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Mittwoch, 6. August 2014

Ein Gedanke

Wir überleben nicht ohne das Rudel. Das war früher auch so. Doch heute? Wir hören die richtige Musik, fahren das richtige Auto, ziehen die Klamotten an und umgeben uns mit den Menschen, die ‚in‘ sind. Damit stehlen wir die Aufmerksamkeit anderer, und geben sie uns als Bedeutsamkeit. Wir werden akzeptiert, was nur bedeutet, wir fallen nicht unangenehm auf und bekommen keinen Ärger und halten das auch noch für gemocht oder gar geliebt werden. Wir warten dann, bis unser Stück der Jagdbeute uns zugeteilt wird und nennen es Sicherheit, ‚unser Leben‘, und merken nicht, wie wenig authentisch wir dabei sind, wie wenig ‚richtig‘ das ist. Wir sind fremdgesteuert und wissen nicht mal, wer wir selbst sind. 
(Maurice Decmont)

Sonntag, 29. Juni 2014

Der Club der toten Dichter

Der Club der toten Dichter. Reflexionen zum Film und zu meinen Erfahrungen



wiederveröffentlicht aus aktuellem Anlass 

Samstag, 26. April 2014

Vertrauen

von Jörg Dankert und Thomas Körbel
"Krise wird wirklich aus Mangel an Vertrauen.", Karl Jaspers
Vertrauen braucht einen guten Grund. Einen guten Grund, auf dem es wächst, und bestehen bleiben kann.
Besser, es hat mehrere gute Gründe.
Aber das ist nicht das wesentliche Merkmal von Vertrauen.

1. Vertrauen muss immer über gute Gründe hinausgehen, sonst ist es keines.

Vertrauen darf in einer Beziehung enttäuscht werden können, obwohl der Vertrauende genau das nicht erwartet, gar befürchtet.
Aber es "sollte" natürlich nicht enttäuscht werden. Niemals.
Denn erst im Aufheben des Vertrauens überwindet das Vertrauen die Ungewissheit.
Das meine ich in der Hegel'schen Doppelbedeutung, im Negieren und im Aufbewahren oder Aufgehoben-Sein oder Geborgen-Sein.
Der Zweifel wird anfangs da sein, ob das Vertrauen gerechtfertigt ist. Vielleicht bleibt er lange.
Zweifel am Vertrauen hält alles wach, das Ringen, das immer wieder neu Erringen, das Vergeben und Verzeihen und das Wachsen.
  • Geht der Zweifel, kommt Gewissheit.
Da gibt es zwei Möglichkeiten:
a. Gewissheit, dass Vertrauen missbraucht wurde, dann ist Vertrauen weg. In solchem Aufheben ist kein Vertrauen mehr. 
Oder aber - und das ist wünschenswert -
b. Gewissheit, dass Vertrauen eingehalten wurde. Und damit auch zukünftig eingehalten werden wird. Hier bleibt Hoffnung, doch keine Erwartung darf da sein.

2. Du gewinnst Selbstvertrauen

Du gewinnst Selbstvertrauen, wenn Du zuerst darauf vertraust, dass Du ganz und gar angenommen bist.
  • Indem ich Dir vertraue, ermutige ich Dich, mir zu vertrauen.
Ich kann Dir (als einem anderen Menschen) nur vertrauen, wenn ich ein gesundes Selbstvertrauen habe und - wenn ich Gott vertraue.
  • Vertrauen ist Festigkeit und Treue.
Ich stehe in mir fest. Ich stehe zu mir. Ich stehe für mich ein - und für dich.
Als Christ glaube ich, dass ein anderer, Gott, vorher bereits zu mir steht. Mir wurde zuerst Vertrauen geschenkt.
So bin ich auch fähig dem anderen Vertrauen zu schenken und zugleich Vertrauen zu vermitteln. Nicht nur aus mir heraus, aus meiner eigenen Kraft.
Manchmal sehnst Du Dich, Dich fallenzulassen, getragen zu sein.
  • Getragen zu sein ist Vertrauen.
In der Natur erfahre ich es, wenn ich mich in eine wunderschöne Wiese lege und mich von dieser (von ihrem Duft, ihrer Sanftheit, Weichheit, ihrer Lieblichkeit, den Schmetterlingen, die ich dort fliegend finde) tragen lasse. Ich erlaube mir, so zu sein, wie ich bin, mit meinen Stärken und Schwächen. Wenn ich das mir erlaube, dürfen auch andere so sein, wie sie sind.

3. Vertrauen ist natürlich

Vertrauen braucht einen guten Boden, einen durchlässigen, einen nährstoffhaltigen. Dann können wunderbare, stabile Wurzeln entstehen. Und diese Wurzeln halten den Stürmen des Lebens stand. Diese Wurzeln brauchen Wasser, Nährstoffe, sonst vertrocknen sie. Diese Wurzeln brauchen den Schutz der Mutter Erde, von Sonne und Mond, von Wasser und Luft.
Vertrauen ist also niemals eine Einbahnstraße, keine Sackgasse, sondern immer nähren und wachsen und zurückgeben.
  • Vertrauen ist eine faszinierende Erdung.

4. Wer Menschen vertraut, profitiert langfristig.

  • Du investierst Deine Zeit (durch die Information, das Sichten der Auswahl, den Weg zum Arbeitsplatz, deine Arbeitszeit, ... )
  • Du investierst Gleichgewicht (Wird diese Begegnung eine win-win-Situation oder gewinnt nur einer? Wer? Der Chef, der Kunde, nur Du? Dein Freund, Partner, ...)
Wer auf Kosten anderer Erfolg haben will, wird sich schnell verlieren. Wenn nur einer gewinnt, ist der Gewinn schal. 
  • Du investierst Deinen Wert. Du zahlst einen Preis, und du bekommst einen Gewinn (Geld in Honorar, Lohn, Gehalt, ... - auch wenn Du in der freundschaftlichen Begegnung nicht mit Geld bezahlt wirst.) 
  • Du investierst Dein Vertrauen (Du verlässt Dich darauf, dass der Andere sich an Abmachungen hält. Du gewinnst Sicherheit.) 
  • Du investierst nun auch Dein Bedürfnis nach Sicherheit. (Was geschähe, wenn der Andere die Freundschaft, Beziehung beendete, den Arbeitsvertrag kündigte? Er ließe Dich gestärkt zurück.)
Kurz: Du baust eine Vertrauensbeziehung auf, in der Du wächst.

