als dass ich mich mit sinnlosem Gerede abgeben möchte. 
Ich sage das weder überheblich noch entschuldigend. Und ich klage niemanden an. 

Ich drücke in einem Satz lieber drei als nur einen halben Gedanken aus. Ich möchte sinnvoll und bewusst sprechen. Auch in der Freizeit. 
Ich leite eine (kleine, feine) Akademie, das erwarte ich daher schon von meinem Selbstbild. ;-) 
Aber Scherz beiseite: auch meine Kunden erwarten, dass ich Dinge mitbedenke und Nuancen höre, die sie selbst in ihren Worten und Gedanken nicht wahrnehmen. 
Kurz: Einen gebildeten Menschen, der hin-hört. 

Alle Menschen sind interessant

„Menschen, an denen nichts auszusetzen ist, haben nur einen Fehler: Sie sind uninteressant.“ (Zsa Zsa Gabor) 
Also: Da man an allen Menschen was aussetzen kann, bedeutet das logischerweise: Alle Menschen sind interessant. 
Gebildete Menschen sind interessanter. Finde ich. Aber was bedeutet schon Bildung? 

Menschen wollen über sich selbst reden, das ist wahr. Also können Sie sie etwas fragen. Vorausgesetzt, es interessiert Sie, ja, Sie, verehrter Lesender, vorausgesetzt, es interessiert Sie wirklich. 

Wer sich interessiert, wird interessant

Menschen freuen sich über ehrliches Interesse an ihrer Person. Wer offen und ehrlich spricht, ohne allzu viele Absichten zu hegen, dem vertraut man leichter.

Fragen Sie bitte nicht mich. Ich spreche nicht gern über mich selbst. Ich kenne mich schon. 
Ich weiß ziemlich viel über mich. Und das meiste ist langweilig. Ehrlich! 
Die meisten Menschen interessieren sich nicht für mich, auch wenn sie mich etwas fragen. Sie sind nur neugierig. Sie warten nur darauf, dass ich atme, einen weiteren Aspekt einflechten möchte, der mir bedeutsam ist, und schon unterbrechen sie mich, um über sich selbst zu sprechen. 
Vorbei. Gut ist. 
Geht Ihnen das auch so? 

Ich lerne gerne Neues. Im Gespräch bin ich gerne bereit, kurz die Internetdatenbanken zu befragen, um einen Aspekt zu verstehen, den weder ich noch mein Gesprächspartner kennen. Ach, die Quitte ist eine Rose, faszinierend. Meine Mutter kochte Gelee daraus, doch der Quittenbrand ist auch etwas Feines! Oh, dieser Wein ist eine Kreuzung aus zwei anderen, uns längst bekannten Sorten. Und ebenso exquisit, finden Sie nicht auch? 
Ja, das nenne ich eine gepflegte Unterhaltung. 

Es gibt Menschen, die langweilen sich dann, die finden Fußball oder schmutzige Witze über Frauen passender. Oder die neuesten Eskapaden der vorletzten Ex-Frau. 
Vielleicht kann man ja wirklich von jedem etwas lernen. 
Ich übe mich dann in Geduld. Das gelingt nicht immer. Es geht mir auf den Geist, es nervt. Das darf es. Zahnschmerz nervt auch. Dann tut man was dagegen. Normalerweise das einzig vernünftige und sinnvolle. Muss man nicht drüber reden, oder? 
Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, nicht auf dem Weg der Sünder geht, nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht. Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, wird ihm gut gelingen. Nicht so die Frevler: Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht. (Psalm 1)

Wer fragt, führt! 

Fragen Sie  also nicht so, dass man mit Ja, Nein, gut, schlecht, antworten könnte. 
Das bringt niemanden weiter. 
Der Schlüssel zum Erfolg sind Fragen. Große, aufschlussreiche Fragen. Fragen Sie bedeutende Fragen, und gewichtige, die Ihnen beiden weiterhelfen. Nur wenn Sie solche Fragen stellen, finden Sie die Antworten der Menschen, der wirklich interessanten Menschen, die Ihnen von Ihren großen Leidenschaften, Hoffnungen, Träumen, von ihren Ideen berichten. 
Da können Sie alles fragen: 

Familie? 

