Donnerstag, 5. Dezember 2013

Arbeit und Advent

von Thomas Körbel

Gedanken zum Zusammenhang

Arbeit verschlingt eine Menge Zeit. Die meisten setzen 40 Stunden pro Woche, 40 Jahre und mehr ihres Lebens dafür ein. "Der Beruf", so sagt Nietzsche, "ist das Rückgrat unseres Lebens." 
Wer also keinen Beruf hat, hat kein Rückgrat? 
So kann das ja nicht gemeint sein. Doch da Menschen ohne Arbeit sich oft würdelos fühlen und oft genug würdelos behandelt werden mag was dran sein, dass Arbeit und Menschenwürde zusammengehören. Vom Verdienst mag ich erst gar nicht reden. Beim Mindestlohn reden wir von einem Tagessatz von 68 €. Menschen können oft genug ihr Leben nicht mehr durch Arbeit finanzieren. 
Wenn der Staat sich nicht mehr um die Menschen kümmert, müssen wir es selbst tun. 
Selbstständige Arbeit verschlingt eine Menge mehr Zeit als das Angestelltendasein, auch wenn "selbst und ständig" sicherlich Unfug ist. Es ist ein anderer Weg, sich (auch nebenberuflich), ein menschenwürdiges Einkommen zu verschaffen. 
Und was hat das mit Advent und Weihnachten zu tun? 
Advent ist eine Zeit des Innehaltens und des Still-Werdens. Des sich Vorbereitens auf das Kommende, Neue, Gewaltige und Verändernde. 
Was können wir da tun? Ohnmächtig zuschauen, oder aktiv eingreifen? 
Schauen, ob der Lebensweg der richtige ist. Nachdenken, ob die Richtung stimmt. 
Sich über die eigenen Begabungen Gedanken machen. 
Und die Frage beantworten, ob die Begabungen am richtigen Ort eingesetzt sind. 
Welche Arbeit kommt auf die Menschen zu? Was müssen wir lernen? Technik, Computer, Touchscreen oder schon wieder was Neues? Kopf- oder Herzensbildung? Wie schnell lernen und wie oft Neues lernen?
Was ist das Kommende am Arbeitsmarkt? War das Ausliefern der Amazon-Päckchen mit Drohnen nur ein Aprilscherz, der sich in den Advent verirrt hat oder ein Signalfeuer? 
Was ist das Menschenwürdige der Arbeit? (Für den Bereich Pflege gab's da mal ein paar Gedanken von uns.)
Und wie geht es mir dabei? Mach ich mir Sorgen um die Zukunft oder sorge ich für eine Zukunft? 
"Über allem liegt als Schutz und Schirm die Herrlichkeit des Herrn." (Jesaja 4,5b) 
Tröstliche Worte bietet diese Jahreszeit allemal. Und eine Zukunftsgewissheit obendrein. 

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