5. Ohne Vertrauen geht kein Geschäft, kein Job, keine Feundschaft

Wer in wirtschaftlich unruhigen Zeiten handelt, egal ob Mensch oder Unternehmen (= eine Ansammlung von Menschen), für den wird Vertrauen zum wichtigsten Erfolgsfaktor. 
  • Vertrauen der Mitarbeiter in die Unternehmensführung, dass dort die richtigen Weichenstellungen vorgenommen werden. 
  • Vertrauen der Unternehmensführung in die Mitarbeiter, dass jeder seinen Teil zur Zukunft des (gemeinsamen) Unternehmens beiträgt.
  • Vertrauen der Kunden zum Unternehmen, dass die Produkte und Dienstleistungen halten, was sie versprechen.
  • Vertrauen in der Unternehmung an sich, dass die eigenen Schwächen optimiert, die eigenen Stärken gestärkt und die Zukunft gemeistert wird.
Ich bin davon überzeugt, dass Vertrauen ein Trainingsprozess ist. Wer nach einer Enttäuschung sagt, er könne sich nie wieder auf jemanden einlassen, nimmt sich selbst ganz viele Möglichkeiten. (Verena Bentele) 

6. Wie gewinnst Du?

Wir betreuen, beraten und begleiten Dich, Dein Unternehmen, Unternehmer - Organisationen und Menschen
Das Beschäftigen mit und das Einsetzen von Change Management und Organisationsentwicklung schafft Vertrauen zwischen uns und legt den Grundstein für eine durch Vertrauen geprägte Unternehmenskultur.
Am Anfang einer Beratung steht das Erstgespräch. Das ist kostenfrei und unverbindlich. Und es bleibt kostenfrei, wenn ein Vertrag zwischen uns zustande kommt. 
Die Schritte, die wir im Rahmen dieser ersten Zusammenkunft mit den Klienten und Kunden gemeinsam gehen, sind: 
  • Einander kennenlernen und schauen, ob die Chemie zwischen uns beiden (oder drei) Menschen und unseren "Mentalitäten" stimmt. 
  • Wir erfahren Deine Situation und Deine Kultur. Oder die Situation Deines Unternehmens. 
  • Du, als Kunde bzw. Klient, wirst Dir ein Bild von uns als Menschen und als Berater machen. 
  • Stimmt die Chemie wird über die Ziele gesprochen, die Du hast. 
  • Wir zeigen, was wir dazu beitragen können. 
  • Gemeinsam wird die aktuelle Situation vor dem Hintergrund des Beratungszieles betrachtet, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wo Du bereits wie weit bist. 
  • Wir entwerfen ein erstes Bild eines Konzeptes, wie die Betreuung, Begleitung und Beratung ausschauen könnte und wie es sinnvoll zu einer ersten Aktion kommen kann. 
  • Schließlich werden weitere Themen, die Dir, dem Kunden und Klienten, am Herzen liegen, besprochen.

Dienstag, 1. April 2014

Wer bestimmt dein Denken und Handeln?


Kennen Sie das auch? Sie haben letzte Woche ein sehr interessantes Seminar besucht. Euphorisch und voller Tatendrang versuchen Sie nun das Gelernte in der Praxis, an Ihrem Arbeitsplatz, anzuwenden. 
Doch die anfängliche Euphorie ist schnell vorbei; der Praxistransfer gelingt nicht wirklich. 
Auch das attraktive Ziel – die viel beschworene Vision – hilft nur bedingt weiter. 
Dabei hatten Sie sich dieses Ziel am Ende des Seminars gesteckt und wollten heute damit anfangen. Schon schleicht sich der Gedanke ein: "Ich kann ja auch morgen oder nächste Woche beginnen, das zu verändern/mich auf den Weg zu meinem Ziel zu machen."
Und schon sind Sie in den Fängen der "Manana-Krankheit". "Manana" ist spanisch und heißt "morgen", bedeutet aber in Wahrheit "irgendwann, vielleicht wenn ich Zeit habe …"

Weshalb tun wir uns mit Veränderungen so schwer? 

Warum wir so wichtige Veränderungen nicht vornehmen und handeln, hat stark mit unserem dominanten Persönlichkeitstyp zu tun. Der eine schiebt Dinge auf, weil er sich verzettelt, der nächste plant so lange, dass er darüber das Handeln vergisst, wieder ein anderer weiß nicht, wo er anfangen soll oder lässt sich so viele Jobs von Kollegen aufhalsen, dass er nicht mehr zu den eigenen Angelegenheiten kommt … 
Unserem Persönlichkeitstyp liegt ein Lebensmuster zugrunde, das sich in den ersten sechs Lebensjahren entwickelt. Dieses Lebensmuster äußert sich u.a. in früh gelernten Glaubenssätzen. 

Kopfbewohner

Die Psychotherapeutin Mary Goulding spricht von Kopfbewohnern und nennt sie wörtlich auch "Saboteure, Bösewichter, Schurken oder Widersacher", die uns meist unbewusst beeinflussen in Form eines inneren Dialoges und uns gerade in Veränderungsprozessen behindern und zu torpedieren versuchen. 
Die Bösewichter können ganz unterschiedliche Namen tragen, zum Beispiel:
  • Scharfrichter: "Das hast du falsch gemacht. Du hast dich zum Narren gemacht." 
  • Nörgler: "Warum machst du nie deine Steuererklärung / Dissertation …?" 
  • Unheilverkünder / Angstmacher: "Nun wirst du zu spät kommen und sie werden ärgerlich sein." - "Du wirst die Prüfung wieder nicht schaffen." 
  • Sklaventreiber: "Was machst du gerade? Häng nicht faul rum." 
Die Monster in unserem Kopf sind das Ergebnis der verfehlten Versuche unserer Eltern sowie anderen Bezugspersonen jeden von uns perfekt zu machen. 
Fast alle Eltern wollen doch immer nur das Beste für ihre Kinder, aber sie erreichen mit ihren erzieherischen Versuchen nicht immer die gewünschte Wirkung. 
Wir sind diesen Monstern jedoch nicht ausgeliefert, sondern können diese Gedankenketten unterbrechen und unseren Kritiker "in Urlaub schicken". Eine selbstzerstörerische innere Haltung kann durch einen aktiven, spielerisch humorvollen Umgang ausgehebelt werden.