  • Oh, ich spüre, es verletzt Sie, dass Ihre Exfrau sich so benimmt. Haben Sie gemeinsame Kinder? 
  • Wie geht es Ihrer übrigen Familie? 
  • Woran haben Sie erkannt, dass Ihr Sohn sich verändert hat? 
  • Was hat Sie daran am meisten überrascht?

Beruf? 

  • Was machen Sie denn beruflich? 
  • Wie sind Sie dazu gekommen? 
  • Was macht Ihnen die größte Freude an Ihrem Beruf? 
  • Welche Fähigkeiten braucht man, um das tun zu können? 
  • Wie sehen Sie diesen Beruf in zehn Jahren? 
  • Und wo sehen Sie sich? 
  • Wie haben Sie Ihr Unternehmen im vergangenen Jahr umstrukturiert um auf die großen Herausforderung des nächsten Jahrzehnts vorbereitet zu sein? 
  • Was hat gut funktioniert und was nicht? 
  • Rückblickend betrachtet, was hätten Sie gerne anders gemacht?
Übrigens: 
Im Vorstellungsgespräch zum nächsten Job, zur nächsten sinn-vollen Tätigkeit, werden Fragen gestellt und beantwortet. 
Und der Smalltalk am Anfang des Vorstellungsgespräches ist eine der wunderbarsten Anknüpfungspunkte, um das aufzubauen, was schlussendlich zur neuen beruflichen Tätigkeit verhilft: Beziehung. 
Haben Sie sich schon mal für die Denkwelt Ihres zukünftigen Chefs interessiert? 

Sinn 

Oh ja, die großen Lebensfragen. 

  • Woher kommen wir? 
  • Wohin gehen wir? 
  • Warum sind wir hier? 
  • Wer ist Ich? Und warum so wenige?
  • Was trägt mich? 

Selten nehmen sich Menschen dafür Zeit. Doch es ist immer bereichernd.
Ob im Seelsorge-Gespräch, im Coaching-Gespräch, in der Karriereberatung und Strategieentwicklung. Menschen gehen "größer" daraus hervor, reicher, freier, selbstbewusster. 
Da erlebe ich meine Berufung. Und die ist für andere gut. Da gehen wir gemeinsam und säen eine gute Zukunft. 
Und wissen Sie was: Jeder gewinnt! Das braucht oft keine Worte mehr. Und das ist auch gut so. Denn: 
Wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen. (Ludwig Wittgenstein)

Sonntag, 12. Januar 2014

Das Telefon, an dem immer jemand rangeht

Ein Seelsorgegedanke 

Das Telefon, an dem immer jemand rangeht. 
Das nennt man Gebet! 

Es bricht keine Welt zusammen, 
wenn Du mich nicht erreichst.
Bau keine Abhängigkeit zu mir auf. 
Die will ich nicht. Die brauchst Du nicht. 

Da hört jemand zu. 

Und die Antwort folgt gewiss.

Ob Du sie wohl vor lauter eigenen Gedanken hörst? 

Montag, 6. Januar 2014

Drei Könige und Du

von Thomas Körbel

Von wegen Könige: Magier und Astrologen

Die Heiligen Drei Könige, die drei Weisen, Magier oder Astrologen aus dem Morgenland. Kennen wir. Die Kinder laufen herum, sammeln Geld für die, die es noch nötiger haben als wir. In Bayern ist das Feiertag. Das hat was. Was?

Ursprünglich war das Wort Magier die Bezeichnung des Priesterstammes der Meder, ähnlich wie im Ersten, dem Alten Testament die Leviten in Israel. Biblisch betrachtet, waren die Magier "aus den Völkern", also Heiden. 
Martin Luther deutet diese Geschichte so: es ist nicht genug, die Schrift zu kennen, wie das Volk Israel, um Christus zu finden. 
Die Magier folgen zunächst nur dem offensichtlich scheinenden, einem Stern am Himmel – und vor allem ihren eigenen Überzeugungen (ihrem Kopfkino, sozusagen ;-) ), dass ein Königssohn in Jerusalem zu finden sein muss, in Glanz, Prunk und Herrlichkeit. 
Die großartige Sternenkonstellation, vermutlich eine Jupiter-Saturn-Konjunktion, deutet doch darauf hin, dass in Israel ein Königssohn geboren wurde. Doch der Stern führt sie eben nur bis Jerusalem, dort wartet statt des weltbeherrrschenden Kindes die Hinterlist des Herodes, sein Verrat, dort ist es der trockene Buchstabe der Hl. Schrift und die Weisheit der Schriftgelehrten, die den Magiern den entscheidenden Hinweis gibt und sie schließlich doch noch bis zum Kind in der Krippe führt.


