Sonntag, 16. März 2014

Wie du dich selbst ermutigen kannst

von Heinz Schüttler 

ermutigen

Wenn Dein Bogen zerbrochen ist, und Du hast keine Pfeile mehr, dann schieß! Schieß mit Deinem ganzen Sein. (aus dem Zen, vgl. Locccumer Brevier, 356)
Wenn wir von ermutigen sprechen, denken wir da zuerst an andere? 
Oder fängt ermutigen bei mir an? 
Wie steht es mit mir und meinem Mut? 
Wo war ich zuletzt mutig? 
Wie sieht Mut für mich aus? 
Woher habe ich mein Vorbild für den Mut? 
Vielleicht aus dem Fernsehen, oder aus Filmen, oder den Reden anderer, die mich beeindruckt haben? 
Ist mein Mut Mainstream oder eher außergewöhnlich?

Selbst ermutigen

Wenn ich andere ermutigen will brauche ich selber Mut. Und wenn es nur der Mut ist, erst auszuhalten und anzuerkennen, dass da jemand gerade gut ist. 
Was passiert dann in diesem Moment mit mir? 
Werde ich dann klein, oder gewinne ich vielleicht an Größe?
Diese Größe tragen wir als Menschen in uns. Mut ist für viele etwas Besonderes, das sie erst erreichen müssen. 
Dabei ist Mut vielmehr etwas, was schon in uns ist, denn sonst könnten wir unsere Existenz vielleicht gar nicht ertragen. 

Gottesermutigung

Wenn Gott Mensch geworden ist und den letzen und größten Schritt gegangen ist und gestorben ist: wozu das alles?
Die einen Interpretationen sagen, damit wir Menschen ihm nachfolgen. 
Damit sind wir schon gleich in eine Bring-Schuld hineingerutscht. Diese Interpretation versucht - leider - den Menschen zu verbessern und scheitert regelmäßig daran. Die täglichen Nachrichten, all das Schlimme, was in der Welt passiert und täglich über die Bildschirme in unsere Wohnzimmer, in unsere Köpfe, in unsere Seelen und Herzen flimmert, scheint dies eindrucksvoll zu belegen. Letztlich bestätigt dies nur das negative "Vor-Urteil" und lässt die Welt rund erscheinen. 
Zumindest lenkt es den Blick von vielen Menschen ab, von ihrer Größe und ihrem Mut.
Wie sieht die Alternative aus? Macht sie Sinn und ist damit sinnvoll? 
Was wäre, wenn wir unseren Mut entdecken? Wenn wir entdecken, wie dieser Mut schon von Anbeginn da ist, weil wir aus Gott heraus geschaffen sind und das Leben aus seinem Atem in uns tragen? (Gen  2.7)
Dann brauchten wir vielleicht weniger kämpfen, um uns zu behaupten. 
Wie befreiend könnte dies sein, nicht mehr beweisen zu müssen, das wir gut und mutig sind? Sondern zu begreifen, dass es schon so ist und vielmehr danach zu suchen, dies im Leben umzusetzen und zu verwirklichen, darauf zu verzichten Hürden aufzubauen, sondern diese eher abzubauen und sich mit anderen Mutigen zu verbinden. 

Die Fluten der Mutigen

Wenn diese Eindämmungen, die uns nur eindämmen und für andere fühlbar machen, verschwinden, dann werden die Fluten der Mutigen sich zusammenfinden und dieses "Wasser des Mutes" wird die Erde benetzen wie das Wasser, das im Schöpfungsbericht den Boden feuchtet als das Feldkraut noch nicht spross. 
Als aber "noch ein Wasserschwall hervorbrach aus der Erde und den ganzen Erdboden tränkte, da bildete der Herr, Gott, den Menschen aus Staub vom Erdboden und blies Lebensatem in seine Nase. So wurde der Mensch ein Lebendiges Wesen." (Gen 2.6-7, Zürcher Bibel)
Was kann dann alles bei uns sprießen? 
Eine "verrückter" Gedankengang! Allerdings wissen wir nur zu gut, dass unser Bild der Welt eine Interpretation, also rein subjektiv ist. Solch eine andere Sicht machte es schwerer Menschen zu führen - also schwerer "verführbar"? 
Dies ist schon einmal in einem Gedicht beschrieben worden.


Unsere tiefste Angst ist nicht,

dass wir der Sache nicht gewachsen sind.
Unsere tiefste Angst ist, dass wir unermesslich mächtig sind.
Es ist unser Licht, dass wir fürchten,
nicht unsere Dunkelheit.


Wir fragen uns: "wer bin ich denn eigentlich,

dass ich leuchtend, hinreissend, begnadet und phantastisch 
sein darf?"
Wer bist Du denn, 
dass Du das NICHT sein darfst?


Du bist ein Kind Gottes.

Wenn Du Dich kleinmachst, dient das nicht der Welt.
Es hat nichts mit Erleuchtung zu tun, 
wenn Du Dich einkringelst,
damit andere um Dich herum
sich nicht verunsichert fühlen.


Du wurdest geboren, 

um die Ehre Gottes zu verwirklichen, 
die in uns ist.
Sie ist nicht nur in einigen von uns,
sie ist in jedem Menschen.


Und wenn wir unser Licht erstrahlen lassen,

geben wir unbewusst den anderen Menschen
die Erlaubnis, dasselbe zu tun.
Wenn wir uns von unserer Angst befreit haben,
wird unsere Gegenwart
ohne unser Zutun
andere befreien.
(Marianne Williamson, nach: Loccumer Brevier, 81.)


Umdenken braucht Mut. 

Er ist grundsätzlich möglich. 

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