Wie, erfahren Sie in dem Seminar "Kopfbewohner - oder: wie wir unsere inneren Saboteure und Bösewichter überlisten können". 
Anhand bestimmter Übungen lernen Sie, ihre Gedanken, Gefühle sowie Ihr Verhalten zu steuern und somit auch Veränderung zuzulassen. Befreien Sie sich von den Fesseln der Vergangenheit und betrachten Sie das Leben immer mal wieder als Spiel. Das bringt eine gesunde Prise Leichtigkeit in Ihr Leben und macht es ungeheuer spannend ... 

Andrea Combé

Donnerstag, 27. Februar 2014

Fasten regeln

Als Impuls zur Fastenzeit heute ein Beitrag von Heinz Schüttler


Zu Beginn der Fastenzeit werden von Menschen gerne Vorsätze gefasst oder alte Regeln wiederbelebt, auch wenn der bisherige Erfolg bescheiden war und die Freude daran gering.

Eine gute Gelegenheit sich einmal kurz damit zu beschäftigen.
Eine Regel z.B. eine Ordensregel heisst Regel, weil sie etwas regelt. 
Angesichts dieser vordergründigen Binsenweisheit, mag manch eine/r denken: „das geht ja schon gut los!“
Bei näherer Betrachtung sieht das dann doch anders aus. 

geregelt

Wenn nämlich etwas geregelt wird, mag manche Menschen die Angst beschleichen, dass sie damit Freiheit verlieren und Dinge über ihren Kopf hinweg von anderen Autoritäten entschieden werden. 
Recht schnell taucht dann der Ruf nach Autonomie auf. 
Das Interessante dabei ist, wie schnell sich Menschen an diesem Punkt in einem dualistischen Denkmuster befinden und verstricken (und die Autonomie ist da eh schon futsch, da das Wort Regel nur noch mit dem Begriff Freiheit als Gegenpart gedacht wird). Dem einen wird ein positiver Wert zugeschrieben und der andere Begriff wird automatisch negativ bewertet.
Dabei folgen viele Menschen Regeln, z.B. der Straßenverkehrsordnung und darüber hinaus sogar ganz persönlichen „Gesetzen“, die oft nicht als solche wahrgenommen werden. 

ungeschriebene Regeln

Die ungeschriebenen Regeln, Gesetze gar, sind oft die härtesten, z.B. „Wer nicht arbeitet, ist faul“. Es gibt  sicher einige fragwürdige Exemplare von solchen Regeln. Manche tarnen sich auch als Meinung, Urteil, Haltung, Ethik, Werte oder einfach als eine Aussage.
Kein Wunder  dass viele Menschen versuchen solchen Regeln möglichst zu entkommen. 
Was ist also eigentlich das Problem? 

Die Fastenzeit?

Ist die Fastenzeit vielleicht eine Einladung, solche Regeln zu hinterfragen und eigene Regeln sorgfältig auszuwählen? Sie könnten ein paar neue Regeln für den persönlichen Gebrauch aufstellen und sie dann ausprobieren. 
Vielleicht scheitern Sie daran - vielleicht aber auch nicht. 
Wie gehen Sie damit um?
An diesem Punkt kann vielleicht gerade das Scheitern an Regeln ein Spiegel für Bedürfnisse sein, die Sie nie wahrgenommen wurden. 
Vielleicht ist das für Sie ein erster Schritt zu einer neuen Achtsamkeit und einer neuen Ehrlichkeit mit sich selbst? 
Sollten sich ein paar taugliche Regeln, vielleicht sogar alltagstaugliche Regeln herauskristallisiert haben, sollten Sie diese nach Ostern über Bord werfen, nur weil die Fastenzeit vorbei ist?


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Unsere Impulse für diese neue Zeit

In den kommenden sieben Wochen werden Heinz und ich Impulse verfolgen, die um "mehr Gott" kreisen. Allen atheistischen Unkenrufen zum Trotz wollen wir das Leben und den christlichen Glauben feiern. 
Nicht Verzicht auf, kein Pflegen von, kein Besinnen auf, kein Weniger von Etwas, stattdessen ein Mehr von allem. Ein Mehr von Gott! 
Wir sind unersättlich. 
Wir werden unser Leben anhand dieser Impulse kommentieren, reflektieren, erzählen, was wir erlebten - und unter dem Blickwinkel des gewählten Impulses mit Euch teilen. 
Genauer heißt das: Vom 5.3. an, dem Aschermittwoch, bis jeweils zum folgenden Mittwoch verfolgen wir jeweils einen Impuls.  


Ab Aschermittwoch gibt es hier im Blog den ersten Impuls zu lesen!

Da liest Du schon vorher, was auf Dich zukommt!

Freitag, 24. Januar 2014

abhängig

Willst Du auch unabhängig sein?  
"Weißt Du ich brauche keine selbständige Tätigkeit sondern eine versicherungspflichtige! Ich bin dann zwar von meinem Mann abhängig, das bin ich seit 30 Jahren, wir haben immer zusammen geholfen! Ich empfinde das als keine Abhängigkeit, sondern gegenseitiges Vertrauen! Ich kann Dinge, die er nicht gerne macht, die mache ich, aber ich hab ihm alles gezeigt, damit er das auch alleine schafft und es gibt Dinge die mag ich nicht, die macht er! Die will ich aber auch nicht wirklich gerne lernen, z. B. Reifen wechseln." 
Das schrieb mir jemand Liebes. 
Ein paar Gedanken dazu: 
Abhängigkeit ist für viele offenbar etwas, was sie loswerden wollen. 
Abhängigkeit bedeutet in diesem Zusammenhang immer Unfreiheit. 