Fragen an Dich

  • Triffst Du Deine Entscheidungen auf Grund äußerer Erscheinungen? 
  • Erwartest Du etwas, das in Deine Vorstellungen passt?
  • Folgst Du "Sternen", die Dir den Weg zeigen sollen, nur solange nichts Unerwartetes von Dir verlangt wird? 
Lass Dir ruhig (das heißt in Ruhe) etwas Zeit für Deine Antworten. 
  • Willst Du etwas, was vielleicht einmal richtig war, doch heute nicht mehr?
  • Wie kannst Du Deine eigene Motivation (das, was Dich im Innersten bewegt) hinterfragen?  
Gott hat jedem Menschen eine Kraft mit auf den Weg gegeben, jedem nach seiner und ihrer individuellen Eigenart, etwas von den anderen grundsätzlich Verschiedenes. 
  • Erwartest Du von anderen Deine Stärke? 
  • Du hast die Kraft, die Macht von Gott bekommen. Was fängst Du mit Deiner gegebenen Kraft an? 
  • Läufst Du zwischen Selbstentfremdung und Fremdbestimmung hin und her? 
  • Fühlst Du Dich elend, ungeschickt, ohnmächtig, erbärmlich? 
Gott will, dass Du Gottes Wirken auf Erden vollendest, indem Du Mensch wirst, wie Gott.
Es ist einfach: Jenseits Deiner Vorstellungen ist Orientierung zu finden, und so findest Du Deinen Weg zu Dir. 
Und es gibt viele Andere, die suchen, wie Du. Geh mit ihnen gemeinsam. 


Magie

Magie, das ist Aberglauben. 
Der Intellekt hat beim Glauben draußen zu bleiben. 
Magie, Zauberei und so'n Quatsch. 
Schwarze Magie – oder weiße?

Vielleicht hast Du noch andere Assoziationen. Diese begegnen mir am häufigsten.
Dann mag ich nicht mehr weiter reden. Wozu? Diese Menschen wollen lieber in ihren Vorstellungen bleiben.


Du willst mehr? Dann komm. 


Der Magier im Tarot - und in Dir! 

Einer der drei Magier hat sich in das Kartenspiel Tarot verirrt, ich möchte seine Gabe ein wenig betrachten.
Im Rider-Waite Tarot sieht das so aus: Vor dem gelben Hintergrund steht der Magier, priesterlich in ein weiß-rotes Gewand gekleidet, er nimmt eine beschwörende Haltung ein, die das Oben mit dem Unten verbindet. 
In der rechten Hand hält er einen Stab, der die dynamische Verbindung dieser beiden Ebenen des Daseins symbolisiert. 
Vor ihm auf dem Tisch liegen seine "Waffen", die Symbole der vier "Farben" des Tarot: Kelch, Münze, Schwert und Stab. 
Er steht in einer Art Gartenlaube, über ihm, unter ihm, vor ihm sind Rosen und Lilien am Blühen, sie sind Symbole für die göttliche Liebe und für die seelische Reinheit. 

Der Magier steht in der Reihe der Tarotkarten für den Impuls zur Individualität, zur Einzigartigkeit, zur Unteilbarkeit. Der Magier zeigt die Beziehung zwischen der persönlichen Bemühung und der spirituellen Wirklichkeit, unser menschliches Ausgespanntsein zwischen Himmel und Erde, und zwar aus eigenem Willen und Entschluss.

Wenn Du Dich nicht zu diesem ersten Schritt entschließen willst auf Deinem Glaubensweg, dann weißt Du nichts mit den anderen Schritten oder Stufen anzufangen, mit den Situationen, die Dir der Glaube schenkt. 
Diese in Dir wohnende Magie enthüllt Dir die Gesamtheit Deines spirituellen Weges.

