Montag, 30. Dezember 2013

Wie wird man sein Selbst los?


Ist es möglich sich von selbstsüchtig in selbstlos zu verwandeln?

Das scheint mir beides illusionär zu sein. Was ist das Selbst, das ich los sein will?Was ist das Selbst, nachdem ich süchtig zu sein glaube? Sind das nicht Unterschiede, die ebenfalls nur im Kopf sind? Wenn wir eins sind, was ist dann das Selbst? Wenn wir zwei zwei sind (und so erleben wir das), dann sind wir genauso wichtig wie der Andere, mal mehr du, mal mehr ich. Das ist der Rhythmus des Lebens. Wir können nur schwer auf einem Bein laufen. Nur wenn allzuviel Ungleichgewicht entsteht, wird es zu unruhig, dann "kippt" es, dann "fallen" wir - hin.Der Andere mag uns Grenzen aufzeigen, für unsere Demut sorgen. Das ist unangenehm, aber wichtig.Und warum sollten wir uns verwandeln? Wir uns? Ist das nicht selbstsüchtig? Eigenmächtig? Wir haben von Gott das Angebot, uns verwandeln zu lassen. Das glauben wir nicht, das wollen wir oft nicht, wehren uns, wir müssten uns Selbst loslassen. Dann wären wir unser Selbst los und hätten es doch gefunden.
"Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit" (Eph. 4, 24)
Ich denke: Gott will nicht, dass wir jemand anderes sind als wir Selbst. Und ich denke, das "selber machen wollen", wie ein Kleinkind, ist etwas unreif für ein Kind Gottes.Aber will nicht auch noch der alte Mensch (der bisherige Mensch, aber auch der sich in der Pflege befindende, an Jahren alt gewordene Mensch) alles selber machen wie ein Kleinkind, kann oft keine Hilfe annehmen, obwohl die Hilfe des Nächsten doch ein großes Geschenk ist? 
Genau das ist die Situation des „alten Menschen“: selber machen wollen.Doch im Evangelium und in den Paulusbriefen ist vom „neuen Menschen“ die Rede: Gott macht es für Dich. Ein erlösender Gedanke, finde ich. Wahres Umdenken, echte Persönlichkeitsbildung. 
Ich ziehe einen Schlusstrich unter den "bisherigen", alten Menschen. 
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* * * * * * * * * * * *  In diesem Sinne: 
ein gutes neues Jahr 2014 wünscht der Sinn und Seele Blog der Academia Aurata!

1 Kommentar:

  1. Nicht alles selber machen wollen, Gottes Eingreifen zulassen - das ist gut.
    Aber wenn man sich darauf ausruht, entsteht ein neues Ungleichgewicht. Wenn man ständig nur darauf wartet, dass Gott handelt, kann man selbst auch handlungsunfähig werden, un-selbst-ständig.
    Wirkliche Weisheit liegt wohl darin, zu erkennen, wann es Zeit ist selbst zu handeln und wann es Zeit ist zur Ruhe zu kommen und Gott handeln zu lassen. Mein "neuer Mensch" ist der, der den Unterschied erkennt, und den ziehe ich gerne an.

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