Wie du Freiheit erlangst

Das Gegenteil von Freiheit, so hat man mir mal beizubringen versucht, sei Un-Freiheit.
Freiheit versteht sich hier als Ausdruck von Unabhängigkeit, z.B. finanzielle Unabhängigkeit. Am Monatsende möchte jeder eine bestimmte Summe oder größer auf dem Konto haben. 
Die Freiheit, Geld für Dinge auszugeben, bezeichnen wir passenderweise heute als Sparen und wundern uns, dass Haushalte sich verschulden. Und dann wundern sich viele, dass am Geldende noch eine größere Summe Monat da ist. Sparen hieß früher Geld aufs Sparbuch bringen und auf Ausgaben verzichten. Verzicht macht frei. 
Was heißt da also Freiheit, wenn ein Mensch vom Geld abhängig ist? Geldunabhängigkeit wäre mal eine Überlegung wert. 
In unseren Beratungen fällt mir immer wieder auf, wie fantasielos Menschen mit ihren Einkommensmöglichkeiten umgehen. Das gute, alte Sparen wäre ja ein Weg. 
Aber viele wollen glänzen, wollen haben, was alle (angeblich) haben, weil sie abhängig, süchtig geradezu sind, von anderen anerkannt zu sein. Wie Kleinkinder, die abhängig von Mama und Papa sind, sind sie auf der Suche nach Anerkennung von außen. Smartphone, Flachbildschirm, Auto, neues Wohnzimmer. 
Ein Baby bleibt für eine gewisse Zeit, abhängig. Es kommt sicher auf viele Umstände an, doch wenn ein Kind länger als nötig abhängig bleibt, stimmt was nicht. Was stimmt nicht mit den Geldabhängigen, den Ansehensüchtigen, den Unfreien?

Es gäbe übrigens noch viele andere Wege, die Abhängigkeit vom Geld zu reduzieren. Meistens liegen sie auf der Hand. Einer davon wäre: Statt es zu erjagen und zu bedauern, dass es fehlt, erst einmal den wirklichen Reichtum erkennen, der schon längst da ist! 

Fremdbilder versklaven dich, eigene auch

Wie wäre es mit der Unabhängigkeit von Fremdbildern und Eigen-heiten? Statt eigen-Dünken (und die Simulationen des eigenen Kopfkinos für wahr zu halten), selbst zu denken, mit anderen zu neuen Horizonten denken, die aus einer guten Zukunft uns entgegenharren? 
Nach Bertrand Russell ist die Furcht vor der Preisgabe des eigenen Ich ein psychologisches Hindernis für die freie Entfaltung der Liebe. 
"Individualität ist nicht Selbstzweck, sondern etwas, das in fruchtbare Berührung mit der Welt kommen und dadurch sein Isoliertsein verlieren muss." (Bertrand Russell, in Ehe und Moral) 
Das ist dann Interdependenz, wechselseitige Abhängigkeit, Reife. 
Andere nicht kopierend, das Eigene nicht simulierend, mit anderen zusammen seinen Teil zum Ganzen beitragen. 

Die richtigen Freiheiten nehmen 

Die Freiheit, zu tun was man will, endet bekanntlich da, wo die Freiheit des Anderen beginnt. 
Freiheit von und Freiheit für...
Ich unterscheide mehrere Freiheiten: 
Frei sein von Zwängen, Unterdrückung. 
Frei sein für Kreativität, Individualität, frei für Entscheidungen. 
Was nehmen in anderen Ländern die Leute auf sich, um endlich "frei" und demokratisch wählen zu können.
Was nehmen Schüler auf sich, um kilometerweit in die Schule zu gehen mit dem Hunger nach Bildung.
In unserem Ländern halten sich viele für so "frei", nicht wählen zu gehen und damit politisch gewonnene Freiheit aufs Spiel zu setzen. Und Jugendliche nehmen sich gerne die Freiheit, "abzuhängen" (Das erinnert mich irgendwie an abhängig sein.) und Zeit sinn-los zu vergeuden. Zumindest in den Augen der Reifen, der Erwachsenen, der Älteren. 

Ein anderer Gedanke: Wie sollte unsere Gesellschaft funktionieren ohne dass wir zu Informationen Zugang haben? Also: Dass wir frei sind für Informationsaufnahme, für Bildung, für Meinungen, und somit frei(er) von Manipulationen. 
Und noch ein anderer Gedanke: Vertrauen? Was ist dieses "gegenseitige Vertrauen", das im Zitat oben geradezu als Gegenteil von "Abhängigkeit" verstanden wird? Eine gegenseitige Ergänzung? Einfach eine Arbeitsteilung? Eine wechselseitige Abhängigkeit, ein Vertrag? 


Freitag, 17. Januar 2014

Probleme leicht lösen

Abwechslung macht froh

Mal etwas Neues tun, Dinge, die Du sonst nie tust, aus der Routine raus. Mal woanders arbeiten, statt im Büro im Café, oder in den Garten, oder ab in den nächsten Park. Schon ändert sich das Leben. Schon bessert sich die Laune. Abwechslung macht froh.
Ist es so einfach? 
Ja!
Übrigens: Das war ein "Ja" und nicht ein "Ja, aber ..."


Mit dem "Ja, aber ..." verschärft sich das Problem. 


Nimm einen anderen Arbeitsweg. 
Betrachte neue Häuser, erhöhe Deine Aufmerksamkeit. Schau mal links und rechts. 
Iss mal etwas anders und trinke was Neues. 
Nein, nicht den 10-Uhr-Cappuccino, sondern heute einen Tee? 
Ein neuer Geschmack bringt neue Erlebnisse.  
Neue ErLebnisse bringen neue ErGebnisse. 


ErGEBnis. Da steckt "geben" drin. Du kannst danach was anderes geben. 

Und was anderes musst du in die Situation hineingeben.
Denn was Du bisher in die Situation hineingegeben hast, hat das Problem nicht gelöst, sondern geschaffen. Es ist zumindest ein Teil des Problems. 
Was hast du bisher hineingegeben an Gedanken, an Taten? 
Da darf jetzt was anderes geschehen! 

...mal träumen.  

Visionen haben. Visionieren. Tagträumen. Sich erleben. Phantasieren. Luftschlösser bauen. 
Später (das reicht dann immer noch, wenn das Luftschloss im Kopfkino fertig gebaut ist) an das Fundament denken, damit es landen kann. 
Spielend Deine Zukunft inszenieren. 
Du darfst Dir erlauben, dahin zu wachsen. 


Hinterfrag mal Deine eigenen Überzeugungen und Vorstellungen. 

Stimmt das, was Du da denkst? 
Stimmt das wirklich?
Nimm mal (experimentell) die gegenteilige Position ein: 
Was Du bisher gedacht hast, sei völlig falsch. 
Nicht der Vater (oder wer auch immer) ist schuld an allem, was ist. 
Sei stattdessen mal dankbar: Was hast Du dem Vater (oder wem auch immer) zu verdanken? 