Der Magier spielt in unserer Gesellschaft eine immer größere Rolle, auch in der Kirche. Allzuleicht sind wir bei Weihwasser, Christophorusplakette, Kreuzkettchen und in den Wandlungsworten der Eucharistiefeiern bei magischen Vorstellungen angelangt, die gesamte Volksfrömmigkeit ist Zeuge davon. 
Und das ist richtig so, Magie ist in die Seele der Religion und nach Ansicht vieler Religionsgeschichtler eine heilige, von der Religion untrennbare Wissenschaft. 
Magie ist auch der Aufstand gegen den allmächtigen Über-Gott, das Ja zum freien Geschöpfsein gegenüber einem despotischen Gottesbild. 
Unsere wissenschaftsgläubige Zeit hat uns weismachen wollen, dass nur der nüchterne Verstand das Mass aller Dinge sei. Die Magie ist im Laufe der Jahrhunderte durch viele Scharlatane in Verruf geraten, sie konnte nur in kleinen geheimen Gruppen überleben, heute ist sie wieder überall als Erscheinungsform einer neuen Religiosität zu beobachten. Wir können unsere ureigene, christliche Magie wiederentdecken.

Agrippa von Nettesheim, einer der bekanntesten europäischen Magier, der im 16. Jahrhundert lebt, sagt: 
»Die magische Gewalt setzt beim Menschen eine große Würdigkeit voraus; denn unser Gedanke, unsere höchste Geisteskraft ist allein der Wundertäter in uns.« (zitiert nach Miers, 263.) 
Und so unwissenschaftlich ist diese Geisteskraft gar nicht: Der Magier als archetypische Gestalt, als ein Ausdruck einer göttlichen Kraft hilft uns heute, Brücken zu bauen, über die unser Verstand gehen kann. Parapsychologische Experimente, Forschungsprogramme, die die Auswirkungen von Gebet auf körperliche Heilung untersuchen und dergleichen mehr.


Und das hat es mit Dir zu tun: 

Du bist ein ebensolches Geschöpf wie dieser Magier. 
Du bist wie die Seite eines Musikinstruments aufgespannt zwischen Himmel und Erde. 
Ebenso, wie ohne die Seite kein Ton erklingen kann, kann Gott nur durch einen Menschen wie Dich Mensch werden – immer wieder neu. 
Jeder Schritt für den Magier ist – deshalb trägt er die Zahl 1 – ein-fach, d.h. auch gewichtig und betont, wohlüberlegt. 

Darin liegt die Botschaft, dass Du auf Deinem Weg keinen Schritt überspringen kannst. 

Die Magier des Evangeliums folgten dem Stern, sie verirrten sich aber aufgrund ihrer eigenen Vorstellungen von dem, was sie am Ziel erwartete. Was als Umweg erscheint, war jedoch nötig, um festzustellen, dass es sich um den Messias des jüdischen Volkes handelt. Der Stern konnte keine genaue Antwort geben und die Weisheit der Weisen reichte dazu nicht aus.

Die Verbindung von dem Oben und Unten, wie es die Tarotkarte zeigt, liegt in der Mitte. Wir können das auf alle Ebenen anwenden. Gott und Schöpfung sind im Menschen verbunden und eins, das Geheimnis der Menschwerdung Gottes haben wir an Weihnachten gefeiert. 
Es ist der Ort des Gebets, das weder nur leiblich, noch nur im Kopf stattfinden soll, es ist das rhythmische System, das Blut und das Herz. Die weisen Männer aus dem Osten lehren das Herzensgebet; wir kennen auch im Westen die Herz-Jesu-Frömmigkeit.

Oder ganz lebenspraktisch: 
Die Mitte zwischen Geiz und Verschwendungssucht ist Großzügigkeit. 
Die Mitte zwischen Deiner .............. und Deiner .................. ist ..........................! 

So geschieht Dein Wunder

Der Magier ist das Urbild eines religiösen Menschen, er ist der Mensch, der dem Wesen über ihm, Gott, einen Altar errichtet. Er ist der Mensch, der die Transzendenz anerkennt und sich bemüht, sich mit ihr zu vereinen. Es ist der Mensch, der Individuation im Sinne C.G. Jungs erreicht hat. 
Er ist die Gelassenheit, der selbstverständliche Glaube an die eigene Kraft und Fähigkeit, 
  • Deine Alltagsprobleme erweisen sich als einfach lösbar.
  • Dein Vertrauen in die übergeordnete Bedeutung Deines Lebens wächst. 
Der Magier stellt den Menschen dar, der in Harmonie mit sich selbst lebt. 
Und das heißt auch, er lebt in Harmonie zwischen dem spontanen Unbewussten und dem bewussten Wollen. Hier sind die beiden Kräfte zur Synthese gebracht. 