Nein, wir haben die Dinge nicht schon immer so gemacht. 

Bevor wir das so gemacht haben, haben wir alle in die Hose gemacht. 
Und wenn man Sch... baut, darf man sich auch abwischen. Das haben wir gelernt. 
Leben ist Veränderung. Sonst würden wir noch immer krabbeln oder auf Bäumen leben. 
Und nur wenn es gut geht, brauchen wir irgendwann mal niemanden, der uns wieder den Hintern abwischt. 


So geht es. Das Leben ist dauernde Veränderung. 

Ob Du willst oder nicht. Das Leben geht weiter. Auch ohne Dich. 
Also spann ab, spann aus, komm runter, atme tief und spar Dir den Ärger. 
Der einzige, der sich ärgert, bist Du selbst über Dich selbst. 


Dein Problem löst Du nicht in der Denkhaltung, die Du hast. 

Denn diese hat zum Problem geführt. 
Dein Problem löst Du nicht in der Überzeugung, die Du hast. 
Denn diese hat zum Problem geführt.
Dein Problem löst Du nicht in der Einstellung, die Du hast. 
Denn diese hat zum Problem geführt. 
Dein Problem löst Du nicht mit den Arbeitsweisen, die Du normalerweise anwendest. 
Denn die haben zum Problem geführt. 

Auszeiten sind wichtig

Das heißt: Nimm Abstand, bring eine Distanz zwischen Dich und das Problem. 
"Aus", sagt man zum Hund. 
Das kann man auch zum Gedankenkreislauf rund um das Problem sagen.
Wer ist denn der Herr (die Herrin) im Haus Deiner Gedanken? Du. 
Wenn Du nicht mehr aufs Problem starrst, sondern woanders hinguckst, kannst Du dort womöglich eine kreative Lösung finden. 

Du bist nicht das Problem 

Alle Dinge sieht man nur aus einer mittleren Distanz wirklich gut. 
Betrachte das Problem aus möglichst vielen neuen Winkeln. Das sind jeweils neue Perspektiven. 
Wofür ist es überhaupt gut?
Was kannst Du daraus lernen?


Mutter Teresa soll mal gesagt haben: Es gibt keine Probleme, nur Aufgaben.

Was ist also Deine Aufgabe? 


Frag Jesus! (zum Beispiel), das ist kein frommer Scherz. Lass Deine Fragen mal von Jesus beantworten. Oder wenn Du nicht an ihn glaubst, von sonstwem, der Dir Vorbild ist: Nelson Mandela, Viktor Frankl, Queen Mom, Édith Piaf, Eminem, Cindy aus Marzahn oder wem auch immer. Lebende oder Dahingegangene. 

Was würde dieser Mensch Dir sagen, damit Du Dein Problem lösen kannst? 
Alle sind sich sicher darin einig: Schau auf die Lösung, und nicht auf das Problem. 
Die Konzentration (Fokus, Aufmerksamkeit) auf das, was das Problem löst, ist bereits der erste Schritt zur Lösung. 


Und sei ehrlich. Das hilft. Du weißt es genau, wenn Du in Dich hineinhörst. 

Halte das drei Wochen durch. Und Dein Leben ist anders! 

Montag, 30. Dezember 2013

Wie wird man sein Selbst los?


Ist es möglich sich von selbstsüchtig in selbstlos zu verwandeln?

Das scheint mir beides illusionär zu sein. Was ist das Selbst, das ich los sein will?Was ist das Selbst, nachdem ich süchtig zu sein glaube? Sind das nicht Unterschiede, die ebenfalls nur im Kopf sind? Wenn wir eins sind, was ist dann das Selbst? Wenn wir zwei zwei sind (und so erleben wir das), dann sind wir genauso wichtig wie der Andere, mal mehr du, mal mehr ich. Das ist der Rhythmus des Lebens. Wir können nur schwer auf einem Bein laufen. Nur wenn allzuviel Ungleichgewicht entsteht, wird es zu unruhig, dann "kippt" es, dann "fallen" wir - hin.Der Andere mag uns Grenzen aufzeigen, für unsere Demut sorgen. Das ist unangenehm, aber wichtig.Und warum sollten wir uns verwandeln? Wir uns? Ist das nicht selbstsüchtig? Eigenmächtig? Wir haben von Gott das Angebot, uns verwandeln zu lassen. Das glauben wir nicht, das wollen wir oft nicht, wehren uns, wir müssten uns Selbst loslassen. Dann wären wir unser Selbst los und hätten es doch gefunden.
"Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit" (Eph. 4, 24)
Ich denke: Gott will nicht, dass wir jemand anderes sind als wir Selbst. Und ich denke, das "selber machen wollen", wie ein Kleinkind, ist etwas unreif für ein Kind Gottes.Aber will nicht auch noch der alte Mensch (der bisherige Mensch, aber auch der sich in der Pflege befindende, an Jahren alt gewordene Mensch) alles selber machen wie ein Kleinkind, kann oft keine Hilfe annehmen, obwohl die Hilfe des Nächsten doch ein großes Geschenk ist? 
Genau das ist die Situation des „alten Menschen“: selber machen wollen.Doch im Evangelium und in den Paulusbriefen ist vom „neuen Menschen“ die Rede: Gott macht es für Dich. Ein erlösender Gedanke, finde ich. Wahres Umdenken, echte Persönlichkeitsbildung. 
Ich ziehe einen Schlusstrich unter den "bisherigen", alten Menschen. 
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Machen Sie mit? 

* * * * * * * * * * * *  In diesem Sinne: 
ein gutes neues Jahr 2014 wünscht der Sinn und Seele Blog der Academia Aurata!

Samstag, 28. Dezember 2013

Kopfkino


„Von unfassbaren Katastrophen eingeschüchtert und von winzigen Störungen verfolgt, leben wir in einer durchlöcherten Normalität, durch die das Chaos uns höhnisch entgegengrinst.” (Hans Magnus Enzensberger)

von Thomas Körbel und Erika Neumayer


Die Wahrheit über unsere Persönlichkeit

Unsere sogenannte Persönlichkeit ist eine Illusion. Wir sind nicht mit uns identisch, stimmen nicht mit uns selbst überein, sind nicht authentisch. Wir bestehen zu einem großen Teil aus den Vorstellungen, die andere über uns haben sollen. Und wir vermeiden es daher allzu oft mit Vehemenz, genau die zu werden, die wir sein können (oder von Gott her sein dürfen und sollen). Das war überlebensnotwendig, nur so haben uns die Eltern lieb gehabt.

Auch unsere sogenannte Welt ist eine Illusion. Sie ist nicht mit uns identisch, stimmt nicht mit uns überein, ist widerständig zu uns, nicht wahrhaftig. Sie besteht zu einem großen Teil aus den Vorstellungen, die wir über sie haben (haben sollen?). Und wir vermeiden es daher allzu oft mit Vehemenz, genau die zu werden, die wir in dieser Welt sein können (oder von Gott her sein dürfen und sollen).

Da beklagt ein ehemaliger Kollege lauthals die soziale Kälte und vermengt dies mit der globalen Erwärmung, ein anderer Zeitgenosse pflegt dafür die soziale Wärme (aber nur mit seinesgleichen) und klagt über die Verschwörung der globalen Erkältung: "Die jährliche Grippe ist ein künstlicher erzeugter Retro-Virus der Pharmaindustrie, um uns in den Abhängigkeiten der geistigen Gefangenschaft des Systems zu halten." Verschwörungstheoretiker haben Hochkonjunktur. Aber sie leben allesamt in ihrem Kopfkino.

Die Welt geht unter? Wenn sie böse ist, ist es gut so. Dann wird es Zeit, dass sie vernichtet wird, dann muss ich mich wenigstens nicht mehr über ihren erbarmungswürdigen Zustand aufregen.

Wenn sie aber gut ist, die Welt?
Nun, wenn ein Film schlecht ist, geh ich aus dem richtigen Kino auch raus oder schalte den Fernseher ab. Guck ich nicht mehr hin, läuft der Mist "objektiv" doch trotzdem weiter, oder? 

Also hilft Wirklichkeitsverdrängung nicht weiter.
In Wahrheit konzentriere ich mich nur auf was Anderes.
Kann die Welt also gar nicht untergehen? Nur meine Konzentration kann sich um-wenden. 
Vielleicht kann die Welt nicht untergehen, es gibt sie nämlich vielleicht überhaupt nicht. Die Welt existiert nicht. Das sagt zumindest Markus Gabriel in seinem Buch "Warum es die Welt nicht gibt"Das ist aber vielleicht womöglich unter Umständen nur ein anderes Kopfkino, ein Holzweg der Gedanken.

Wie komme ich da raus?
Erst mal: Herr der Lage werden!

Wie Du Dein Kopfkino steuerst

Vor einiger Zeit machten Erika und ich uns Gedanken über das Kopfkino:
Kopfkino sind meine eigenen Gedanken meine eigenen Bilder, die mein Ego, also mein kleines Selbst einblendet und nicht das große Ganze sieht, sondern nur einen ganz kleinen Ausschnitt, den ich vielleicht erlebt und noch nicht bearbeitet habe, der dann immer wieder hoch kommt und ich auf einen anderen projiziere, den ich dann damit verletze, was ich niemals will oder wollte. Mein Kopfkino sind auch manchmal meine eigenen Ängste, mein Gefängnis, aber es kann auch wunderbar sein, wenn ich mir was Schönes vorstelle. Ich bin Herrin meines eigenen Buches. Ich will die Herrin sein. Der Regisseur bin ich selber, doch wer ist der Zuschauer? Auch ich selber, oder die anderen, das weiß ich jetzt nicht. Kopfkino sind meine eigenen Gedanken. Was ich mir vorstelle oder vorstellen kann.
Sind wir die Gefangenen unserer Gedanken oder sind wir die Herren über ihre Richtung? Die "Horde wilder Affen", wie sie mein Meditationslehrer immer nannte, tobt immer umher. Meine Aufmerksamkeit folgt ihnen. Aufmerksamkeit ist der Teil, der das Kopfkino startet und ihm Nahrung gibt.
Was passiert wenn das Kopfkino startet? Es startet ein Film den ich nicht mehr stoppen kann, ich werde dann zu meiner Sklavin oder zu meiner Herrin. Der Regisseur bin ich selbst, mein Vater, mit seiner Geschichte, eine kulturelle Prägung, oder eine kindliche Erfahrung? Mein Erlebtes? Der Zuschauer bin ich doch auch selbst? Meine Seele? Ich bin immer Herrin und Sklavin des Buches, ich muss meine Zeit in das Buch stecken, werde aber, wenn ich authentisch bin, eins mit der Zeit, es gibt dann keine Zeit mehr. Das Buch und ich sind eins.
Machen wir eine Gewohnheit daraus. Das nächste Mal, wenn der Film startet, kannst Du ihn stoppen. Du lernst es, gewöhnst es Dir an. Das ist tägliche Übung, tägliche Übung, tägliche Übung und nochmals tägliche Übung. Kein Meister fiel jemals vom Himmel, auch nicht der Meister des eigene Kopfkinos. 
Du übst, bis der Film stoppt.
Der Film stoppt. Und dann?
Dann schreibst Du ihn neu. Denn Du bist der Regisseur. Du bist das Buch. Du bist Herr und Herrin über Deine eigenen Gedanken. Wenn das geschafft ist, und das ist sicher harte Arbeit, dann überlegen wir weiter, wie wir den Film wechseln, um nicht von einem Holzweg auf den nächsten geraten zu sein.

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Seelsorge?

von Thomas Körbel

Seelsorge. Eine Dienstleistung. Sind Dienstleistungen was wert? Ja. Denke ich zumindest. Das lehrt mich die Welt, in der ich lebe. Egal, ob ich einen Rechtsanwalt konsultiere oder einen Arzt oder einen Steuerberater oder einen Frisör oder den Beerdigungsunternehmer. Jeder verlangt etwas. Und das oft genug nicht zu knapp. Meine letzte Generaluntersuchung beim Internisten kostete schlappe 700 € mit allem Drum und Dran. Niemand würde so eine ärztliche Untersuchung ernsthaft in Frage stellen wollen, oder ohne Rechtsbeistand sich ins Gericht wagen, oder? Seit unseren Kindertagen ist klar, dass wir auf Pfarrer, Lehrer, Ärzte, Polizisten, Wissenschaftler und andere Spezialisten und Experten hören sollen. 
Autorität kommt von außen. 
Autorität kam von außen. Es war richtig, das mal in Frage zu stellen. Autorität kam furchtbar autoritär daher. Gefolgt wird! "Sonst mag ich Dich nicht mehr", drohte der Liebesentzug durch Papa Staat, Mama Kirche und dieser Satz war ein Zitat meiner Oma. Es dauerte schon ein paar Jahre meiner Kindheit, bis ich wusste, dass sie mich auch mag, wenn ich Dinge so mache, wie ich es für richtig erachte. 