Der Magier zeigt Dir, dass es eine einfache Angelegenheit ist, obwohl sie unendliche Bemühung verlangt. Einfacher ausgedrückt: Es ist die Frage, ob Du leben willst. Und dann folgt Deine Bemühung, das Geschenk des Lebens zu leben. 
  • In der Tat, im Tun, nicht nur im Wort, liegt das Geheimnis Deiner Magie. 
Leben ist Rhythmus, ist Atmung, ist Austausch, ist Dialog. Der eigene Eigen-Wille muss nur von seinem hohen Ross heruntersteigen, um sich zu verwirklichen im Herzen.
Wenn Du mit Dir selbst eins bist, bist Du mit Gott eins. 


Wann gelingt Dir das das am besten?

Wenn Du  mit Leichtigkeit und ohne Anstrengung handelst, wenn Du Deine Dinge tust, als ob Du spielst – ernsthaft spielst, nicht krampfhaft. 

Valentin Tomberg sagt: 
»Das ist die praktische Unterweisung der ersten Tarotkarte, der erste Rat, das erste Gebot und die erste Warnung für die gesamte spirituelle Praxis.« 
Fehlende Konzentration auf das Ziel führt auf diesem Weg in die Irre, aber die "Konzentration ohne Anstrengung", wie Du sie im Spiel erlebst, ist der Weg. 
Spiele Dein Leben. Nimm es nicht so ernst. Lach mal drüber. 

Und das war nur der wunderbar ein-fache Anfang, die Hälfte des ganzen Weges, der erste Schritt. 

Donnerstag, 2. Januar 2014

Wir sind eins?

Du weißt über die Beziehung von allem miteinander. Gott liebt uns doch bedingungslos und seine Liebe steht uns doch immer zur Verfügung! Wir sind dieser reine Geist und Leben erfahren geht nur über Dualität. Evolution ist das Gesetz des Lebens, alles verändert sich. Nichts dauert ewig. Die Zahl ist das Gesetz des Universums. Unser Bewusstsein ist im Himmel. Alles geht durch die Ebene des Verstehens. Eins kann ohne das andere nicht existieren. Und wenn ich nicht loslassen kann, kann ich nicht empfangen. 

Wir sind eins?

Ich halte das für eine esoterische Theorie asiatischer Herkunft, die das Individuum, das In-dividuum, das Un-Geteilte leugnet, unsere Einzigartigkeit und Individualität bei Seite legt. Das, was seit zweitausend Jahren christliche Eigen-Art ist, nämlich reflektieren können, wer wir sind, zu erfahren und zu erleben, "dass wir denken, also sind" (nach Descartes). Unsere Selbstvergewisserung aufgeben? Warum? Wofür?


Eine Frage der Entwicklung

Ich vermute, wir entwickeln uns nur, wenn wir das Getrennt-Sein akzeptieren. 
Nun, vielleicht sind wir eins. Ja. Ich glaube das auch. 
Wenn die Menschheit eine Einheit ist, sind wir nicht getrennt. Wir sind Kinder Gottes, des Einen Gottes. Kinder, die bereit zu sein glauben, erwachsen zu werden. Nur: Was bedeutet das, wenn wir es nicht erleben? Wenn wir nicht erleben, Kinder Gottes zu sein, weil uns die Kirche im Erwachsenwerden erstickt. 
Und was bedeutet es, wenn andere Menschen es nicht erleben? Was bedeutet es, wenn wir in unserem Kopfkino "eins" sind und andere Menschen dabei verletzen? Vielleicht bilden wir es uns nur ein, eins zu sein? 
Wo liegt also der Beweis? Wo liegt das, was wir vor unserer Vernunft verantworten können? 
Wer oder was gibt uns das Recht, andere zu verletzen? Und wenn nichts und niemand uns dieses Recht gäbe: warum tun wir das dann? Weil wir uns selbst es geben? 
Weil wir Gott sind? (Oder Gott zu sein glauben?) 
Weil wir ein Ego haben? Ein "Ich" sind? Ein Individuum sind? Ein Un-Geteiltes, Einzig-artiges Wesen sind? (Vielleicht aber auch ein einzig un-artiges?) 
Wer beurteilt uns? Wir? Etwas über uns? Der "Papa", der "Abba", der Vater, der unser Vater ist? Gott? Das jeweils Größere über unser Gotthaftigkeit, unser Gottsein hinaus?