Die R-Evolution des Individuums

Alle Omas dieser Welt, horcht auf: Die Revolution des Individuums hat schon Jahrhunderte vor Euch mit Augustinus begonnen, sie wird nicht enden, nur weil es Euch gerade gelingt, Kindern Euren Willen aufzudrücken indem ihr ihren unterdrückt. Das ist schon was Feines. Selbst Denken. Ja. Selbst Entscheiden. Oh ja. Selbst Kann alles. Ich! Was Feines, weil es unsere Ichkräfte stärkte. Ich kann alles tun, was ich will. Ja! 
Wie? Konsequenzen selbst tragen. Äh, kann ich nochmal das Kleingedruckte aus dem Lebensvertrag lesen? Warum hat mir das niemand gesagt? Dinge haben Konsequenzen. Ich kann dagegen klagen. Mit allen Anwälten der Welt. Hilft aber nix. Leben ist Leben. 
Gleichzeitig war es auch was unglaublich Doofes, alles selbst zu wollen, zu können zu glauben, weil es uns vorgaukelte, erwachsen zu werden, während wir im Stadium infantilen "Ich"-Denkens gefangen blieben. Alles Heil der Welt bei den Ärzten. Alles Heil darüber hinaus bei der Kirche. 
Wo geht es heute (und morgen) hin? Wie wird der Mensch erwachsen? 
Indem er auf die Autorität hört und den Autoritären widersagt wie dem Teufel in der Tauferneuerung. "Ich widersage allem was von außen kommt."
Nun ja, ich gestehe. Ich bin auch ein solcher Spezialist. Ein Mann, der in diesem verdächtigen Laden der Kirche mitsamt des Macht- und Geld- und Kindesmissbrauchs aufgewachsen ist und den Katholizismus mit der esoterisch schmeckenden Muttermilch in sich aufgenommen hat. Artfremdes Eiweiß gab's in meiner spirituellen Erziehung nicht, das Fremde war schon immer das Eigene, das Selbst immer Teil des Anderen, das Ich ein Wir. Was hab ich von Studienkollegen (und den -innen auch), den echten und den Pseudo-Spiritualen, sozialromantischen Psychofuzzis und sozialpädagogisch geschulten Gurus auf die Nuss bekommen, da ich diesen Unterschied nicht so kannte. Vor lauter Ich hatten die vergessen, dass es ein Wir gab, vor lauter Selbst ignorierten sie den Anderen mit seinen Wünschen und vor lauter Eigenem traten sie das Fremde in seiner Würde. 
Gibt es nach dem Infantilismus der Unabhängigkeit nun auch Wege der Erkenntnis gegenseitiger und wechselseitiger Abhängigkeit? Gibt es eine echte spirituelle interdependente Reife?
Ja, ich weiß, das behaupten die anderen alle. Sie bieten das in ihren Erleuchtungskursen und Persönlichkeitsseminaren und allen anderen Workshops und Vorträgen. Ich glaube nicht, dass wir das bieten können -- und wollen. Erleuchtung? Ein Akt der Gnade. Persönlichkeitsbildung? Ein Prozess des Wachsens. Das kann man nicht machen. Ich weiß nicht, ob's für Dich echt ist, was ich sage. Ich weiß nicht, ob's Autorität ist, was in unseren Kursen durchklingt und die Seelen höher schwingen lässt. Das entscheidest Du.

Darf sowas was kosten?

In den letzten Monaten wurden wir immer wieder gefragt, was oder warum oder wieso das so viel kostet, was wir anbieten. 
Was also darf es kosten? Wenn ich einen Theologen oder einen Philosophen oder einen Therapeuten konsultiere, um Fragen zu besprechen, die genauso wichtig sind wie die Juristerei, das Steuerzeug, die Haarschneiderei, das Beerdigen und das Kurieren oder die Heilungsversuche, darf der dann was verlangen? 
Wir sind kein TÜV (theologischer Überwachungsverein) und keine DVD (Denk-Vorgabe-Direktoren), keine Coaches, keine Gurus, wir verkaufen auch kein Heiligenscheinputzmittel (genannt "Hagiolio") zum einmaligen Sonderpreis per Download im Onlineshop. 
Wer nichts für seine Seelsorge bezahlen will, der darf gerne zu einem der kostenlosen und ach, allzuoft folgenlosen Großanbieter gehen. Die bringen viel Verständnis auf. Dafür kassieren sie auch ihren Lohn. Denn haben die nämlich schon, totsicher in alle Ewigkeit. Bis dass die Kirchensteuer und der Pfarrerslohn abgeschafft wird. 
Oder gehst Du zu einem qualifizierten Kleinanbieter, der an einem Wochenendseminar mal kurz die Aura aufpoliert bekam, jetzt sich als geeignet glaubt und desgleichen nun mit Dir riskiert? 
Meinen Automechaniker lasse ich nicht an meiner Niere herumschrauben, weil er ein Homöopathiebuch gelesen hat. 
Kleine Kinder lasse ich nicht ans Steuer meines Autos, auch wenn sie noch so sehr wollen, weil der Schlüssel so schön bunt baumelt. 
Also lassen wir ruhig weiterhin die Nichtfachleute uns kostenfrei beraten, bependeln, benutzen. 
Am Ende wollen wir eh nichts ändern. 
Unser Leben ist ja so toll, so wunderbar, so herrlich und so glücklich. Oder? Oder doch nicht? 
Wenn nicht, dann hätte ich ein paar Fragen: 
Wann war Deine letzte psychologische oder theologische Generaluntersuchung? 
Kann ich bitte Deine Heiligkeitsbescheinigung sehen? 
Gibts sowas? Zum Glück nicht. Der Ketzernachweis war das Gegenteil und ist auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Wir brauchen das nicht mehr. 
Aber gut, die nächste Frage: Wann war die jüngste spirituelle Beratung zu den letzten Dingen Deiner Seele? Ist die Eintrittskarte für den jüngsten Tag schon gekauft oder wartest Du auf den Nächstjüngeren? Die Zeugen Jehovas rechnen immer wieder, 2000 war es nicht, 2012 war es nicht, 2013 fand keine großartige spirituelle Erweckung statt, 2014? ... Die Majas waren es nicht, wen haben wir denn dann noch? Das nächste wird garantiert ein bislang unbekannter afrikanischer Stamm. Die Afrikaner wurden bisher in allem ausgebeutet, nur noch nicht religiös. Oder wo kommen die Außerirdischen jetzt her? Von dem unbekannten Planeten Erde? 
Wenn wir was auch immer lange genug vorhersagen (vorher sagen), tritt es bestimmt auch mal ein. Jedenfalls glauben wir es. Denn im Einreden von Wirklichkeit sind wir Meister. Mit göttlicher Erlaubnis sogar. Wird alles Weltenverändernde in Phantasie (Bücher, Kino, Swingerclub, ...) oder in die Kirche der Altvorderen ("Hallo Oma!") delegiert? Die nehmen das Wort Ahnenkult wenigstens noch persönlich. 
Und Du? Wann fand die Klärung Deiner philosophischen Überzeugungen auf zukünftige Tragfähigkeit statt? 
Im letzten Werbeblock auf RTL2? ("Ich glaub, das kauf ich!") In der Eso-Ecke der Buchhandlung? ("Ich glaub schon, dass es Engel gibt!") oder weil Jesus Dir gesagt hat, dass Du nur vegan zum Heil kommst, und wenn Du ohne Plastiktüten die Wintertomaten einkaufst? 
Wir glauben alle an was. Und am Schluss glauben wir dran. 
Ich halte jegliches was-dafür-tun-müssen für die Rückkehr des Leistungsgedankens und der Selbsterlösung in die spirituelle Religiosität unserer Zeitgenossen. 
Ich halte Gott und nicht nur das Göttlich für die große Klammer, die unserem zersplitterten Leben zwischen Job, Arbeit, Beziehung, Freizeitvergnügen und Familie einen sinnvollen Zusammenhang gibt. Und der sind wir selbst. 
All diese Dinge, diese Fragen, diese Müh und Plage, die unsere Seele und ihr Leben betreffen, machen wir die alle weiterhin kindisch mit uns selbst ab? 
Ach? Nein? Das besprechen wir mit Freunden? 
Nun ja, das ist immerhin doch jemand außerhalb von uns, der eine andere Perspektive (mit ganz eigenen -- unreflektierten? -- Interessen) haben dürfte. 
Ob wir uns morgens in den Spiegel gucken können oder die Seelen so geordnet sind wie die Haare, die Gedanken so eindeutig wie d-d-der Blutd-d-druck, der Glaube so klar wie die Steuererklärung? Wen mag das alles schon angehen? Richtig. Niemand. 
Wirklich? Niemand? 
Jeder steht für sich selbst in der Letztverantwortung für sein eigenes Leben. 
Ja? 
Warum sind wir dann nicht alleine auf dieser Welt? Dann wäre ja alles so ungestört und harmonisch. 
Was wünschen sich alte Menschen am Ende Ihres Lebens sehr oft? Ach, hätt ich doch mal ... 
Niemand soll sagen können, das hat mir keiner gesagt. Meine Oma hat das alles nie gehört. Und das ist unerhört genug. 
Es gibt  Fachleute für sowas wie die Seele, für Lebensfragen, für Spiritualität, fürs Denken. 
Da sind wir zwei Männer, die können das. Wir haben Bäuche. Aber wir sind keine Pfarrer. Und wir sind kein Paar. Das sind Heinz -- und ich. Der eine ist Heilpraktiker für Psychotherapie, der andere ist Seelsorger und Eremitenmönch. Und wir können das. Und mehr. Und das ist was wert. 
Übrigens: Nur bis Juni 2014 gibt es viele unserer Kurse zum Einführungspreis! 


Und da der Flyertext von Heinz sicher noch nicht so verbreitet ist, wie er es verdient hat (Wer? Heinz? Oder der Text?)

Der Seelsorge-Ansatz der Academia Aurata

Wer wünscht sich nicht eine schnelle, einfache Lösung für seine Probleme, um Spannung rasch abzubauen und Bedürfnisse möglichst zeitnah zu erfüllen? Den Fingerschnipp zum Erfolg, die schnelle Erleuchtung, das süße Nichtstun und dennoch etwas Großes erreichen? Bei uns finden Sie das nicht. 
Viele menschliche Verhaltensweisen sind nur von der jeweiligen Lerngeschichte her verständlich. Sie sind der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung. Diese Entwicklung hat für jeden von uns ganz individuell unter besonderen ganz eigenen Umständen und Zusammenhängen stattgefunden. Es hat jeden von uns auf eigene Art und Weise geprägt. Liegt es denn dann in der Natur des Coachings, dass sich der Suchende den Vorgaben und der Systematik seines Ratgebers anpasst? Nein. 
Wenn mehr desselben nicht hilft, ist es an der Zeit, etwas anderes auszuprobieren? 
Können Sie erfolgreicher sein, wenn Sie die eigenen Ideen umsetzen, anstatt die Lösungen anderer mit sich herum zu schleppen? Ja.
Da ist es erforderlich, die Grundmotive Ihrer eigenen Lebensgeschichte herauszuarbeiten.
Dies liefert Ihnen ein kleines überschaubares Repertoire mit hohem Identifikationswert. Daraus lassen sich für Sie und mit Ihnen ganz eigene, individuell angepasste Handlungskompetenzen entwickeln, die den persönlichen Wünschen an Ihre Zukunft besser Rechnung tragen können. 
Dies ist Academia Aurata.
Heinz hat dazu übrigens einen Artikel im Magazin verfasst: Balou - oder der Weg zum Sinn des Lebens. Viel Vergnügen. 


"Was der Heinz und Du bieten, ist einzigartig", sagte eine Kursteilnehmerin. "Noch nie habe ich nach so kurzer Zeit so klar gesehen und konnte tatsächlich etwas völlig Grundlegendes verändern. Danke, danke von Herzen."